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Die Spottdrossel Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) HBO
Originaltitel: Mockingbird
Episodennummer: 4x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Mai 2014
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: David Benioff & D. B. Weiss
Regie: Alik Sakharov
Hauptdarsteller: Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Ser Jaime Lannister, Lena Headey als Queen Cersei Lannister, Emilia Clarke als Queen Daenerys Targaryen, Kit Harington als Jon Snow, Aidan Gillen als Lord Petyr Baelish, Carice van Houten als Lady Melisandre, John Bradley als Samwell Tarly, Sophie Turner als Princess Sansa Stark, Maisie Williams als Princess Arya Stark, Rory McCann als Sandor Clegane, Gwendoline Christie als Brienne of Tarth, Jerome Flynn als Ser Bronn, with Iain Glen als Ser Jorah Mormont.
Gastdarsteller: Pedro Pascal als Prince Oberyn Martell, Michiel Huisman als Daario Naharis, Owen Teale als Ser Alliser Thorne, Tara Fitzgerald als Queen Selyse Baratheon, Kate Dickie als Lady Lysa Arryn, Dominic Carter als Lord Janos Slynt, Barry McGovern als dying man, Mark Stanley als Grenn, Ben Crompton als Eddison Tollett, Josef Altin als Pypar, Daniel Portman als Podrick Payne, Lino Facioli als Lord Robin Arryn, Brenock O'Connor als Olly, Andy Beckwith als Rorge, Ben Hawkey als Hot Pie, Hafþór Júlíus Björnsson als Ser Gregor Clegane, Brian Fortune als Othell Yarwyck, Gerard Jordan als Biter u.a.

Zitat: Petyr Baelish: "Oh my sweet wife. My sweet silly wife. I have only loved one woman, only one, my entire life… your sister."


Kurzinhalt: Tyrion sucht verzweifelt nach einem Freiwilligen, der sich an seiner statt Gregor Clegane im Zweikampf stellt und erhält ein Angebot von unerwarteter Seite. Bei der Suche nach Sansa stoßen Brienne und Pod auf die Spur von Arya. Daenerys wägt ab, wie sie mit den aufständischen Sklavenhaltern in Yunkai verfahren soll. Lysa Arryns Eifersucht auf ihre Nichte wächst.

Review: Die Serie ist in der 4. Staffel wieder an einem Punkt angelangt, an dem die Autoren etwas Tempo aus der Handlung nehmen und anstatt einen beachtlichen Teil der Laufzeit auf das nächste großen Setpiece zu verwenden, besser die zahlreichen Handlungsstränge und Figuren auf den finalen Akt vorbereiten. Dadurch fühlt sich "Mockingbird" zwar wieder etwas mehr nach einer Clipshow an, jedoch empfand ich den Großteil der Szenen auch ohne merklichen Plotfortschritt oder Action als durchweg unterhaltsam. Nachdem Tyrion sein Schicksal in der letzten Folge selbst in die Hand genommen hat, statt sich den Rest seines Lebens von seinem Vater diktieren zu lassen, findet er sich hier in der nächsten Notlage wieder. Bei der Suche nach einem Champion wird er abermals mit der harten Realität, dass er kaum Freunde hat und diese ihm nicht helfen können bzw. wollen, konfrontiert. Während Tyrions Szene mit seinem Bruder erwartungsgemäß verlaufen ist, ist Bronn tatsächlich von Cersei gekauft wurden und wir Zuschauer dürfen wohl annehmen, dass Shae King's Landing niemals verlassen hat, sondern in Bronns Begleitung direkt in die Arme der Lannisters gelaufen ist. Etwas seltsam ist nur, warum Tyrion Bronn nicht bezüglich Shaes Verstrickung in die Sache ausfragt. Nachvollziehbar hingegen ist, warum Bronn Cerseis Angebot angenommen hat und Tyrions Bitte ausschlagen muss. Bronn ist ein Realist, der zwar einige Risiken auf sich nehmen würde, um seinen Freund aus dieser Situation herauszuhauen, aber sein eigenes Leben und seine Zukunft sind ihm dann doch etwas wichtiger. Und mit dieser Haltung hat es Bronn im Verlauf der Serie weit gebracht, heiratet der zum Ritter geschlagene Ex-Söldner nun sogar in ein Adelshaus ein. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn man Bronn gegen Ende der Serie in einer hohen Machtposition wiederfinden würde.

Episodenbild (c) HBO "Mockingbird" ist eine Episode voller Monologe, in der Figuren Ereignisse aus ihrer Vergangenheit rekapitulieren oder sich ihrem Gegenüber öffnen und sich von ihrer verletzlichen Seite zeigen. Mit Oberyn Martell tritt dann der Joker dieser Staffel auf den Plan. Konnte man den dornischen Prinzen bisher vor allem bei seinen sexuellen Eskapaden in Littlefingers Bordell beobachten, bringt sein Besuch in Tyrions Zelle durch die herzzerreißende Darlegung der Kindheitserinnerungen seines Besuchs von Casterly Rock die nötige Tiefe für diese Figur. Als Pedro Pascal offiziell als Darsteller für Oberyn Martell verkündet wurde, war ich mir recht unsicher, ob er der richtige für diese Rolle wäre. Aber bereits mit seinem ersten Auftritt gelang es ihm alle meine Zweifel zu zerstreuen. Hier ist es ihm im Zusammenspiel mit Peter Dinklage, der hier im Gegensatz zu seiner Tirade aus der letzten Folge ebenfalls die richtigen Töne getroffen hat, gelungen, darstellerisch sogar noch etwas draufzusetzen. Positiv hat mich ebenfalls Rory McCann überrascht. Sonst eher fürs Grobe zuständig, erlaubt die Darstellung der Ursachen seines Traumas hinter die raue Schale des "Hundes" zu blicken.

Der Rest der ist da weitaus weniger ergiebig. Man merkt, dass einige Plots hinausgezögert werden, damit deren jeweiliger Höhepunkt in der 9. Folge bzw. im Finale sattfinden kann. Jons Szene ändert wenig am vorherrschenden Status Quo bei der Nachtwache. Die kurze Fleischbeschau auf Dragonstone gibt zwar ein paar neue Einblicke in den mysteriösen Charakter Melisandres preis, aus Buchlesersicht wäre es aber sinniger gewesen, alle bisherigen Szenen mit den dort verankerten Figuren in den ersten Folgen der Staffel abzuhandeln, statt diese über die gesamte Staffel auszubreiten. Das Wiedersehen mit Hotpie ist weit besser gelungen als das kurze Auftauchen von Rorge und Biter. Hotpies Aufrichtigkeit ist in der Welt von "Game of Thrones" eine erfrischende Abwechslung und hilft Brienne und Pod auf eine neue Spur bei ihrer Suche nach Sansa Stark zu bringen. Kaum ein Zuschauer würde sich jedoch noch an Jaqen H’ghars Mitgefangene erinnern, wenn man nicht zuvor im "Previously on…" auf die Existenz der beiden Figuren nochmals hingewiesen werden würde. Der Überfall auf Sandor wurde recht plump inszeniert (Rorge bleibt bis zu seinem Tod völlig passiv) und ist schnell wieder vorbei. Effektiv ist etwas anderes. Zum Beispiel Lysa Arryns unfreiwillige Flugstunde. Littlefinger hat sich über den Verlauf dieser Staffel als einer der gefährlichsten Spieler der Serie zementiert. Die Schreiber müssen allerdings aufpassen, dass sie es mit seiner Beteiligung an den zahllosen Ereignissen der letzten Staffeln nicht übertreiben. Trotzdem bin ich gespannt, was Schmierlappen Petyr Baelish geplant hat, um sich möglichst vorteilhaft aus dieser Situation wieder herauswieseln zu können.

Episodenbild (c) HBOFazit: Der Tisch ist nun gedeckt. Die Figuren befinden sich an den für den Schlussakt richtigen Plätzen. Jetzt wird es Zeit für den Hauptgang. Ich gebe unverfroren zu, dass meine Erwartungen an die letzten drei Folgen der Staffel alles andere als niedrig sind. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass die Macher es schaffen werden, auch das bombastische Finale des 3. Bandes "A Storm of Swords" überzeugend in den noch ausstehenden Folgen zu adaptieren. "Mockingbird" konnte mit seinen gelungenen Charakterszenen mein über die Staffel aufgebautes Vertrauen in die Autoren jedenfalls nicht erschüttern.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © HBO)




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