Besetzung:
Helmut Zierl als Meister Alvias (Erzähler),
Bernd Rumpf als Ollowain,
Cathlen Gawlich als Silvyna,
Daniela Hoffmann als Emerelle,
Patrick Bach als Shandral,
Tim Knauer als Elodrin,
Kai-Henrik Möller als Fenryl,
Marion Elskis als Caileen,
Konstanze Ullmer als Mondblüte,
Luise Lunow als Skanga,
Douglas Welbat als Branbart,
Simona Pahl als Birga,
Uli Krohm als Slarag,
Laura Maire als Ganda,
Rasmus Borowski als Elija Glops,
Leon Seibel als Nikodemus Glops u.a.
Inhalt:
Mit den Trollen aus dem Fjordland vertrieben, sind auch die Elfen wieder in die Albenmark zurückgekehrt. Dort nimmt Ollowain mit seiner Gefährtin Silvyna die Fährte der überlebenden Trolle auf. Schon bald entdeckt er ein Trolllager, das von Tag zu Tag wächst. Deshalb entschließt sich Ollowain die Elfenfürsten zusammenzurufen, damit über einen möglichen Angriff gesprochen werden kann. Ollowain hat zwar einen klugen Schlachtplan ausgearbeitet, doch die Fürsten sträuben sich mit ihm in den Kampf zu ziehen. Erst nach einer hitzigen Diskussion folgen ihm einige von ihnen. Als sie zusammen das Trolllager von drei Seiten attackieren, stürzen plötzlich Raben auf die Armee aus Elfen aus dem Himmel hinab. Verletzt und ausgelaugt erreicht Ollowain als Erster das Lager und findet es leer vor. Ollowain und seine Armee sind auf einen magischen Trick reingefallen. Denn während die Elfen geglaubt hatten, dass die Trolle sich hier versammeln, sind diese bereits auf dem Weg zur unbemannten Burg von Emerelle. Doch bevor Ollowain die Verfolgung aufnimmt, will er erst den Zauber, der auf dem Trolllager ruht, brechen. Die Quelle ist ein halb totes Trollweib, welcher er mit seinem Schwert das Herz durchbohrt und damit sich selbst mit einem Fluch belastet…
Review:
Mit "Die Elfen 6: Die goldenen Pfade" beginnt eine neue Staffel für die Hörspielserie und sie ist auch der Beginn der Vertonung des Buches "Elfenlicht" von Bernhard Hennen. Anstatt mit Pauken und Trompeten in der Handlung den Kampf zwischen Elfen und Trollen wieder aufzunehmen, werden in dieser Folge zahlreiche neue Wesen eingeführt und unterschiedliche Subplots eingeläutet. Der Anfang des Hörspiels ist durchaus interessant gestaltet, denn während ich geglaubt habe, dass ein hitzköpfiger Lupin seine niedergeschriebenen Worte laut vorliest, wird damit einfach nur die Erzählung von Ganda belebt. Ganda ist in "Die Elfen 6: Die goldenen Pfade" eine weitere Erzählerin neben dem üblichen Erzähler Alvias. Dadurch, dass zwischen der vorhergehenden Episode und dieser eine 15-monatige Pause lag, wurden durch Alvias noch einmal wichtige Charaktere und deren Hintergründe in knappen Worten erklärt. Selbst für mich, die sich beide Folgen relativ zeitnah hintereinander angehört hat, war diese Zusammenfassung erfrischend. Ganda kommentiert stattdessen die gegenwärtigen Ereignisse. Einige wirkten dabei recht überflüssig bzw. passten nicht wirklich zum groben Handlungsrahmen, wie z.B. die Geschichte um eine schwangere Fee. Zumindest weiß ich jetzt aber, woher kleine Feenbabys stammen. Trotz dieser Tatsache enthält die Hörspielfolge einige unerwartete Wendungen.
Im Unterschied zu vorhergehenden Episoden haben sich in "Die Elfen 6: Die goldenen Pfade" keine Lieblingscharaktere herauskristallisiert, bei denen ich mitfiebern wollte. Das lag einfach daran, dass ich trotz guter Leistung der Sprecher entweder etwas am Charakter selbst zu bemängeln hatte oder an der Stimmverzerrung, die bei der Hörspielserie gang und gäbe ist. Diesem Effekt unterworfen sind u.a. die Lupin Ganda und Elija, gesprochen von Laura Maite und Rasmus Borowski, die Fee Mondblüte, die ihre Stimme von Konstanze Ullmer geliehen bekommt, als auch die Trolle. Zu den Trollen habe ich bereits in früheren Rezensionen meinen Unmut kundgetan, sodass ich darüber nicht noch einmal referieren werde. Die Lupin klangen alle sehr kindlich und nicht wirklich nach Kobold. Ich hatte teilweise den Eindruck einem Kinderhörspiel zu lauschen anstatt einem Hörspiel, bei dem mit Schwertern und Keulen um sich geschlagen wird. Auch ist mir aufgefallen, dass nach der 15-monatigen Pause altbekannte Sprecher anders klingen, weil sie z.B. eine andere Stimmlage benutzen. Dazu gehört der Erzähler Alvias, gesprochen von Helmut Zierl, der aber deshalb nicht unangenehm auffällt. Auch Luise Lunows Stimme hat eine kleine Wandlung erfahren, denn die Macher haben die Kritik der Fans angenommen und haben den Charakter der Skanga endlich wie ein altes grässliches Weib klingen lassen. Am wenigsten hat mir Daniela Hoffmann als Emerelle gefallen. Sie klang mir nicht königlich und erhaben genug, wie z.B. eine Cate Blanchett in "Der Herr der Ringe", sondern sehr arrogant und hinterhältig. Einige weitere Elfen ebenfalls. Ob das jetzt aufgrund der Handlung so entschieden wurde, bleibt abzuwarten.
Die Musik- und Geräuschkulisse hat mir in "Die Elfen 6: Die goldenen Pfade" besonders gut gefallen, denn die Macher haben sich zu vorhergehenden Episoden etwas Neues einfallen lassen. Zum Teil wirkt die Musik spannungserregender und auch gruseliger, wird in unterschiedlichen Lautstärken eingesetzt und jede ahumane Rasse hat sogar ihre eigenen Hintergrundklänge. Einzig an ein oder zwei Stellen klangen für mich die Geräusche nicht nach dem, was sie darstellen sollten, so z.B. das Herz durchstechen. Es klingt eher wie das Abtrennen eines Kopfs. Ansonsten wurde die Qualität aus den vorherigen Folgen aufrechterhalten.
Fazit:
Eigentlich ist "Die Elfen 6: Die goldenen Pfade" eine recht stimmige Folge, die eine gute Einführung in die neue Staffel der Hörspielserie bietet. Inhaltlich passiert nicht wirklich viel, stattdessen werden einige neue Charaktere eingeführt und neue Handlungsstränge aufgespannt. Unter den zahlreichen Elfen, Trollen, Kobolden und Feen ist kein Wesen dabei, das einen mitfiebern lassen würde. Da bleibt einfach abzuwarten, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Wertung:3.5 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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