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Das Experiment Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Remember Me
Episodennummer: 4x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22.10.1990
Erstausstrahlung BRD: 19.08.1993
Drehbuch: Lee Sheldon
Regie: Cliff Bole
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Eric Menyuk als The Traveler, Bill Erwin als Doctor Dalen Quaice, Colm Meaney als Miles O'Brien u.a.

Kurzinhalt: Beverly Crusher hat gerade einen alten Freund und Mentor auf der Enterprise begrüßt, als sie ihren Sohn im Maschinenraum besucht. Wesley und Geordi nehmen gerade Tests am Warpantrieb vor. Es gibt einen hellen Blitz – darüber hinaus hatte das Experiment aber scheinbar keine Auswirkungen. Doch als Beverly zum Quartier ihres Freundes zurückkehrt, ist dieser spurlos verschwunden. Es können auch keine Aufzeichnungen über seine Ankunft an Bord der Enterprise gefunden werden – und auch Miles O'Brien kann sich nicht mehr daran erinnern, ihn herübergebeamt zu haben. Doch damit nicht genug der mysteriösen Vorfälle: Nach und nach verschwinden immer mehr Besatzungsmitglieder spurlos von der Enterprise – und außer Beverly scheint sich niemand mehr an sie zu erinnern. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, was vor sich geht, ehe noch mehr Leute verschwinden – doch Captain Picard und dem Rest der Brückencrew fällt es immer schwerer, ihr zu glauben. Schließlich sieht Beverly dann in ihrer Krankenstation jenes Phänomen, dass scheinbar für das Verschwinden der Crewmitglieder verantwortlich ist: Einen gewaltigen Wirbel aus Licht, der sie fast hineinziehen würde. Doch wie kann es sein, dass dieser nicht einfach nur Personen verschwinden lässt, sondern deren gesamte Existenz auslöscht?

Denkwürdige Zitate: "You look wonderful."
"A lie I can live with."
(Beverly und ihr alter Freund Quaice nach seiner Ankunft.)

"As long as she thinks she is alive, she is alive."
(Ich denke, also bin ich.)

"My thoughts created this universe. Can they get me out of it again?"
"That information is not available."
"I'm not talking to you."
(Beverly und der Schiffscomputer.)


Review: Episodenbild (c) CBS "Das Experiment" ist jene Art von "Star Trek"-Folge, die in den darauffolgenden Jahren leider zunehmend aus der Mode gekommen ist, und die ich immer mehr vermisse – einfach, weil das für mich oftmals die faszinierendsten Episoden waren. So steht hier ein geheimnisvolles Rätsel im Zentrum des Geschehens; mysteriöse Vorfälle, die es gilt, aufzuklären. Dass so etwas bei der Erstsichtung immer am besten funktioniert, da man die Auflösung des Rätsels noch nicht kennt und so mit den Figuren Mitraten kann, liegt in der Natur der Sache. Bei der Zweitsichtung hat sowas dann halt immer den Touch eines neuerlich geschauten Krimis, wenn man den Mörder schon kennt – man ist den Figuren halt immer mehrere Schritte voraus. Trotz dieses Mankos hat sich "Das Experiment" aber in meinen Augen ganz gut gehalten – wobei ich mich gerade auch bei solchen Episoden immer bemühe, sie möglichst aus der Sicht eines jungfräulichen Geistes zu betrachten – und da erweist sich die Folge trotz der einen oder anderen Schwäche als durchaus gelungen.

Besonders gut gefällt mir dabei vor allem die Erzählweise. Nach dem Vorspann erleben wir das Geschehen aus der Sicht der in der kollabierenden Warpblase gefangenen Doctor Crusher. Erst nach dem zweiten Versuch sie zurückzuholen – eine durchaus spektakuläre Szene – erfahren wir, was vor sich geht, und springen somit in die "Realität" zurück. Ich muss gestehen… als Kinder bzw. junger Jugendlicher fand ich "Das Experiment" durchaus beängstigend – vor allem auch die plötzliche Art und Weise, wie die Menschen um sie herum verschwinden. Auch das kollabierende "Universum" am Ende hat mich damals beeindruckt. Heutzutage bin ich natürlich wesentlich abgebrühter – aber die Grundidee, dass Menschen aus deinem Leben einfach so verschwinden könnten als hätten sie nie existiert, und du bist der Einzige der sich an sie erinnert… das finde ich nach wie vor erschreckend, und jedenfalls um einiges beängstigender als den x-ten Bösewicht der die Crew, die Erde oder gleich das ganze Universum bedroht. Generell finde ich die Grundidee durchaus faszinierend. Mit gefällt zudem, wie die Episode in der ersten Hälfte dazu einlädt, mitzuraten, um dem Zuschauer auf sehr faire Art und Weise jene Hinweise gibt die er braucht, um das ganze noch vor Dr. Crusher zu lösen. Diese steht hier nach längerer Zeit wieder im Mittelpunkt, und was mir dabei so besonders gut gefällt, ist dass sie wirklich als Figur, als Charakter, als Persönlichkeit – und nicht mit ihrer Funktion als Doktor – ins Zentrum rückt. Man schenkt ihr hier einige nette Szenen, die von Gates McFadden auch sehr gut gespielt werden. Vor allem die zunehmende Absurdität des Ganzen wird in einigen netten, amüsanten Momenten herrlich vermittelt. In weiterer Folge, mit dem Vortex und später dann mit der kollabierenden Warpblase, kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz.

Episodenbild (c) CBS Sehr gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit dem Reisenden. Ja, in Wahrheit dient er nur als Deus Ex Machina-Lösung, aber da wir die Figur bereits kennen, kommt diese wenigstens nicht aus heiterem Himmel, und stärkt zudem die Kontinuität der Serie. Die Inszenierung durch Cliff Bole – insbesondere der Vortex-Szenen – sowie die Musik von Jay Chattaway – der die mysteriöse Atmosphäre des Geschehens mit seinen Klängen perfekt unterstützt – werten die Episode für mich ebenfalls auf. Und auch die Effekte müssen wieder einmal hevorgehoben werden. Ja, bei einem Großteil der Aufnahmen handelt es sich um wiederverwertetes Material aus "11001001" (das seinerseits schon einige Special Effekts-Szenen aus den Filmen recycelt hat), aber solange die entsprechenden Szenen a) derart großartig Aussehen und b) nicht Woche für Woche aus der Mottenkiste geholt sondern spärlich eingesetzt werden, kann ich mich darüber nicht beschweren. Da waren einige beeindruckende Szenen und Aufnahmen darunter. Aber auch die Warpblase war gut getrickst.

Ganz perfekt ist "Das Experiment" aber nicht. So gibt es doch einiges an der Auflösung rund um eine in einer Warpblase gefangene Doctor Crusher, die man logisch hinterfragen könnte. Wie z.B. wie kommt es, dass es darin Sauerstoff gibt bzw. generell die gleichen Regeln wie in "unserem" Universum herrschen? Auch scheinen sie bzw. ihre Fantasie-Konstrukte teilweise über Informationen zu besitzen, wo ich mich frage, woher Crusher das wissen will. Nehmt nur Wesleys Experiment im Maschinenraum, inklusive der Warpblasen-Grafik. Ja, ich nehme an, Wesley könnte ihr zuvor schon mal davon erzählt und ihr ein Diagramm gezeigt haben… aber ich mag es nicht, wenn ich die Arbeit der Drehbuchautoren machen und mir potentielle Erklärungen für mögliche Logiklöcher machen muss. Auch ihr "Wettstreit" mit dem Computer ergibt angesichts der Tatsache, dass sie sich ja alles quasi nu reinbildet, nur bedingt Sinn, so nett der Schlagabtausch teilweise auch sein mag. In weiterer Folge – wenn sie dann einmal allen auf dem Schiff zurückbleibt – leidet die Episode zudem ein wenig unter ihren "Selbstgesprächen", in denen sie ihre Gedanken laut ausspricht damit sie der Zuschauer ebenfalls mitbekommt, bzw. generell darunter, dass sie den Erklärbär spielen muss, damit auch wirklich jeder Seher kapiert was hier vor sich geht. Etwas mehr Vertrauen in die Fähigkeit des Zuschauers, die Zusammenhänge zu verstehen, wäre wünschenswert gewesen. Andererseits habe ich eine Aussage von Rick Berman gelesen, dass er die Episode für zu kompliziert und unverständlich hielt. Was möglicherweise erklärt, warum sich vor allem "Enterprise" dann manchmal wie eine "dumbed down"-Version von "Star Trek" angefühlt hat. Und wo ich die Serie grad anspreche: In einer Szene gibt es einen Kontinuitätsfehler, da Crusher meint, die Enterprise-D sei das fünfte Schiff mit dem Namen. Von der Archer-Enterprise hat sie offensichtlich noch nichts gehört. Konnte sie natürlich auch nicht, weshalb ich es auch mehr "Enterprise" als "Das Experiment" vorwerfe. Aber es fällt einem heutzutage halt auf.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Das Experiment" ist eine jener Folgen, die ich ganz besonders vermisse, wenn ich an das "Star Trek" von einst zurückdenke: Jene, die ein interessantes Mysterium in den Mittelpunkt stellten und den Zuschauer dazu einluden, mitzuraten, was es damit auf sich hat. Anno dazumal konnte mich das Geschehen durchaus erschrecken. Der Gedanke, dass alle Menschen um einen herum einfach so ohne Vorwarnung verschwinden könnten, so als hätten sie nie existiert, da sich niemand außer einem selbst an sie erinnert. Wirklich verängstigen kann mich "Das Experiment" heutzutage natürlich nicht mehr – aber den Gedanken selbst finde ich nach wie vor erschreckend. Sehr gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit dem Reisenden, nicht zuletzt da damit die Kontinuität der Serie wieder einmal gestärkt wird. Und auch die Spezialeffekte stechen wieder einmal als sehr beeindruckend hervor, insbesondere alles rund um die Raumstation; wenn diese auch recycelt wurden. Weniger überzeugend finde ich die eine oder andere logische Schwäche, die sich bei genauerer Überlegung ergibt, sowie die zunehmenden Selbstgespräche von Doctor Crusher, um uns an ihren Gedanken teilhaben zu lassen und so auch das Mysterium aufzuklären – wobei man es meines Erachtens im Bestreben, sichergehen zu wollen dass auch wirklich jeder die Handlung versteht, etwas übertreibt. Und natürlich… so sehr ich diese Art von Episoden auch vermissen mag, aber wenn man die Auflösung des Rätsels schon kennt, verlieren sie halt doch ein wenig an Reiz. Insgesamt finde ich "Das Experiment" aber durchaus gelungen.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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