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Defiance - 1x12: Alles zerbrochen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy

Originaltitel: Everything Is Broken
Episodennummer: 1x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Juli 2013
Erstausstrahlung D: 09. Juli 2013 (SyFy)
Drehbuch: Kevin Murphy
Regie: Michael Nankin
Hauptdarsteller: Grant Bowler als Joshua Nolan, Julie Benz als Amanda Rosewater, Stephanie Leonidas als Irisa Nyira, Tony Curran als Datak Tarr, Jaime Murray als Stahma Tarr, Mia Kirshner als Kenya Rosewater, Graham Greene als Rafe McCawley, Jesse Rath als Alak Tarr, Nicole Munoz als Christie McCawley, Justin Rain als Quentin McCawley, Dewshane Williams als Tommy LaSalle, Trenna Keating als Doc Yewll
Gastdarsteller: Noah Danby als Sukar, Tiio Horn als Rynn, Barry Flatman als Colonel Galen Marsh, Matt Lemche als Jonah Keller, Monica Parker als Bailey Riggs, Perry Mucci als Ozin, Ed Quefflec als Echelon Sergeant, Darryl Flatman als E-Rep Soldier, David Boyce als Lead Scientist, Kevin Shand als Raiga, Katie Douglas als Little Girl u.a.

Kurzinhalt: In Defiance ist der Tag der Wahl des neuen Bürgermeisters gekommen. Erste Umfragen deuten ein knappes Rennen zwischen dem der Erdrepublik freundlich gesinnten Datak Tarr und Amanda Rosewater, die sich für die weitere Unabhängigkeit von Defiance einsetzen will, an. Währenddessen suchen Nolan und Tommy nach Irisa, die nach dem Experiment durch Doc Ywell in die Wälder rund um Defiance geflüchtet ist. Sie wurde daraufhin völlig geschwächt von Rynn gefunden und in jenes Camp der Irathianer gebracht, wo auch Sukar nach wie vor im Koma liegt. Das freudige Wiedersehen ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn auch die Erdrepublik ist auf der Suche nach Irisa – befinden sich ihn ihr doch nun beide Schlüssel die man dazu benötigt, um ein mächtiges Kriegsschiff der Votaner, das irgendwo in den Minen von Rafe Cawley liegen soll, zu kontrollieren. Als der Verhörspezialist Jonah Keller damit droht, Tommy zu erschießen, sieht Irisa keine andere Wahl, als sich zu ergeben. Während die Wissenschaftler der Erdrepublik mit Hilfe von Doc Ywell die Extraktion der Schlüssel vorbereiten, führen Nolan und Tommy die Rettungsmission an…


Review: Episodenbild (c) SyFy Was "Alles zerbrochen", wie schon die vorangegangene Episode, sehr gut macht – und ich für ihre größte Stärke halte – ist, auf die bisherigen Folgen und Ereignisse aufzubauen. Die ersten Episoden waren noch vergleichsweise unabhängig. Zwar wurde die Mythologie laufend vertieft und erfuhren wir interessante Hintergründe zu den Figuren, aber im Großen und Ganzen waren sie auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen und zu genießen. Spätestens bei "Alles zerbrochen" würde man sich aber als Neuling wohl ziemlich verloren vorkommen. Einige mögen dies kritisch sehen, für mich als Freund von fortlaufenden Handlungen ist dies aber ein großes Plus. Jedenfalls gibt es bei "Alles zerbrochen" keine einzige unabhängige Geschichte, alles baut auf vorangegangene Ereignisse auf. Dadurch wird das Gefühl, dass sich bei mir schon im Lauf der ersten Staffel aufgebaut hat, nämlich dass die Macher auf eine bestimmte Entwicklung hinarbeiten, rückwirkend bestätigt, und auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass man dies bei der zweiten Staffel auch durchgängig so umsetzen wird (will man doch zweifellos versuchen, ein paar neue Zuschauer zu gewinnen), haben die letzten Episoden der Staffel zweifellos von dieser Vorarbeit und diesem Momentum profitiert.

Im Prinzip sind es drei parallel verlaufende Handlung, die wir in "Alles zerbrochen" verfolgen – wobei ich eine davon in meiner kurzen Inhaltsangabe unterschlagen habe: Datak erfährt, dass seine Frau ihn mit Keyna Rosewater betrogen hat (die Art und Weise, wie er es herausfindet, fand ich ja auch nett. So "relaxe" ich auch gern!), nicht zuletzt dank eines schnippisch-unüberlegten Kommentars von Keyna. Daraufhin behauptet sie, ihren Mann verlassen und zusammen mit ihr aus Defiance flüchten zu wollen. Kenya dürfte jedoch schon zuvor ahnen, dass etwas im Busch ist. Mir gefällt, wie sie sich von Amanda verabschiedet, ohne dass diese es merkt. Als Stahma ihr dann das Fläschchen aushändigt glaubt sie zu wissen, was diese vorhat, und dass sich darin Gift befindet. Jedoch, Stahma hat sie überlistet: Das Gift befindet sich vielmehr auf dem Flachmann, nicht darin. Diese Szene in den Wäldern empfand ich – nicht zuletzt dank der hochwertigen Inszenierung – als eines der Highlights dieser Episode. Noch eine Spur besser hat mir aber sogar die Handlung rund um Datak gefallen. Dieser gewinnt die Wahl (eine weitere üble Wendung in einer an üblen Wendungen nicht gerade armen Episode), und wähnt sich am Ziel seiner Träume – nur um miterleben zu müssen, wie die Erdregierung diese zerschmettert. Denn geht es nach Colonel Marsh, so ist Datak nicht mehr als ein reiner Strohmann – eine Marionette der Erdregierung, ohne wirkliche Macht und Einfluss. Als Datak dies bewusst wird, ermordet er ihn im Affekt – und nach dem kurzfristigen Hoch nach dem Sieg über Amanda folgt nun der tiefe Fall, muss er doch nun mit Stahma aus Defiance fliehen – wobei die Erdrepublik schon vor der Tür steht und sein weiteres Schicksal (gelang ihnen die Flucht oder wurden sie verhaftet) für uns vorläufig im Verborgenen bleibt.

Episodenbild (c) SyFy Wenn es einen Handlungsstrang gibt, der ein wenig schwächelt, dann ist es jener rund um Irisa. Grundsätzlich gefällt mir alles rund um ihre Gefangennahme durch die Erdrepublik ja gut. Und als Nolan in ihren Armen starb, erwägte ich sogar kurz, "Alles zerbrochen" die gleiche hohe Wertung wie "Gefährliche Tricks" angedeihen zu lassen. Aber natürlich konnten sie es dabei nicht belassen, und mussten ihn wiederbeleben. Für mich mit Abstand der größte Kritikpunkt an dieser Episode, der ihr mindestens einen halben Wertungspunkt gekostet hat. Die Genres Science Fiction und Fantasy strotzen nun mal so vor solchen "Scheintoden", und ich bin dieses Stilmittels absolut überdrüssig, und empfinde es einerseits als billigen Rückzieher und andererseits als Betrug am Seher, da man dazu angehalten ist, Emotionen zu investieren, die sich dann als umsonst herausstellen. Im Falle von Nolans Wiederauferstehung kommen dann auch noch die mystischen Elemente hinzu. Zwar wurde mit Sukar und den Naniten bereits eine mögliche wissenschaftliche Erklärung für Nolans Wiederbelebung etabliert, trotzdem war ich über diese Entwicklung – und darüber, wie man es umgesetzt hat – alles andere als glücklich.

Zugleich muss ich den Machern zu gute halten, dass ich ihnen auf den Trick reingefallen bin und tatsächlich kurz geglaubt habe, sie würden Nolan auch wirklich sterben lassen. Die vermeintliche Hauptfigur im Finale der ersten Staffel zu killen, wäre zwar heutzutage auch nichts noch nie dagewesenes mehr (wobei ich es mir ganz bewusst erspare, Beispiele zu nennen, um niemanden zu spoilern), wäre aber nach wie vor recht ungewöhnlich, und hätte den Anspruch von "Defiance", etwas mutigere Unterhaltung bieten zu wollen, die sich in Richtung HBO, AMC und Konsorten bewegt, unterstrichen. Die Tatsache, dass sie dann doch einen Rückzieher machen, gleicht leider den positiven Aspekt dass ich Nolans Tod auch wirklich in Erwägung gezogen habe, mehr als wieder aus. Immerhin, von diesem großen Manko abgesehen war auch die Handlung rund um Irisa durchaus spannend. Neben ihrer Befreiung – wo deutlich wird, dass sie im Alleingang alle Wissenschaftler ermordet hat – stach für mich dann vor allem das Finale in der Höhle hervor. Angenehm mysteriös, sehr gut inszeniert, wieder einmal toll getrickst (Hintergründe, oder auch die "Fäden"), und noch dazu mit einem Sheridan-Gedächtnis-Fall in die Tiefe, und in den vermeintlichen Tod. Generell lässt man uns am Ende durchaus effektiv in der Luft hängen, lässt viele Fragen offen, und präsentiert einen Cliffhanger nach dem anderen. Das weitere Schicksal von Datak und Stahma habe ich ja bereits angesprochen. Auch was danach mit Irisa passiert ist, bleibt vorerst ungeklärt (auch wenn die Episode genug Hinweise gibt, so dass ich mir eine Theorie zurechtlegen konnte, wie die Geschichte weitergehen wird; ob ich damit recht habe, werde ich ja bald erfahren). Und dann ist da noch der wiederbelebte Nolan, der mitansehen muss, wie die Erdrepublik mit ihren Truppen in Defiance einmarschiert und die Kontrolle über die Stadt übernimmt. Fortsetzung folgt – im Juni!

Fazit: Episodenbild (c) SyFy Wenn man sich Nolans Scheintod erspart hätte, wäre ein halber Wertungspunkt mehr dringewesen – denn dies war aus meiner Sicht schon ein außerordentlich großes Manko. Hätte man ihn sogar wirklich sterben lassen, hätte sich "Alles zerbrochen" wohl über die gleiche Wertung wie "Alles zerbrochen" freuen können. So gibt es leider – trotz der Tatsache, dass die Episode sehr kurzweilig war und sich die Ereignisse teilweise zu überschlagen schienen, jedoch ohne dabei zu überhastet zu wirken – doch ein paar Abzüge, welche die Episode nur im guten Mittelfeld der (insgesamt durchaus gelungenen) ersten Staffel landen lässt. Trotzdem gab es zahlreiche gelungene Szenen und Entwicklungen, wobei ich vor allem das mit Kenya und Stahma im Wald sowie Dataks Sieg und darauffolgende Niederlage phantastisch fand. Die Handlung rund um Irisa dreht erst zum Ende hin so richtig auf, konnte mich aber – von Nolans Wiederbelebung abgesehen – ebenfalls überzeugen. Zusammen mit der erneut hochwertigen Inszenierung, den makellosen Effekten sowie der eindringlichen Musik von Bear McCreary (vor allem dann in der Höhle) macht dies insgesamt einen gefälligen, überzeugenden Abschluss von Season 1, der mich dank gleich mehrerer Cliffhanger durchaus gespannt in die Staffelpause geschickt hat.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy)




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