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The Green Inferno Drucken E-Mail
Kannibalenhorror von "Hostel"-Macher Eli Roth Kategorie: Filme - Autor: Marcel Wetzel - Datum: Donnerstag, 03 April 2014
 
 
The Green Inferno
Originaltitel: The Green Inferno
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Worldview Entertainment/Highlight
Regie: Eli Roth
Produzenten: U.a. Miguel Asensio, Nicolás López & Eli Roth
Drehbuch: Eli Roth & Guillermo Amoedo
Filmmusik: Manuel Riveiro
Kamera: nicht bekannt
Schnitt: Ernesto Díaz Espinoza
Genre: Horror
DVD-Release Deutschland: 19. September 2013
Kinostart USA: 04. September 2014
Laufzeit: 103 Minuten
Altersfreigabe: Ab 18 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD
Mit: Lorenza Izzo, Ariel Levy, Daryl Sabara, Kirby Bliss Blanton, Sky Ferreira, Magda Apanowicz, Nicholás Martinez, Aaron Burns, Ignacia Allamand, Ramón Llao, Richard Burgi u.a.



Kurzinhalt: Eine Gruppe studentischer Hobbyaktivisten macht sich auf um den Regenwald und seine Ureinwohner vor den Bulldozern gieriger Konzerne zu retten. Dort angekommen finden sie sich jedoch plötzlich mitten in der grünen Hölle wieder, und werden von den Ureinwohnern, die sie eigentlich beschützen wollten, angegriffen – und gegessen…

Review: Szenenbild 1 "Green Inferno" ist mal wieder ein Film von Eli Roth, in dem er nicht vor der Kamera zu sehen ist, sondern als Drehbuchschreiber und Regisseur ausschließlich dahinter tätig geworden ist, was bisher eigentlich immer ein Garant für eine gesunde Mischung aus unterhaltsamem Gesplatter, Unmengen Blut und den ein oder anderen Lacher war; ist Roth doch seit jeher bekannt dafür, mit seinen mit einem Augenzwinkern versehenen Schnetzelorgien die Linie zwischen Horror und Comedy zu verwischen. So bleiben seine Filme dem Zuschauer als "anders" im Gedächtnis und bieten einfache gute Unterhaltung für das geneigte Spartenpublikum. Bei "Green Inferno" ist ihm diese Mischung zwar auch wieder gelungen, trotzdem konnte mich der Film nicht ganz überzeugen, da es mir einfach zu lange gedauert hat bis, er dann endlich in die Gänge kam. Dabei ist mir durchaus klar, dass vor dem sich anschließenden Blutbad erst mal die Figuren vorgestellt, sowie eine grundlegende Story konstruiert werden müssen. Trotzdem hätte man vor allem die Szenen im College im ersten Drittel des Films kaum liebloser in Szene setzen können. Klarer Minuspunkt, weil man so als Zuschauer eine gefühlte Ewigkeit warten muss, bis der Spaß dann endlich losgeht. Dies mag man bereits von anderen Filmen Roth' wie "Hostel" gewohnt sein, hier ist es aber einfach nur uninteressant und belanglos.

Allerdings muss man dem Film zugutehalten, dass er, sobald er in die Gänge kommt und die Studenten auf sich allein gestellt in der grünen Hölle unterwegs sind, nicht noch lange wartet, um so etwas wie Spannung aufzubauen, sondern die Zuschauer, auch den inzwischen vor sich hindösenden Teil, mit einem Knall zurückholt, dessen Intensität zumindest mich in diesem Moment überrascht hat. Zu der oben bereits angesprochenen Story ist zu sagen, dass ihr fast schon auf die Stirn geschrieben steht, dass es sie nur deshalb gibt, um irgendwie rechtfertigen zu können, warum die Protagonisten jetzt genau da sind, wo sie sind und das tun, was sie tun. Im Kern dreht sich demnach der Film um eine Gruppe amerikanischer Studenten, die, wie könnte es anders sein, ihre sichere Heimat der US of A verlassen und daraufhin natürlich sehr bald in Lebensgefahr geraten. Klingt nach Klischee und schon zigmal gesehen und ist auch nicht der einzige Kritikpunkt. Auch die Zusammensetzung der studentischen Ökoaktivistentruppe bietet alles, was das Handbuch für Standarddrehbücher so hergibt. Da gibt es unter anderem den charismatischen Anführer, der andererseits ein völliger Egomane ist, genauso wie den total lieben Dicken, der sich in ein Mädel verguckt, und natürlich auch die hagere Kalkleiste mit Affinität zu allem was mit Strom funktioniert, vielen besser bekannt als Nerd. Wer dann noch so etwas erwartet wie Charakterentwicklung geht leer aus. Zu allem Überfluss ist die schauspielerische Leistung der Darsteller dann auch noch bis auf wenige Ausnahmen maximal im Mittelmaß anzusiedeln. Lediglich Lorenza Izzo als weibliche Hauptdarstellerin gibt sich merklich Mühe ihrer Rolle gerecht zu werden. Interessanterweise hat Roth bei der Besetzung der Studentenrollen wieder auf alte Bekannte zurückgegriffen, mit denen er zuletzt in "Aftershock" vor der Kamera stand. Lorenza Izzo, Ariel Levy und Nicolás Martinez. Letzterer liefert zwar keine schauspielerische Glanzleistung ab, weckt aber trotzdem Sympathien. Dass die CGI-Effekte ebenfalls in der Regionalliga spielen und man deutlich erkennen kann, wenn etwa Tiere in die Kulisse hineinretuschiert worden sind, fällt dann auch nicht mehr weiter ins Gewicht.

Szenenbild 2 Den Gegensatz zu all der Mittelmäßigkeit der Darsteller bildet Richard Burgi ("Desperate Housewives", "In den Schuhen meiner Schwester"), der mir in seiner Minirolle als besorgter Vater und über alle Maßen wichtiger UN-Anwalt unglaublich gut gefiel. Diesem Herrn hätte Roth ruhig ein paar mehr Minuten auf der Leinwand einräumen können, auch wenn seine Figur für die eigentliche Story in keinster Weise eine Rolle spielt. Als weiterer Kritikpunkt ist anzumerken, dass es für einen Stamm von kannibalistischen Ureinwohnern mitten im Dschungel meiner Meinung nach eher untypisch sein dürfte, stets züchtig bekleidet zu sein. Des Weiteren scheinen sie auch eine Vorliebe dafür zu haben, ihr Essen (Mensch) in bekleidetem Zustand zu zerlegen. Andererseits kann das auch einfach daran liegen, dass es sich bei "Green Inferno" um eine amerikanische Produktion handelt und man zwar zeigen darf, wie ein Mensch in allen Einzelheiten auseinandergenommen wird, aber wehe es sind auch nur für den Bruchteil einer Sekunde irgendwo Nippel zu erahnen. Trotz aller Kritik, Splatter und durchschnittlichen Schauspielern endet der Film tatsächlich noch mit einer Botschaft, die dem ein oder anderen durchaus zu denken geben dürfte. Leider müssen sich Fans noch eine Weile gedulden, da der reguläre Kinostart in den USA erst auf den September gelegt und daher auch die DVD-Veröffentlichung hierzulande entsprechend verschoben wurde.

Fazit: Eli Roths Hommage an die Kannibalenfilme der 70er, wie etwa "Die weiße Göttin der Kannibalen" oder auch das zumindest im Deutschen titeltechnische Meisterwerk "Nackt und zerfleischt", ist auf seine Art durchaus gelungen, wenn man mit der augenzwinkernden Art wie Roth seine Filme dreht, klarkommt oder vielleicht gerade deswegen ein Fan seiner Werke ist. Wer hier aber einen durch und durch ernsten Horror- bzw. Splatterstreifen erwartet wird enttäuscht werden, da sich der Film merklich selbst nicht allzu ernst nimmt und immer wieder die Grenze zwischen Horror und Comedy überschreitet.

Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2014 Highlight)


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