Mit: James D'Arcy, Sophie Lowe, Daryl Sabara, Freddie Stroma, Rhys Wakefield, Bonnie Wright, Jacob Artist, George Blagden, Philippa Coulthard, Katie Findlay, Natasha Gott u.a.
Kurzinhalt:
Am ihrem letzten Schultag konfrontiert der Philosophie-Lehrer Mr. Zimit seine Klasse mit einem Gedankenexperiment: Die 21 Studenten sollen sich vorstellen, dass ein Atomkrieg wütet und die Menschheit unmittelbar vor ihrer Auslöschung steht. In einem Bunker können 10 von ihnen für 1 Jahr Schutz finden. Nachdem den Studenten willkürlich Berufe und wesentliche Eigenschaften zugeteilt wurden, sollen sie entscheiden, wer im Bunker überleben darf, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern…
Review:
Es mag zunächst nicht sonderlich spannend klingen, eine Gruppe von Philosophie-Studenten bei einem Gedankenspiel zu begleiten. Allerdings gelingt es Drehbuchautor und Regisseur John Huddles von Anfang an, den geneigten Zuschauer einzufangen und eine glaubhafte bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Das Gedankenexperiment setzt er in eindrucksvolle, packende Bilder um und legt ein immens hohes Erzähltempo vor, wobei er immer wieder neue Spannungsspitzen einstreut, so dass der Film insgesamt ein ausgesprochen kurzweiliges Vergnügen ist, das sein Publikum anspricht. Nicht nur, dass man als Zuschauer gewissermaßen dazu aufgefordert ist, sich selbst mit den durchaus interessanten Fragestellungen auseinanderzusetzen. Auch das Szenario, aus 20 Personen 10 auszuwählen, die sich für 1 Jahr in einen Schutzbunker begeben, um so den Fortbestand der Menschheit zu sichern, ist ein anspruchsvoller Stoff, der bestens zu eigenen Reflexionen geeignet ist.
Dass die ungewöhnliche Story überhaupt als Film funktioniert, ist auch zum großen Teil den ausgezeichneten Hauptdarstellern James D'Arcy ("Cloud Atlas"), Sophie Lowe ("Once Upon a Time in Wonderland"), Bonnie Wright ("Harry Potter") und Rhys Wakefield ("The Purge - Die Säuberung") zuzuschreiben. Während sich der Film in den ersten zwei Dritteln erstklassig präsentiert, driftet er zum Schluss allerdings stark ab. Das exzellente Leitmotiv rückt zunehmend in den Hintergrund, am Ende wird man schließlich auch noch mit einer einfallslosen Beziehungsgeschichte überrumpelt. Welcher Teufel John Huddles dabei geritten hat, seinen ansonsten grandiosen Film mit einem solchen unwürdigen Finale zu versehen, ist nicht auszumachen. Es ist jedenfalls mehr als ärgerlich, dass er die brillante Idee seines Films nicht konsequent bis zum Ende fortführt und auf eine schlüssige Synthese verzichtet.
Fazit:
Dem Film liegt eine faszinierende Idee zugrunde. Auch wenn man ihm vielleicht anfangs skeptisch gegenübersteht, lohnt es sich doch, sich auf dieses Gedankenspiel einzulassen. Regisseur John Huddles gelingt es weitestgehend, einen packenden Thriller im ansprechenden SF-Gewand zu inszenieren, das zugleich als intelligentes Drama überzeugt. Jedoch trübt das missratene Ende das Filmvergnügen erheblich. So hat man den Eindruck, als wäre der Philosophie-Kurs schon vor dem Gong abgebrochen worden, ohne die erlernten Inhalte sinnvoll zusammenzuführen. Diese Abstinenz einer würdigen Synthese hinterlässt einen ausgesprochen bitteren Nachgeschmack.