Besetzung:
Helmut Zierl als Meister Alvias (Erzähler),
Bernd Rumpf als Ollowain,
Celine Fontanges als Lyndwyn,
Peter Weis als Landoran,
Cathlen Gawlich als Silvyna,
Kai-Henrik Möller als Graf Fenryl,
Annette Gunkel als Lysilla,
Robert Kotulla als Wächter,
Luise Lunow als Skanga,
Simona Pahl als Birga,
Martin Keßler als Orimedes,
Sascha Rotermund als Alfadas,
Dirk Hardegen als Lambi,
Eckart Dux Horsa als Starkschild,
Christian Schult als Gundar,
Andreas Mannkopff als Ole Ragnarsson,
Dagmar Dreke als Asla,
Philipp Draeger als Ulric,
Markus Pfeiffer als Ragni u.a.
Inhalt:
Nachdem die Trolle die Stadt Vahan Calyd abgebrannt haben, sucht Ollowain Schutz bei Alfadas, seinem menschlichen Ziehsohn, der nach Jahren der Kampfausbildung in der Albenmark für seine Frau zurück ins Fjordland, der Welt der Menschen, gezogen ist. Doch Ollowain ist nicht allein, ihm haben sich der Kentaure Orimedes, die Elfen Lyndwyn und Silvyna, sowie die verletzte Königin angeschlossen. Ollowain berichtet Alfadas von den Vorkommnissen, der daraufhin zu König Horsa Starkschild aufbricht, um von ihm eine Armee gestellt zu bekommen. Diese soll die Elfen im Kampf gegen die Trolle unterstützen. Aber auch Ollowain begibt sich mit Lyndwyn wieder in die Albenmark, genau genommen in die Snaiwamark. Dort will er Landoran vor den Angriffen der Trolle auf die mächtige Festung Phylangan warnen und gegebenenfalls die Festung mit der Armee aus Menschen beschützen. Doch Landoran ist überheblich und lehnt im Streit das Angebot ab. Bevor sich beide verabschieden, tritt Lyndwyn an Landoran heran und bietet ihm ihre magischen Kräfte zum Schutz der Festung an, in allen militärischen Belangen würde sie aber dennoch Ollowain zurate ziehen. Landoran willigt ein. Zurück im Fjordland erwartet Ollowain nicht das Heer, welches er erhofft hatte, sondern eine Truppe aus kriegslüsternen Bauern und einigen starken Männern, die König Horsa Starkschild als Gefahr betrachtet, sollte sein Sohn eines Tages den Thron besteigen. Während es Alfadas Aufgabe ist, die Männer kriegstauglich zu machen, weiß Ollowain, der die Männer in die Albenmark führen soll, dass es für die meisten ein Kampf ohne Rückkehr sein wird…
Review:
In "Die Elfen 2: Firnstayns Kinder" führt uns Dennis Ehrhardt - Produzent, Autor und Regisseur der Serie - diesmal in die Menschenwelt, das sogenannte Fjordland, welches mich von der beschriebenen Kulisse sehr an das Gebiet um Winterfell erinnert hat. Das eigentliche Hörspiel hatte dann aber wenig gemein mit "Game of Thrones". Überraschend war für mich, dass auch diese Episode mit der Folterszene von Lyndwyn durch Skanga begonnen wurde. Zwar ist mir bewusst, dass die Folterung nach den ablaufenden Ereignissen durchgeführt wird, aber wie sich die dramatischen Ereignisse in die Geschichte um Ollowain verstricken, blieb mir auch nach "Die Elfen 2: Firnstayns Kinder" irgendwie verborgen. Ansonsten war es leicht, der Handlung zu folgen, da viele Begebenheiten aufeinander aufbauten. Einzig die vielen Namen von Gebieten, Städten und Herrenhäuser waren für mich schwer zu verarbeiten, da ich als Nichtleser der Bücher keine Vorstellung von der Lage der Örtlichkeiten und/oder den Machteinflüssen der großen Häuser habe. Leider wurde dies weder in der ersten, noch in dieser Episode, geklärt. Vielleicht werde ich mit nachfolgenden Hörspielen vertrauter. Gewundert hat mich allerdings, dass "Die Elfen 2: Firnstayns Kinder" ab 12 Jahren empfohlen wurde. Denn die 80 Minuten sind gespickt mit einer Portion Chauvinismus, expliziter Erotik und einer Folterung, die mit Hautabziehen endet. Vielleicht bin ich aber auch nur zu sehr Weichei und alles, was über Schwertkampfduelle hinausgeht, ist mir zu "krass". Trotz der Negativpunkte hat mir die Episode wirklich gut gefallen, da sie entgegen der aufbauenden Handlung doch sehr wendungsreich war und ich durchweg das Gefühl hatte, dass hier etwas passiert und nicht nur aufgebauscht wird.
Auch die Sprecherrollen sind von Dennis Ehrhardt sehr gut ausgewählt und keiner fällt negativ auf. So finde ich es zum Beispiel sehr hilfreich, dass man sich bei der Hörspielserie für einen Erzähler, gesprochen von Helmut Zierl, entschieden hat. Dieser überbrückt mit seiner angenehmen Stimme nicht nur mögliche langweilige Szenen, sondern hat mir auch sehr beim Verständnis der aktuellen Geschichte geholfen. Doch mein kleines Highlight in "Die Elfen 2: Firnstayns Kinder" sind die Szenen, in denen Massen von Menschen aufeinandertreffen. Hier wurde bei mir der Eindruck erweckt, dass wirklich unglaublich viele Menschen nur für diese eine Szene eingesprochen hätten und das Tonstudio sich nicht dem Wunder der Technik bedient hat. Die zwei großen Helden, Sascha Rotermund als Alfadas für die Menschenwelt und Bernd Rumpf als Ollowain für die Elfenwelt, liefern ebenfalls gut ab. Beide wirken weder gekünstelt oder zu jung als erfahrene Krieger. Wobei ich bei Bernd Rumpf immer wieder das Bild eines alten greisen Elfs vor mir sehe. Wenn dann aber Dialoge mit Peter Weis, der seine Stimme Landoran geliehen hat, folgen, bekommt Ollowain eine spontane Jungkur verabreicht. Wo ich schon von jung schreibe: Bei den Sprösslingen habe ich sofort Philipp Draeger als Ulric ins Herz geschlossen. Er spielt den Sohn von Alfadas mit einer solchen Aufrichtigkeit und Lebendigkeit, dass hier bereits von Naturtalent die Rede sein könnte, wenn ich nicht wüsste, dass er mit seinen 13 Jahren schon zahlreiche Erfahrungen in Film und Fernsehen als Synchronsprecher gesammelt hat.
Neben der gelungenen Inszenierung und den hervorragenden Sprechern ist es kein Wunder, dass auch die Musik und die Klangkulisse überzeugen können. Besonders die epische Titelmusik hat es mir angetan. Diese könnte ich stundenlang anhören, ohne davon zu viel zu bekommen. Die instrumentale Begleitung ist manchmal jedoch etwas einseitig und vielleicht auch etwas träge. Das trifft in keinem Fall auf die Klangkulisse zu, die hat gänzlich den richtigen Lautstärkepegel und wirkte auf mich sehr natürlich.
Fazit:
Mit "Die Elfen 2: Firnstayns Kinder" hat Dennis Ehrhardt bewiesen, dass er die gute Qualität aus der vorherigen Episode aufrechterhalten konnte. Zwar muss man wohl für alle Hintergrundinformationen die Bücher von Bernhard Hennen lesen, aber dennoch gibt es keinen zentralen Punkt während der gesamten 80 Minuten, dem man nicht folgen kann; natürlich auch dank des Erzählers. Ansonsten sind sehr viele gute Stimmen für die zweite Folge der Serie engagiert worden, und auch die eingesetzten Geräusche und Soundschnipsel sind nicht von schlechten Eltern. Demnach kann man hier von einer rundum gelungenen Folge sprechen.
Wertung:4 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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