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Superman: Earth One (2) Drucken E-Mail
Eine neue Bedrohung für den Mann aus Stahl Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 08 März 2014
 
Originaltitel: "Superman: Earth One - Volume Two"
Bewertung:
Autor: J. Michael Straczinsky
Zeichnungen: Shane Davis
Tusche: Sandra Hope
Farben: Barbara Ciardo
Lettering: Rob Leigh
Umfang: 136 Seiten
Verlag: DC Comics
Veröffentlicht: 06. November 2012
ISBN: 978-1-4012-3196-5
Kaufen: Hardcover, Softcover, Kindle
 

Kurzinhalt Vor wenigen Wochen musste der bis dahin unauffällig lebende Superman ins Rampenlicht treten und sich der Menschheit offenbaren, um diese zu retten. Seither ist er wieder hinter seine Maske des Reporters Clark Kent geschlüpft, und beginnt sich zunehmend in Metropolis einzuleben. Sein Exklusiv-Interview mit Superman hat ihm eine Stelle beim Daily Planet eingebracht, er hat sich ein neues Apartment gemietet, und kurz nach seinem Einzug macht ihm schon seine Nachbarin schöne Augen. Und natürlich ist er auch nach wie vor damit beschäftigt, als Superman Menschen aus Notlagen zu retten. Dann jedoch fällt eine neue Bedrohung über Metropolis her: Raymond Maxwell Jensen war ja zuvor schon ein Psychopath, doch als er sich auf der Flucht versehentlich in einem Labor versteckt und Neutrinostrahlung ausgesetzt wird, verwandelt er sich in einen energieabsorbenden Mutanten, den Parasiten. Ein Feind, dem selbst Superman nicht gewachsen zu sein scheint…


Review: Der erste Band von "Superman: Earth One" hinterließ bei mir ja einen leicht zwiespältigen Eindruck. Tolle erste Hälfte, schwache zweite Hälfte, durchgängig begeisternde künstlerische Gestaltung. Volume 2 schlägt sich da schon um einiges besser. Nachdem die "origin story" nun aus dem Weg ist (wobei ich die eigentlich beim ersten Band eh noch mit am besten fand) hat man Zeit, einerseits dem Gegner von Superman mehr Zeit einzuräumen, und sich andererseits mehr mit seinem neuen Leben in Metropolis auseinanderzusetzen. Als Superman-Comic-Neuling war mir zwar der Parasit bislang nicht bekannt, zumindest so wie er hier umgesetzt wurde funktionierte er aber als Bedrohung für Superman sehr gut. Wie schaltet man einen Gegner aus, der die Kraft/Energie durch bloße Berührung aufsaugen kann, und somit durch seinen Kampf gegen Superman noch mächtiger wird? Mit eben diesem Dilemma stellt man Superman vor eine nachvollziehbare Herausforderung. Jedenfalls gefiel mir dieser Feind ungleich besser als dieser komische Kauz aus Volume 1, dessen Namen ich drei Wochen später auch schon wieder vergessen habe.

Aber auch das Leben von Clark Kent wird näher beleuchtet, und konnte mir durchaus gefallen. "Earth One" thematisiert dabei etwas, dass sonst üblicherweise totgeschwiegen wird, nämlich die Gefahr, andere bei gewissen… öhm… zwischenmenschlichen Aktivitäten ungewollt zu verletzen. Die sich langsam entwickelnde Beziehung zu seiner Nachbarin, die sich schließlich mehr in Richtung Freundschaft entwickelt, fand ich jedenfalls gut umgesetzt. Katzenfreunde dürften sich zudem über eine rührende Rückblende in diesem Teil der Handlung freuen. Insgesamt machte die Geschichte auf mich jedenfalls einen stimmigeren Eindruck, und bot zahlreiche gute Momente, den einen oder anderen originellen Einfall, so wie ein paar Überraschungen – nichts davon möchte ich an dieser Stelle vorwegnehmen. Der Ausklang des Geschehens lässt mich zudem hoffen, dass wir früher oder später auch noch in den Genuss eines 3. Bandes kommen werden – finde ich die Ausgangssituation am Ende doch höchst interessant und vielversprechend.

Was ebenfalls erneut besticht, ist JMS' Schreibstil, der hier wieder einmal sein Gefühl für prägnante, aussagekräftige Dialoge unter Beweis stellt. Nach dem teilweise doch etwas schwermütigen Band 1 war ich zudem angenehm überrascht, wie viel amüsante Dialoge den Weg in die Fortsetzung gefunden haben. Insgesamt machte Volume 2 auf mich jedenfalls einen deutlich lockereren, unterhaltsameren und auch einfach insgesamt überzeugenderen Eindruck. Was die Bilder betrifft, gilt – wenig überraschend, wurde doch wieder das gleiche künstlerische Team verpflichtet – das bei Volume 1 gesagte: Optisch kann auch der zweite Teil begeistern, und überzeugt mit einer satten, stimmungsvollen Farbgebung, detailliert gezeichneten Bildern, einer dynamischen Panel-Aufteilung und einigen ikonischen, visuell eindrucksvollen Momenten. Die englische Hardcover-Ausgabe von DC Comics kann zudem wieder mit einem schicken, hochwertigen Relief-Aufdruck auf dem Cover aufwarten, und als Beigabe/Bonusmaterial gibt es wie schon beim Vorgänger Zeitungsartikel, auf die zuvor im Verlauf der Handlung referenziert wurde.


Fazit: ie zweite Ausgabe von "Superman: Earth One" hat mir um einiges besser gefallen als Volume 1. Dort fiel für mich die zweite Hälfte ja stark ab, was u.a. am uninteressanten Bösewicht lag. Teil 2 versteht es nun, konstant einen hohen Unterhaltungswert aufrecht zu erhalten, und einen ähnlichen Einbruch zu verhindern. Auch Supermans Gegner hat mich hier weitaus mehr überzeugt. Was wie schon beim ersten Teil gefallen konnte, sind die Einblicke in Supermans Persönlichkeit, der gelungene Schreibstil von JMS (der uns diesmal einige amüsante Dialoge beschert), sowie die beeindruckende künstlerische Gestaltung. "Superman: Earth One – Volume 2" kann optisch einfach voll und ganz überzeugen – und hinterlässt im Gegensatz zum ersten Teil eben auch inhaltlich einen überzeugenderen Eindruck. Mit Empfehlungen bin ich mangels meiner geringen Comic-Erfahrung – gerade auch im Superheldenbereich – zwar vorsichtig, aber ich denke, Fans des stählernen Mannes sollten hier eigentlich gut unterhalten werden.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


Weiterführende Links:
Review zu "Superman: Earth One - Vol. 1"





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