Mit: Andrew Garfield, Emma Stone, Jamie Foxx, Dane DeHaan, Colm Feore, Sally Field, Paul Giamatti, Felicity Jones, Marton Csokas, Campbell Scott, Embeth Davidtz u.a.
Kurzinhalt:
Sein Doppelleben als Spider-Man, der in New York Schurken bekämpft und die Einwohner der Stadt beschützt, hält Peter Parker ganz schön auf Trab. Zudem steht der Schulabschluss an, seine Beziehung zu Gwen Stacy steht aufgrund eines Versprechens, dass schwer auf ihm lastet, auf der Kippe, und dann ist da noch der mysteriöse Tod seiner Eltern, der Peter nach wie vor keine Ruhe lässt. Zu Beginn verschafft ihm die Rückkehr seines Freundes aus Kindheitstagen, Harry Osborn, etwas Ablenkung von all seinen Problemen. Dann jedoch bittet dieser Peter Parker darum, ihm in einer wichtigen Angelegenheit zu helfen – und bringt Peter damit in einen Zwiespalt. Mit Gwen Stacy droht er zudem einen weiteren ganz großen Anker in seinem Leben zu verlieren, denkt diese doch darüber nach, nach Oxford zu gehen. Und dann ist da noch der große Spidey-Fan Max Dillon, der nach einem Unfall bei Oscorp zum mächtigen Electro mutiert, und sich von Spider-Man verraten fühlt. Am Ende steht Peter Parker schließlich seine bislang größte Herausforderung bevor…
Review von Christian Siegel:
Zur Vorbereitung auf "Rise of Electro" habe ich mir "The Amazing Spider-Man" nochmal zu Gemüte geführt, und stehe voll und ganz hinter meinem damaligen Review. Marc Webb macht in meinen Augen einiges richtiger als Raimi, wie z.B. den sprücheklopfenden Spidey, die technischen Webshooter, oder auch, dass er mit Gwen Stacy beginnt, statt Peter Parker gleich in eine Beziehung mit MJ zu stürzen. Vor allem auch letzteres profitierte zudem von der tollen Chemie zwischen Andrew Garfield und Emma Stone. Von der Regie und der Filmmusik war ich ebenfalls sehr angetan. Einzig der Lizard als Feind bot noch Luft nach oben. Für die Fortsetzung war ich nicht zuletzt dank dem Rückgriff auf Gwen Stacy sehr hoffnungsfroh. "Spider-Man 3", den ich mir dieser Tage ebenfalls nochmal angesehen hatte, was mich auch an meine damalige Ernüchterung erinnert hat, sorgte zwar dafür, meine Erwartungshaltung nicht zu hoch ansteigen zu lassen. Und auch wegen der vielen Bösewichte war ich skeptisch – das hat schon bei "Spider-Man 3" nicht funktioniert. Dennoch sah ich die Chance, dass "The Amazing Spider-Man 2" der bisher beste Spider-Man werden könnte. Und auch wenn der Film insgesamt eine würdige Fortsetzung ist, aber… diese Hoffnung meinerseits wurde von ihm leider nicht erfüllt – verhindern doch ein paar Schwächen, den ganz großen Wurf.
So ist die erste Hälfte des Flms etwas zerfahren. Es werden hier zahlreiche Spinnfäden ausgebreitet, die auf dem ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben. Da haben wir die Geschichte von Peter Parkers Eltern, deren Geheimnis er nach wie vor aufzudecken sucht. Wir machen die Bekanntschaft des Russen Aleksei Sytsevich, der versucht, gefährliches Nuklearmaterial zu stehlen. Wir erleben die Rückkehr von Peters Freund aus Kindheitstagen, Harry Osborn, und wie diese ihre Freundschaft langsam wieder aufleben lassen – ehe eine Bitte Harrys an Peter dunkle Schatten aufziehen lässt. Wir lernen den vereinsamten, unscheinbaren Max Dillon kennen, und erleben, wie sich dieser in den gefährlichen Electro verwandelt. Und dann ist da noch die An-Aus-Beziehung zwischen Peter und Gwen, die durch Peters Versprechen an ihren Vater und Gwens Wunsch in Oxford zu studieren schwer belastet wird. Leider ist es in meinen Augen nicht gelungen, all diese Handlungsstränge zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden. Erst im letzten Drittel, wenn alle Fäden dann beginnen zu einem Netz zusammenzulaufen, vermochte mich "The Amazing Spider-Man 2" so richtig zu begeistern. Dann zeigt sich auch, dass all diese Vorbereitungen in gewisser Weise wichtig waren, da das Finale sonst nicht so gut funktionieren würde. An der Holprigkeit der ersten Hälfte ändert dies jedoch auch nichts mehr, und auch wenn alle Handlungsstränge notwendig waren, so denke ich doch, dass mit etwas mehr Sorgfalt und Geschick im Editierraum ein etwas harmonischerer Eindruck erzielen hätte lassen.
Was mich ebenfalls nicht so recht überzeugen wollte, ist die Darstellung des vereinsamten und unscheinbaren Max Dillon vor seiner Verwandlung in Electro. Vor allem damit, dass er nachdem er von Spider-Man gerettet wurde plötzlich zu dessen größtem Fan wird und sich einbildet, ein guter Freund von ihm zu sein, konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Insbesondere die "Selbstgespräche" fand ich sehr verkrampft – zumal die entsprechenden Szenen auch an Raimis Grünen Kobold erinnert haben – nur das die Szene dort um einiges besser und überzeugender umgesetzt waren. Was "Rise of Electro" im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls ein bisschen an Charme kostet, ist die Tatsache, dass Peter und Gwen einen Großteil des Films getrennt verbringen – aufgrund des Versprechens, dass ihr Vater Peter am Ende des letzten Films abgerungen hat. Dementsprechend gibt es weniger Szenen zwischen den beiden, was dazu führt, dass die beiden ihre Chemie diesmal über weite Strecken nicht ganz so ausspielen können wie bei Teil 1. Auch hier kann ich durchaus verstehen, warum man sich dazu entschieden hat, wird das Finale davon doch in meinen Augen aufgewertet. Aber auch hier gilt: So wichtig es fürs Finale gewesen sein mag, die erste Hälfte des Films leidet leider ein wenig darunter.
Und dann ist da noch die Filmmusik von Hans Zimmer. Mir hatte James Horners Komposition zum Vorgänger ja sehr gut gefallen, weshalb ich schon etwas enttäuscht war, dass er – aus welchen Gründen auch immer – bei der Fortsetzung durch Hans Zimmer ersetzt wurde. Auch hier sei gleich festgehalten dass ich grundsätzlich alles andere als ein Zimmer-Hasser bin, und auch seine Scores sehr schätze. Seine bekanntesten, großen Blockbuster-Soundtracks mögen teilweise etwas ähnlich klingen, aber gerade auch mit zahlreichen Scores zu kleineren b zw. weniger bombastischen Filmen, wie "Rush", beweist er in meinen Augen immer wieder seine Wandlungsfähigkeit. Und gerade auch seinen Soundtrack zu "Man of Steel" fand ich phantastisch. Allerdings: Dass er nun nach Batman und Superman auch noch Spider-Man vertont, der Gedanke gefiel mir von vornherein nicht wirklich. Viel schwerer wiegt für mich aber, dass er – unter umständen mit Ausnahme des love themes; ich habe seinen Score jetzt nicht mehr so genau im Ohr um es genau sagen zu können – leider alle Themen von James Horner beim Fenster rauswirft, darunter auch das schöne neue Spidey-theme. Nun ist es natürlich durchaus möglich, dass das nicht Zimmer selbst anzulasten ist. Es wird schon seine Gründe gehabt haben, dass man Horner nicht zurückgeholt hat; vielleicht war Webb mit seinen Kompositionen ja nie so recht zufrieden. Aber warum auch immer: Es führt leider dazu, dass beide Filme musikalisch leider nicht mehr viel verbindet – was ich besonders bei Filmreihen immer schade finde. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass Zimmer teilweise einfach meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen hat. Objektiv ist ihm nichts vorzuwerfen, sein Score zu Spider-Man klingt ganz anders wie jene zu Nolans "Batman"-Trilogie und "Man of Steel". Aber ich bin absolut kein Freund von Techno und Konsorten, weshalb mich das Electro-Theme überhaupt nicht angesprochen hat. Davon abgesehen war sein Soundtrack allerdings sehr gelungen, und vor allem die stilleren Momente vertonte er in meinen Ohren absolut perfekt.
Womit wir auch schon die Brücke zu den positiven Aspekten geschlagen hätten. Hier sind definitiv – wie schon beim ersten Teil – in erster Linie Andrew Garfield und Emma Stone zu nennen, die in ihren gemeinsamen Szenen wieder einmal die Funken sprühen lassen. Da sie weniger Szenen gemeinsam haben und sie keine konstante Entwicklung spielen sondern es ein bisschenein Hick Hack gibt mag diese Stärke nicht so ausgeprägt sein wie beim Vorgänger, aber sie ist nichtsdestotrotz vorhanden. Aber auch davon abgesehen könnten die schauspielerischen Leistungen der beiden wieder einmal absolut gefallen. Ist natürlich bis zu einem gewissen Grad auch immer Geschmacksache, und ich will Tobey Maguire ja nicht schlecht reden oder so, aber in meinen Augen fährt Garfield mit seiner interpretation der Rolle mit ihm Schlitten. Gerade auch in den emotionalen Szenen überzeugt er mich deutlich mehr als sein Vorgänger. Und auch den Zorn und die Anspannung seiner Figur bringt er sehr glaubhaft rüber. Emma Stone wiederum macht aus ihrer Rolle das Beste was sie kann, und füllt Gwen Stacy mit Leben. Besonders gut gefiel mir dabei, dass sie durchaus auch das Zepter selbst in die Hand nimmt und eine aktive Rolle im Geschehen einnimmt.
Jamie Foxx ist als Max Dillon/Electro sicherlich auch nicht schlecht, leidet jedoch etwas darunter, dass mir der Zugang zur Figur wie gesagt nicht so gefallen hat. Generell kann er es was Charisma und Ausstrahlung betrifft in dieser Rolle nicht mit z.B. Willem Dafoe aufnehmen, und steht für mich auch hinter Dane DeHaan zurück. Dessen Performance war für mich dann, abseits der beiden Hauptdarsteller, das größte schauspielerische Highlight des Films. Bereits in "Chronicle" hat er gezeigt, dass er problemgebeutelte Figuren sehr überzeugend darstellen kann, und auch bei Harry Osborn gelingt ihm dies wieder. Harry ist auch so ziemlich die einzige Figur, die eine nachvollziehbare und deutlich erkennbare Entwicklung durchmacht, und war für mich auch mit Abstand der beste Bösewicht aus "The Amazing Spider-Man 2", der für mich sogar noch seinen Vater Harry in "Spider-Man" (dem ersten von Raimi, meine ich jetzt natürlich) übertroffen hat (was in erster Linie daran liegt, dass man ihm keine so dämliche Maske aufsetzt). Womit wir schon beim nächsten Punkt sind: Die Raimi-Filme waren darauf bedacht, den Zuschauer – der damals noch nicht so an Comichelden und -schurken gewöhnt war – mit zu übertriebenen Figuren und Fähigkeiten zu "überfordern". Marc Webb lässt sich davon nicht zurückhalten. Er bringt auch wirklich einen Comic auf die Leinwand, mit bewusst überzeichneten Figuren und auch einigen sehr phantastischen Fähigkeiten und Ursprüngen der Schurken. Einzig Rhino sticht diesbezüglich etwas unangenehm hervor, und auch wenn er im Kontext des Films gut funktioniert hätte ich nichts dagegen, wenn wir dieses metallische Ungetüm zum letzten Mal gesehen hätten.
Was mir immer noch ungemein gut gefällt ist, dass Marc Webbs Spider-Man cool-lässige Sprüche en masse klopfen darf. Generell ist Garfields Spider-Man, trotz aller bedrückender Geheimnisse seiner Eltern und sonstiger Schwierigkeiten und Dilemmas, im Vergleich zum Maguire-Spidey richtiggehend eine Frohnatur. Wo Marc Webb im Vergleich zum Vorgänger für mich sogar noch eins draufsetzt, ist die Action. Bereits bei "The Amazing Spider-Man" hat sie mir gefallen, aber hier schmückt er sie mit zahlreichen tollen Momenten, netten Einfällen, und zelebrierenden Zeitlupen. Die Action ist imposant und spektakulär, aber dabei immer klar und verständlich. Wirklich phantastisch. Dass "The Amazing Spider-Man 2" trotz einer etwas holprigen ersten Hälfte dann doch noch an den Vorgänger anknüpfen kann, verdankt er aber in erster Linie den letzten 30 Minuten. Endlich laufen alle Handlungsstränge zusammen, ergeben ein stimmiges Ganzes, und kulminieren in einem packenden und hochdramatischen Showdown, der für mich mit Abstand die bisherige Sternstunde von Spider-Man auf der großen Leinwand darstellt. Auch wenn aufgrund der Schwächen für die Fortsetzung in bestimmten Bereichen noch Luft nach oben ist, aber – das zu übertreffen wird schwierig. Dank der hier geleisteten Vorarbeit bin ich dennoch auf die Fortsetzung schon wieder sehr gespannt.
Fazit:
Die letzte halbe Stunde von "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" ist schlicht und ergreifend das beste Stück an Spider-Man-Unterhaltung, dass wir bisher auf der großen Leinwand sehen durften. Einfach nur grandios. Der Weg dorthin ist allerdings leider ein bisschen holprig, weshalb es dem Film nicht gelingt, sich gegenüberseinem Vorgänger merklich abzusetzen. So großartig im letzten Drittel die Handlungsstränge auch zusammenlaufen mögen, aber in der ersten Hälfte wirkt die Geschichte noch ein bisschen in alle Ecken und Enden verstreut. Wenig anfangen konnte ich auch mit der Darstellung von Max Dillon vor seiner Verwandlung; vor allem auch jene Szenen in denen er mit seinem besten (imaginären) Freund Spidey spricht haben mich nicht wirklich überzeugt. Zudem leidet "Rise of Electro" im Vergleich zum Vorgänger etwas daran, dass Garfield und Stone die längste Zeit über getrennt agieren müssen und daher ihre Chemie nicht ganz so ausspielen können wie noch beim ersten Teil. Und bei Hans Zimmers Filmmusik fand ich schade, dass er praktisch alle Themen seines Vorgängers James Horner beim Fenster rauswirft; dass er zudem mit seinem oftmals sehr elektronischen Score meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen hat, ist ihm hingegen nicht vorzuwerfen. Sehr überzeugt haben mich auch wieder die schauspielerischen Leistungen – allen voran von Andrew Garfield, Emma Stone und Dane DeHaan – die Inszenierung durch Marc Webb – insbesondere in den Actionszenen, die er so richtig zelebriert und äußerst klar in Szene setzt; auch wenn manche wohl wieder einmal den Einsatz der von mir so geschätzten Zeitlupen kritisieren werden – sowie der Sprüche klopfende Spider-Man, der einfach viel energiegeladener und gewitzter wirkt als der Raimi- bzw. Maguire-Spidey. Die Sternstunde des Films ist allerdings die besagte letzte halbe Stunde; diese allein ist in meinen Augen – insbesondere für Fans der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft – das Kinoticket schon wert.
Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
Review von Marcel Wetzel:
Nach dem im Jahr 2012 erfolgten Reboot der Spider-Man-Trilogie, in der Toby Maguire durch Andrew Garfield und Kirsten Dunst als Mary Jane durch Emma Stone als Gwen Stacy ausgetauscht wurden, kommt nun der zweite Teil "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" am 17.04.2014 in die Kinos. Im nun mehr fünften Spider-Man-Film wird erläutert, was genau eigentlich mit Peter Parkers Eltern seinerzeit geschehen ist. Zudem hält der Streifen für den Zuschauer auch noch die eine oder andere Überraschung parat. Dass der Film dabei visuell in der oberen Liga mitmischt, dürfte bei einem Budget von rund 200 Millionen Dollar kaum noch jemanden wundern. Dabei sind die Lichteffekte von Electro, gespielt von Jamie Foxx, mindestens so beeindruckend, wie die eingesetzten 3-D-Effekte. Letztere hinterlassen zwar schon einen etwas aufdringlichen Eindruck, passen aber bestens ins Bild, wenn sich Spider-Man mal wieder an seinen langen klebrigen Fäden durch die Straßenschluchten von New York hangelt.
Natürlich weiß ich auch, dass seit jeher Spider-Mans wichtigster Kampf der mit sich selbst ist. Dementsprechend wurde auch ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, wie Peter Parker zwischen seinen alltäglichen Pflichten als verliebter Bürger New Yorks und den außergewöhnlichen Verpflichtungen des Helden hin- und hergerissen ist. Im Gegensatz zum ersten Film mit Andrew Garfield wird es in "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" in jeder Hinsicht übertrieben. Während der rund zweieinhalb Stunden, die dieser Film dauert, kullern Herrn Garfield in gefühlt 50 Prozent aller Szenen Tränchen über die Wangen. Denn sein Superheldendasein ist ja auch sooo grauselig. "Spider-Man goes Emo-Man" heißt es hier. Aber es kann durchaus sein, dass sich das geneigte (Teenie-)Publikum im Zuge dessen der Figur noch enger verbunden fühlt. Jamie Foxx als Electro ist dabei das genaue Gegenteil. Jedoch erinnert seine blau leuchtende Erscheinung stark an Arnold Schwarzenegger, der schon anno 1997 als Bösewicht Mr. Freeze in "Batman & Robin" markige Oneliner von sich gegeben hat. Darüber hinaus merkt man dem Film leider an, dass die Macher zu viel vom Spider-Man-Universum in den Film packen wollten. Dazu gehört auch der klischeebehaftete deutsche Arzt, der einem verrückten Wissenschaftler gleichkommt und den klanghaften Namen Doktor Kafka trägt. In bester Nazimanier und starkem deutschen Akzent führt er seine Versuche an lebenden Testobjekten durch.
Aber das sollte nicht der einzige Obermotz bleiben. Bis vor ein paar Jahren wurde nur einer pro Film vermöbelt. Dieser Grundsatz scheint in heutigen Superhelden-Filmen aber nicht mehr auszureichen. So darf Spider-Man im aktuellen Streifen nicht nur gegen Electro, sondern gleich auch noch gegen den Green Goblin und Rhino antreten. Dies zusammen mit der detailliert dargestellten Liebesgeschichte zwischen Peter Parker und Gwen Stacy, sowie ersten Andeutungen einer filmübergreifenden und interessanten Story führen leider dazu, dass die rund 140 Minuten nicht annähernd ausreichen, um alle Handlungsstränge in hinreichender Weise zu erzählen. Vor allem zum Green Goblin bzw. Harry Osborn, der von Dane Dehaan verkörpert wird, hätte ich gern mehr gesehen. DeHaan wirkt in seiner Rolle als Erbe des Milliardenimperiums Oscrop Industries besonders überzeugend, da man ihm die Motive seines Handelns abnimmt und das, obwohl er neben Kollegen wie Garfield und Stone noch sehr jung wirkt. Alle anderen Schauspieler liefern die zu erwartende Leistung ab, keiner fällt besonders auf, aber auch nicht aus dem Rahmen.
Fazit:
"The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" bietet alles, was man vom heutigen Unterhaltungskino erwarten kann. Natürlich erfindet der Film das Genre nicht neu, dafür spielt er mit den gelungenen 3-D-Effekten visuell ganz oben mit. Allerdings werden sich einige Kinogänger dabei erwischen, wie sie während der Spielzeit von gut 140 Minuten das eine oder andere Mal auf die Uhr gucken. Das dürfte nicht nur daran liegen, dass der Film zu viel auf einmal will und unglaubliche viele und nur angeschnittene Subplots zu tragen hat, sondern auch daran, dass sich die Macher von "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" dafür entschieden haben, die emotionale Persönlichkeitsebene von Peter Parker in aller Breite und Tiefe auszurollen. Dies mag für diejenigen super sein, die solcherlei Dinge mögen. Ich für meinen Teil empfand dies eher unpassend und langatmig, und kann daher auch nicht verstehen wie man dem Gefühlsblafasel in einer Comicverfilmung dermaßen viel Screentime einräumen kann. Nichtsdestotrotz werden Spider-Man-Fans auf ihre Kosten kommen.
Da der bei mir nur in 3D läuft, werde ich ihn frühstens erst im Herbst sehen. Außerdem: ich habe bei einem Blockbuster im Vorfeld noch nie so miese Effekte gesehen. Und bei mir wird der bestimmt nicht so ne gute Wertung kriegen.
Und wie ich hörte, war man bei der einen (bestimmten) Szene doch nicht ganz konsequent.
Vor paar Tagen jetzt endlich mal gesehen. Hat mich zwar unterhalten, aber, wie erwartet, kann ich mich der Begeisterung von Siegel nicht anschließen.
Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt das ganze wieder mehr wie ein Kinofilm und nicht wie eine (stark gekürzte und zusammengeschnittene) Serie. Er ist unterhaltsamer und weniger teilweise gähnend langweilig als der erste und wenn Electro, wenn auch ziemlich selten, mal zum Zug kommt, geht es nicht übel ab, auch wenn es, wie schon bei anderen Filmen zuvor (Avengers, Iron Man 2, Thor 2) wieder typisch Blockbuster keine toten gibt.
Allerdings hat der Film auch einige Probleme. Eins zeigt sich schon an der Tatsache, dass die Amazing-Reihe bloß jeweils aktuellen Trends hinterherhechelt. Beim ersten war noch ganz eindeutig Dark Knight präsent. Deswegen war vieles auf pseudo-realistisch, pseudo-dunkel und pseudo-tragisch getrimmt. Auch hielt sich der Humor ziemlich in Grenzen. Nur kam paar Monate zuvor der zur gleichen Zeit gedrehte und auf Witz getrimmte Avengers raus, der Maßstäbe setzte. Von da an wollten viele selber ein Cinematic-Universum mit mehreren Reihen entwerfen. Genau das hatte Sony vor und hat den Stil des Vorgängers weitgehend über Bord geworfen. Jetzt geht es nicht nur deutlich witziger zu (mal wieder ausgerechnet, wenn es wieder übernatürlicher wird), sondern man versucht(e), den Startschuss für mehrere Reihen zu eröffnen wie Sinister Six und Venom, einen Film mit einer Frau (Tante May als Agentin ala Agent Carter, Black Cat oder Spider-Woman) und vielleicht auch mit anderen Spider-Mans (Spider-Man Noir, Spider-Man 2099). Nur wirkt der Übergang zwischen beiden Teilen nicht sehr stimmig. Wenn man daran zurückdenkt, wie Parker auf die Blutwunde des toten Onkels drückt oder wie die Mutanten-Ratte ihren Artgenossen frisst und jetzt zu sehen bekommt, wie Rhino die Hose untergezogen kriegt oder wie Electro vom Nazi-Doktor gefoltert wird, wirkt es schon recht bizarr. Das ist ein bisschen so, als wäre Hot Shots die Fortsetzung von Sieben. Na gut, bleiben wir lieber bei Heldenfilmen! Das ist in etwa, als wäre Fantastic Four die Fortsetzung von X-Men! Oder Batman Forever die von Batman Begins! Oder Superman 3 die von Man of Steel! Und so weiter und so fort...
Ist zwar kein Kritikpunkt, soll aber nicht unerwähnt bleiben: Auch hat der Film nicht wenige, rassistische Stereotypen. Genau 4, eigentlich sogar 5, wenn man den Wissenschaftler in dem Youtube-Video dazuzählt. Als erstes hätten wir Max Dillon alias Electro, eine Mischung aus schwarzer und Freak! Die Ami-Rassisten haben bestimmt gut gelacht! Als nächstes hätten wir den kleinen Russen Rhino, der ganz eindeutig eine Verarschung auf Putin sein soll, bzw. zeigen soll, was Putin, trotz seiner knallharten Vorgehensweise, eigentlich ist: Eine kleine, lächerliche, erbärmliche, bemitleidenswerte Witzfigur! Der nächste ist der schon erwähnte Nazi-Doktor, der Electro alias die Mischung aus schwarzer und Freak foltert. Und zu guter Letzt gibt es noch Harry Osborn, den kleinen Hitler. Wie hieß es noch in der Bully-Parade: "Na, wie geht es denn unserem kleinen Hitler? Na, na, na, so geht das aber nicht, du kleiner Drecksack!"
Wie schon der Vorgänger beim ersten Raimi, so wurde diesmal viel von zweiten Raimi geklaut:
-der leere Sitzplatz -Bösewicht (Ock/Electro) bekommt von Harry Osborn den Auftrag, Spider-Man zu killen -nach dem ersten Kampf verschwindet der Bösewicht, bis auf ein paar kurze Momente, erst mal für ne weile aus dem Film -zwischen Parker und seiner ollen gibt es ein ständiges hin und her (mal will der, aber die nicht, dann wieder umgekehrt...) und am Ende kriegen sie sich, wenn auch in einem Fall mit dramatischen Ausgang... -die Szene, als Parker und Stacy rumlaufen, bevor Electro das erste mal zuschlägt, erinnert an die, als Maguire Spider-Man aufgab und nach der Theatervorstellung versucht, doch noch bei der Dunst zu landen -Parker gibt als Spider-man auf, kehrt aber kurze Zeit später wieder zurück
Auch wurde ein bisschen von Spider-Man 3 geklaut. So fällt bei beiden ein ähnlicher Satz ala "I take away yours." durch Venom bzw. Goblin und auch die Gegner ähneln sich: Ein Element-Gegner (Sandman/Electro), ein Goblin namens Harry Osborn und ein dritter, der in der Promo eine große Rolle spielte, im Film aber nur am Rande vorkommt (Venom/Rhino). Wäre Mary Jane nicht rausgeschnitten wurden, so wäre zusätzlich in beiden jeweils die andere, große Liebe des Helden eingeführt wurden...
Der Film wirkt auch teilweise, als wäre Raimi wieder zurückgekehrt. Er hing ja sehr stark an der Musik aus der allersten Animationsserie aus den 60ern. Im ersten Film wird diese von dem Gitarrentypen gespielt, im zweiten von der Geigenspielerin und beim Festival im dritten als Instrumental-Version. Zusätzlich lief sie bei den ersten beiden ganz am Ende im Abspann, beim dritten komischerweise nicht. Beim ersten Amazing wollten die einen weniger altbackenen, sondern eher moderneren Film präsentieren und haben sich von ihr distanziert. Tja, nur ist sie jetzt, ohne wirklichen Sinn, wieder da, denn unser Amazing-Spider hat sie nicht nur nun als Klingelton auf seinem Mobil, sondern summt sie auch noch, als er Rhino die Hose runterzieht. Und zusätzlich war Amazing-Spider zwar im ersten verhasst, wobei sich mit der Kranszene schon was andeutete und man sich zumindest den Rest über von der Superman-Darstellung bei Raimi distanzierte, aber jetzt wird auch dieser Spider-Man von allen geliebt. Sowohl beim ersten Electro-Kampf, als auch beim Rhino-Ende jubeln ihm alle zu. Zusätzlich wirken diese beiden Szenen, wie schon das Finale in Spider-Man 3, wie eine Wrestlings-Veranstaltung bzw. als würde er im Ring stehen. Dann der kleine Junge, bei dem er das herzensgute Vorbild raushängen lassen kann (der Bad Santa hätte die kleine Gang nicht einfach so davonkommen lassen ) und wo nur die Freigaben und die Moralregeln von anderen Ländern (Deutschland) die Gründe sind, wieso Rhino den am Ende nicht in Stücke schisst, sondern erst mal aufhört, bis der aus der Schusslinie ist.
Bevor ich es vergesse: Heißt es nicht, Spider-Man wäre ein einfacher Sprücheklopfer, der einfach nur seine Feinde verspottet? In diesem Film wirkt es etwas anders. Am Anfang ist er vor allem beim auffangen der Chemikalien ununterbrochen dabei, irgendeinen Stuss zu labern und sowohl seine Winteraufmachung, als auch sein Feuerhelm wirkten eher, als würde er darum betteln, dass der Zuschauer gefälligst anfangen soll, in Gelächter auszubrechen! Aber nicht in die Lästern-Version, sondern in die des lachens! Apropo Feuerhelm: Auch hier wirkt es, als würde er auch von denen geliebt werden. Als sie sich gegenseitig five geben, hätte einer von denen was sagen können wie "Boah, das war richtig krass, alta!". Es hat zusätzlich nur noch gefehlt, das sie sich um Mitternacht verabreden, und zwar zu ner Pokernacht auf der Wache.
Und was den Stacy-Tod betrifft, so würde ich diesen, obwohl man ihn, im Gegensatz zu dem von Rachel in Dark Knight, sah, in dieser Form und zu diesen Zeitpunkt eher als misslungen bezeichnen. Die Probleme fangen schon mit was ähnlichem an, wie beim Onkel. Schon dieser war eigentlich selbst Schuld, in dem er unbedingt meinte, dem deutlich jüngeren Typen die Knarre wegnehmen zu wollen. Aber da wurde versucht es als Parkers Schuld dar stehen zu lassen, dass das nie passiert wäre, wäre er nicht abgehauen, weil der Onkel ihm sonst nie gefolgt, nie an diese Stelle gekommen und so nie die Gelegenheit bekommen hätte. Bei der Stacy ist es jetzt ähnlich. Denn wäre diese nach England geflogen oder bei den Cops geblieben, wäre sie noch am Leben. Aber als sie eintrifft, sagt sie ja was wie "Egal, was du sagst, ich werde immer an deiner Seite sein und dich unterstützen bzw. es ist mir egal, was du sagst, ich mach immer meine eigenen Entscheidungen und meine jetzige ist es, dir zu helfen." Schön und gut, nur hat die alte damit ihr Todesurteil selbst unterschrieben. So kann man auch nicht Parker die Schuld geben, dass er das Versprechen an ihren Papi gebrochen hat, weil er dafür insgeheim doch zu geil auf die war. Auch war es völlig unnötig, Harry zum Goblin zu machen, nur weil man unbedingt beibehalten wollte, dass die in nem Goblin-Kampf draufgeht. Da es nicht Norman war, verstößt es ohnehin gegen den dazugehörigen Comic. Und außerdem hielt sich die Spannung sehr in Grenzen, weil es eh jeder kommen sah.
Meiner Meinung nach hätte es erst am Ende eines möglichen Films passieren sollen. Somit hätten wir sie ca. 10 Stunden lang kennengelernt und zusätzlich wäre sie eine komplette Trilogie dabei gewesen. Gibt ja einige, die sich bis heute wünschen, dass mal ein Held eine Trilogie lang ein einziges Kostüm trägt oder das Batman in einer ein einziges Batmobil fährt. Wird natürlich wegen der Spielzeugindustrie niemals passieren! Nach der ersten Trilogie hätte es so ablaufen können, dass sie am Ende des vierten draufgeht, Parker im fünften ihren Tod verarbeitet und im sechsten weitestgehend darüber hinweg ist und am Ende der Zukunft entgegenblickt. Man hätte das ganze auch mit "Nie mehr Spider-Man" oder dem Symbionten kombinieren können. Bei ersterem gibt es am Ende des vierten auf und schmeißt das Kostüm in die Tonne (so hätte man zwei ikonische Szenen drin gehabt, außerdem würde bei den bisherigen Filmen eh zu genüge geklaut), um im fünften nach einer halben Stunde oder allerhöchstens nach 1/3 zurückzukehren. Oder im Falle des Symbionten hätte Parker den zu Beginn des letzten drittels im vierten bekommen und das Finale über getragen, in welchem es sie erwischt, wodurch er im fünften sowohl ihren Tod verkraftet, als auch seiner dunklen Seite ausgesetzt ist und der Symbiont sich von seinem Hass ernährt, den er durch die Gedanken an ihren Tod freisetzt, diesen am Ende los wird und im sechsten gegen Venom antretet.
Nur leider meinte man unbedingt, das nicht nur jetzt schon zu bringen, sondern zusätzlich am Ende zu negieren, weil man zum einen wieder mal ein heile Welt Ende wollte und zusätzlich keinen bock auf was wie Dark Knight Rises hatte, wo der dortige Trilogie-Abschluss sich mit zu vielen, unwichtigem Kram beschäftigte und ganz schön lange braucht, um in die Gänge zu kommen.
Auch der eigentliche Tod weis nicht überzeugen. Um ihn am Ende als herzensgutes Vorbild und nicht als (indirekten) Killer seiner eigenen Braut dar stehen zu lassen, wurde es auf ein gewisses "Er konnte sie nicht mehr rechtzeitig retten" glattgebügelt, in dem sie schon zu weit unten war und dadurch auf dem Boden aufschlug. Anstatt, dass er sie erwischt, den Sturz aber zu schnell bremst und er somit das Genick bricht.
The Amazing Spider-Man 2, oder auch Rise of Electro, bietet solide Blockbuster-Unterhaltung, die sich in erfahrenen Jahren aber auch langsam abnutzt, wenn man die typischen Hollywood-Mechanismen durchschaut hat. Allerdings plagen den Film auch einige Probleme. Einmal erneut wird sich bei den vorigen Filmen mehr als einmal bedient, was die Frage aufwirft, wieso nicht einfach diese mit neuem Darstellern indirekt fortgeführt wurden. Dann, dass sich wieder an neuen Trends bedient und einfach der Stil des Vorgängers fallen gelassen wurde, aber ziemlich unharmonisch wirkt. Und die Todesszene im Finale kommt nicht nur zweit Teile zu früh und unter anderen, ungünstigen Umständen, sondern leidet auch darunter, dass die eigentliche Dramatik sowohl dadurch, als auch durch Hollywood typisches Glattbügeln und da es, Aufgrund der Comics schon lange vorauszusehen war, nicht richtig entfalten kann.
Würde es nach mir gehen, so würde Spider-Man, beginnend mit letzten Jahr, erst mal für einige Jahre ruhen, damit er ca. 10 Jahre später im Jahre 2024 zurückkehren und diesmal nicht nur endlich mal einen würdigen Film bekommt, sondern sich zusätzlich diesmal wie ein Phönix aus der Asche erheben kann.
6/10
Für die Amazing-Reihe war es das ja wieder. Da der Film mit Werbung zu viel kostete und dieser nicht genügend einspielte, war es ein kleiner Flop. Und dann kam noch der Hack, der Sony ebenfalls ziemlich schadete. Das Fass wurde dadurch zum überlaufen gebracht, in dem ein Film mit CAPTAIN AMERICA nicht nur mehr einspielte, sondern sogar der erfolgreichste Heldenfilm letztes Jahr war. Deswegen wurde entschieden, dass ein neuer Spider-Man kreiert wird, der zu den Avengers stoßen wird. Sony behält die kreative Kontrolle. Und dieser Spider-man geht wieder zur Schule.
Allerdings sollen die Einzelfilme zu Venom und Sinister trotzdem irgendwann noch kommen, aber an das neue Konzept angepasst. Was hätten wohl Amazing Spider-Man 3 und Spider-Man 3 gemeinsam gehabt, hätten sie sich auch diesmal am alten bedient?
-die andere große Liebe des Helden (Gwen/Mary Jane) tritt auf -Eddie Brock wird eingeführt -Spider-Man trägt ein schwarzes Kostüm -Eddie Brock wird zu Venom
Allerdings bleiben wieder mehrere Sachen unbeantwortet durch das nicht beenden:
-keine Sinister Six, bestehend aus u.a. Ock, Vulture, Electro und Rhino -Parkers Eltern -der schwarze Mann (wäre bestimmt Parker Sr gewesen, der wahnsinnig wurde) -Connors wird nochmal zum Lizard, um entweder den Sinister Six beizutreten oder um Spider-Man zu unterstützen, da er jetzt die volle Kontrolle über sich hat -die Sekretärin Felicia wird zu Black Cat -Harry bekommt seine Rache -Norman kehrt zurück und wird zum Goblin -Peter und Harry verbünden sich gegen Norman -Peter lernt Mary Jane kennen -kein schwarzes Kostüm (sieht einfach cooler aus) -kein Venom (obwohl der eh scheiße umgesetzt wurden wäre, wenn man sich die bisherigen Feinde ansieht)
Boah, dafür hab ich jetzt ca. 2 Stunden gebraucht. Jetzt bin ich völlig alle!
Hallo Illuminat, in der Hoffnung, dass es dich hier erreicht (immerhin sitzt zu bezüglich meiner Spider-Man-Antwort ja schon lange auf Nadeln ): Dein Game of Thrones-Kommentar (sowie dein Beschwerde-Kommentar nach der vemeintlichen Löschung) wurde nicht gelöscht, sondern nur verschoben. Alles weitere dazu dort -> http://www.fictionbox.de/index.php/content/view/13888/88889375/
Zu Spider-Man dann, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin
Langsam könnte die Antwort mal kommen. Dein Urlaub müsste doch mittlerweile gewesen sein. Aber es zieht sich immer weiter hin. Ja, ich will den Zeitaufwand von Arbeit nicht unterschätzen, aber einen freien Moment hättest du ja mittlerweile bekommen können. Ich bin nämlich schon echt gespannt, wie du auf den Post antworten wirst.
Ernsthaft: Natürlich hätte ich den einen oder anderen freien Moment gehabt, um eine knappe und lieblose Antwort hinzuschludern. Ich finde nur, deine ausführliche und aufwändige Analyse hat sich eine ebenso wohlüberlegte Antwort verdient. Und eine solche braucht halt einfach Zeit - die ich zuletzt nicht hatte. Gleiches gilt übrigens für deinen längeren Daredevil-Kommentar, auf den ich ebenfalls gerne etwas ausführlicher eingehen will. Wenn du dich noch ein paar Tage gedulden kannst... ich hoffe wirklich, dass es mir sobald ich mit Sense8 durch bin zeitlich wieder besser gehen sollte .
Über-Letzte Woche hieß es noch "Der Rest kommt irgendwann nächste (also letzte) Woche", aber siehe da, Pustekuchen. Aber was anderes hab ich auch nicht erwartet.
Ich sag mittlerweile zu mir nur noch "Ach, lass den doch labern. Scheint ihm ja Spaß zu machen." Ich selber lache mittlerweile nur noch drüber.
Mensch Meier, ich tu echt mein Bestes. Ich hab's einfach neben Vollzeit-Arbeit und Review schreiben und Privatleben noch nicht geschafft. Tut mir ja auch leid, und ich versteh, dass es für dich frustrierend ist. Andererseits tragen solche Kommentare auch nicht gerade dazu bei, meine Motivation, mir mal die Stunde für eine ausführliche Antwort zu nehmen, zu steigern .
Ich hab bis jetzt noch jedes Mal geantwortet, auch wenn's vielleicht mal etwas länger dauert. Hab doch bitte einfach Vertrauen und noch ein bisschen Geduld. Die Diskussion läuft uns ja nicht davon .
Aber es freut mich, dass ich wenigstens zu deiner Erheiterung beitragen konnte .
Ich bin vorhin etwas zu weit gegangen, aber allmählich verliere ich tatsächlich die Geduld. Zwar hast du immer geantwortet, so lang wie hier hat es sich noch nie gezogen.
Die Diskussion mag zwar nicht davonlaufen, aber was ist, wenn ich plötzlich keinen bock mehr habe, hier zu lesen oder es einen von uns im laufe der nächsten Tage erwischt? So kann ich die Antwort nicht mehr lesen und du sie erst gar nicht verfassen.
Ich weiß, dass es sich diesmal besonders lang gezogen hat; aber wie schon gesagt liegt das halt auch daran, dass dein Kommentar entsprechend lang war. Auf kurze Kommentare mit 2-3 relevanten Punkten lässt sich halt doch leichter/schneller antworten. Und in den letzten Wochen war eben sowohl das Review-Aufkommen als auch der "Freizeitstress" bei mir besonders hoch.
Aber, gute Nachrichten: Wenn du seit dem Verfassen des letzten Kommentars noch 27h überlebt hast, ist es jetzt endlich soweit .
Zuerst einmal: Ich hab den Film seit dem Kino nicht mehr gesehen, finde es aber nach wie vor Spannung, wie meine – zumindest damalige Meinung – mit anderen Kritiken (insbesondere aus Übersee) auseinanderklafft. Das erinnert mich an "Terminator: Genisys", wobei ich TAS2 ja noch völlig unbelastet gesehen hatte, weil der erst 1-2 Wochen später in den USA rauskam, während TG die negativen Kritiken vorausgingen. Da wie dort ist mir – trotz klarer Schwächen, die ich auch in meinem Review erwähnt habe – nicht klar, was an den Filmen soooo viel schlechter sein soll als den ganzen anderen Blockbustern. Wobei ich zugebe, dass mir rückwirkend betrachtet zumindest ein Kritikpunkt bewusst wurde, den ich in meinem Review noch nicht erwähnt habe (weshalb ich ihn wohl nachträglich doch auf 7/10 abwerten würde): Angesichts der Tatsache, dass damals ohnehin noch weitere Filme geplant waren (dass aus denen nichts mehr wurde, wusste man damals ja noch nicht) hätte ich es vorgezogen, wenn Peter nicht am Ende schon wieder ins Spinnenkostüm geschlüpft wäre, sondern man damit auf den nächsten Film gewartet hätte. Ich weiß, dass zwischen Gwens Tod und der Szene am Ende mit Rhino ein paar Wochen lagen, dennoch ging mir diese Entwicklung zu schnell – und hätte sie viel Potential für einen dritten Film geboten, wo Peter Parker seine Angst hätte überwinden und wieder ins Spinnenkostüm zurückkehren müssen, da er der einzige war, der eine bestimmte Bedrohung aufhalten kann. Davon abgesehen stehe ich aber grundsätzlich zu meiner Meinung von damals – wenn ich auch nicht ausschließe, dass ich ihn nach der (noch ausständigen) Zweitsichtung vielleicht kritischer sehen mag.
Nun zu deinem Kommentar. Zuerst einmal: Den ersten (den ich mir vor TAS2 noch einmal angesehen hatte) finde ich nach wie vor sehr charmant – was zugegebenermaßen in erster Linie an der gelungenen Romanze zwischen Gwen und Peter liegt, die IMVHO die Liebesgeschichte zwischen Peter und MJ weit in den Schatten stellt. Ich mag einfach auch den "aufgedrehten" und gut gelaunten Spider-Man. Letztendlich war das Hauptproblem beider Filme wohl, dass man sich zu sehr darauf konzentrierte, auf Teufel komm raus ein Franchise aufzubauen, anstatt einfach tolle (Einzel-) Filme zu machen. Hier zeigt sich auch der von dir vorgebrachte Kritikpunkt des "Trends" hinterherhecheln, wobei Sony nicht die einzigen sind/waren, die versuch(t)en, auf den Marvel-Zug des "Shared Universe" aufzuspringen. Tonal sehe ich weniger TDK u.ä. als Einfluss (schon allein wegen des sprücheklopfenden Spideys) sondern denke eher, dass man sich damit von der hellen Optik der ersten Filme abgrenzen wollte. Und trotz der tragischen Hintergrundgeschichte (das mit dem Onkel gab's ja im ersten schon genau so ) finde ich nicht, dass der Film viel mit Nolans Batman-Filmen gemein hat. In der Romanze sowie den Spidey-Szenen geht es doch deutlich lockerer zu. Zudem sehe ich auch tonal keinen so großen Unterschied zwischen dem ersten und den zweiten wie du, der andeuten würde, dass man sich im ersten von der düsteren Batman-Trilogie und im zweiten vom fluffigen Avengers inspirieren ließ. Immerhin hat der zweite auch immer noch eine ordentliche Portion Düsternis und "teenage angst". Und die comichafte Action am Ende, mit dem Kampf zwischen Elektro und Spider-Man, hob sich in meinen Augen auch nochmal deutlich von Avengers & Co. ab. Das war für mich schon ein Alleinstellungsmerkmal von TAS2.
Jedenfalls: Einen derart starken tonalen Bruch von 1 auf 2 wie du habe ich nicht wahrgenommen. Wo ich dir aber definitiv recht gebe, ist damit, dass man sich beim zweiten zu sehr darauf konzentriert hat, ein "Shared Universe" aufzubauen, als einen eigenständigen, gelungenen Film zu machen. Darunter leidet der Film zweifellos. Wobei er da nicht der einzige ist; "Iron Man 2" hatte ein ganz ähnliches Problem. Auch Marvel bekommt das demnach nicht immer makellos hin . Was die Bösewichte betrifft: Also Putin habe ich bei Rhino eigentlich überhaupt nicht gesehen, und auch wie du bei Osborn auf Hitler kommst, ist mir nicht ganz klar. Ich finde auch nicht, dass jeder Film, der einen afroamerikanischen Bösewicht ausweist jetzt gleich rassistisch ist. Eine gewisse problematische Tendenz in diese Richtig ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Interessant sind die von dir genannten Ähnlichkeiten zu Spider-Man 2 und 3. Teilweise waren mir diese auch aufgefallen (leerer Sitzplatz, Liebes-Hin-und-Her zwischen Gwen und Peter, "Spider-Man No more!"), teilweise waren sie mir bislang nicht bewusst (dein Gegner-Vergleich). Keine Anbiederung an Raimi sehe ich hingegen im "Spider-Man"-Klingelton. Das war einfach, so wie bei Raimi, eine Anspielung auf die Zeichentrickserie. Bloß weil Raimi das gemacht hat, heißt das doch nicht, dass das jetzt nie wieder jemand tun darf . Zumal man es recht unauffällig und als nettes kleines Gimmick eingebaut hat, statt Raimi etwas zu "on the nose" mit der singenden Lady in Teil 2.
Dass im zweiten alle Spidey zujubeln, ist doch eigentlich nur logisch, oder? Im ersten wusste man ja nicht, was das mit diesem Spinnentypen soll, dann rettete er die Stadt. Seither war er scheinbar ebenfalls weiterhin als Verbrechensbekämpfer aktiv. Natürlich wird er da jetzt im zweiten von allen gemocht – alles andere würde wenig Sinn machen . Das sah ich jedenfalls überhaupt nicht als Kritikpunkt. Gleiches gilt für den sprücheklopfenden Spidey – weil genau das hat mir bei Raimi so gefehlt. Spidey hat SPASS dabei, in seinem Kostüm durch New York zu fliegen. Das kam bei Raimi kaum rüber.
Was Stacy's Tod betrifft, der hat für mich 100%ig funktioniert so wie er war. Ich finde es auch hart, zu sagen, sie ist selbst schuld, bloß weil sie nicht nach England abgehauen ist, sondern sich entschlossen hat, Spidey zu helfen. Jedenfalls könnte man das gleiche Argument bei so ziemlich jedem Heldentod anbringen. Kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Ihren Tod im zweiten zu bringen passt zudem zum üblichen Trilogie-Modell des "düstereren" zweiten Teils (Empire Strikes Back, The Dark Knight). Den dritten mit so einem Runterzieher abzuschließen – ich weiß nicht. Wie gesagt finde ich lediglich, man hätte mit Spideys Rückkehr bis Teil 3 warten sollten. Ich finde aber, es machte Sinn, diese Wendung im zweiten zu bringen und Peter dann im dritten MJ kennenlernen zu lassen. Was nun die Umsetzung ihres Todes generell betrifft: Ich finde nicht, dass es einen nennenswerten Unterschied macht, ob Spider-Man ihr beim Rettungsversuch das Genick bricht, oder einfach zu spät dran ist und sie aufschlägt. In beiden Fällen schafft er es nicht, sie zu retten, Punkt.
Interessant – und positiv – finde ich aber, dass du ihn trotz deiner ausführlichen Kritik jetzt auch nicht verteufelst, und ihm immer noch ne 6/10 gibst . Wenn man bedenkt, dass ich die Todesszene deutlich besser umgesetzt fand als du, erklärt sich dadurch allein eigentlich schon die Wertungsdifferenz (wenn wir von meiner "aktuellen" 7/10-Wertung ausgehen). Soooo uneins sind wir uns demnach also gar nicht .
Insgesamt finde ich es jedenfalls, trotz der unbestreitbaren Kritikpunkte, schade, dass Sony quasi aufgegeben hat. Immerhin hätten sie das gleich ein paar Jahre früher entscheiden können . Und ich mochte Andrew Garfield in der Rolle sehr gern. Aber mal schauen, wie es mit Spider-Man weitergeht. In erster Linie hoffe ich dabei, dass man uns die dritte Origin-Story in rund 15 Jahren ersparen wird. Dass Spidey aber nun ins MCU stoßen kann, sehe ich grundsätzlich positiv.
So, ich hab jetzt für die Antwort auch knapp 1-1/2h gebraucht. Ich hoffe du verstehst nun, warum ich das nicht mal schnell zwischendurch erledigen konnte .
Wer ist Plinkett? Und sorry, den Kommentar hab ich übersehen - wüsste aber auch nicht groß, was ich darauf erwidern soll . Antworte du lieber mal auf meine Antwort auf deinen Kommentar beim Clone Wars-Review!
Der wurde mit purer Absicht gewählt! Falls du dir dem noch nicht bewusst bist, was erschütternd wäre angesichts der Tatsache, dass du auf die 40 zugehst:
Filme sollen sowohl unterhalten, als auch MANIPULIEREN! U.a. werden so Feindbilder herangezüchtet und/oder weiter am Leben gehalten. Man sollte also immer mit Hirn glotzen, statt dieses an der Kasse, wenn man Frass kauft und ins Popcornkino geht, dieses dort zuvor abzugeben!