Originaltitel: The Asset Episodennummer: 1x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 08. Oktober 2013 Erstausstrahlung D: 14. Februar 2014 (RTL Crime) Drehbuch: Jed Whedon & Maurissa Tancharoen Regie: David Solomon Hauptdarsteller:
Clark Gregg als Phil Coulson,
Chloe Bennet als Skye,
Ming-Na Wen als Melinda May,
Brett Dalton als Grant Ward,
Iain De Caestecker als Leo Fitz,
Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons.
Gastdarsteller:
David Conrad als Ian Quinn,
Ian Hart als Dr. Franklin Hall,
Assaf Cohen als Translator,
Scott Subiono als Todd Chesterfield u.a.
Kurzinhalt:
Der Wissenschaftler Dr. Franklin Hall soll in eine andere SHIELD-Einrichtung transportiert werden, als sich die Fahrzeuge des Konvois plötzlich nacheinander in die Lüfte heben. Kurz darauf fallen Angreifer über den Konvoi her, und entführen Dr. Hall. Fitz/Simmons sind über diese Neuigkeit betrübt, zählt Dr. Hall doch zu ihren großen Vorbildern. Agent Coulson ist sich ziemlich sicher, dass der reiche Unternehmer Ian Quinn hinter der Entführung steckt. Das Problem: Sein Anwesen befindet sich auf Malta, und er selbst verfügt über diplomatische Immunität, weshalb SHIELD die Hände gebunden sind. Daraufhin schlägt Sky vor, ihren Ruf als Bloggerin bei Rising Tide zu nutzen, um an einer Party von Ian Quinn teilzunehmen, und sich Undercover in sein Anwesen zu schleichen. Dort soll sie nach Spuren suchen, dass Quinn Dr. Hall tatsächlich gefangen hält. Doch die Mission verläuft nicht nach Plan…
Review:
Auch an "Anziehungskräfte" hat mich wieder das eine oder andere gestört. Wie z.B. die sich anbahnende Romanze zwischen Sky und Ward, die ich doch sehr klischeehaft finden würde. Ich hoffe ja, die Macher führen uns hier nur auf eine falsche Fährte. Auch das mit dem Wahrheitsserum und der Frage, ob es denn nun eines gibt oder nicht, hat mich mehr genervt als sonst etwas. Das war in der Pilotfolge zwar sehr vorhersehbar, davon abgesehen aber noch eine der netteren Szenen. Wenn das wirklich nur ein weiterer Trick gewesen wäre, wäre mir das doch eine Spur zu clever, und eine Lüge zu viel. Sehr vorhersehbar und typisch war auch alles rund ums Training. Wie unwillig und lieblos Sky am Anfang auf den Sandsack einschlägt, aber dann, am Ende, nach ihrem ersten Einsatz im Feld, drischt sie voll motiviert darauf ein und stürzt sich ins Training. Das war ja so klar. Wie auch, dass sie just diese eine Kampfbewegung die Ward ihr zeigt brauchen würde. Und ich weiß, dass es wohl dazu da war uns zu zeigen, wie unerfahren Sky in solchen Agentendingen ist, aber können wir bitte in allen Serien und Filmen endlich damit aufhören, dass sich Personen gaaaaaanz unauffällig den Finger ans Ohr halten? Generell wirkte alles rund um seine diplomatische Immunität auf mich wie eine Ausrede der Serienmacher, um Sky aktiver ins Geschehen einbinden zu können – und hat mich dementsprechend nicht wirklich überzeugt.
Insgesamt hält "Anziehungskräfte" aber das durchschnittliche Niveau der vorangegangenen Episode. Vor allem Skys Außeneinsatz konnte mir – abseits des Finger-ans-Ohr-halten – gut gefallen. Zwar habe ich keine Sekunde lang geglaubt, sie könnte SHIELD wirklich hintergehen, aber die Art und Weise wie sie hier vertrauen gewonnen hat fand ich schon nett gemacht. Und auch ihr Kommentar "Meine Strategie hat nicht in Erwägung gezogen, dass sie das sagen" (frei aus dem Gedächtnis zitiert) war witzig. Gut gefiel mir auch die Offenbarung, dass Dr. Hall selbst der Maulwurf ist der seine Entführung angeleiert hat, um Ian Quinns Pläne mit dem Gravitonium zu durchkreuzen. Der Showdown war dann nett gemacht, mit den Auswirkungen des Gravitoniums, und wie Coulson und Dr. Hall auf der Decke oder der Seitenwand herumspazieren. Und wie der kleine Epilog am Ende zeigt, erleben wir in "Anziehungskräfte" wohl die Geburt unseres ersten Superschurken bei "Agents of S.H.I.E.L.D.", als Coulson den Doktor in den Generator wirft. Zwar fragte ich mich an dieser Stelle, ob's denn bei SHIELD kein Handbuch "101 Wege sich eines Gegners zu entledigen ohne einen Superschurken zu erschaffen" gibt, aber angesichts der vielversprechenden Ausgangslage die sich dadurch für weitere Abenteuer bietet will ich es ihnen mal durchgehen lassen. Von diesen Stärken und Schwächen abgesehen –die sich für mich so ziemlich die Waage halten – bewegte sich der Rest der Folge im unauffälligen Bereich.
Fazit:
Auch die dritte Episode von "Agents of S.H.I.E.L.D." fällt für mich in die Kategorie "ansehbar". Nach wie vor gibt es wenig, dass mich so richtig begeistert, während mir auch bei "Anziehungskräfte" wieder ein paar Kritikpunkte ins Auge gestochen sind. Wie z.B. die doch etwas erzwungen wirkende Begründung, um Sky ins Feld schicken zu können, der Kommentar zum Wahrheitsserum, die sich möglicherweise andeutende Romanze zwischen Ward und Sky, sowie ihre vorhersehbare neue Trainingseinstellung am Ende (nachdem sie zu Beginn der Folge wenig Verständnis dafür gezeigt hat). Gut gefallen konnten mir dafür die Motivation von Dr. Hall, der Showdown mit der sich verändernden Gravitation im Labor, einzelne amüsante Kommentare und Momente, sowie die vermeintliche Entstehung eines Superschurken, welcher SHIELD im weiteren Verlauf der Serie noch Probleme bereiten könnte. Insgesamt bietet somit auch die dritte Folge wieder durchschnittliche Unterhaltung – wobei ich persönlich finde, dass die direkte DC-Konkurrenz mit "Arrow" um einiges stärker gestartet ist; nur um dann meines Erachtens zum Ende der Staffel hin zunehmend abzubauen. Ich hoffe sehr, dass die Trendkurve bei "Agents of S.H.I.E.L.D." in die genau gegenteilige Richtung zeigen wird – und das hoffentlich bald.
