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Song for Marion Drucken E-Mail
Ein schwungvoller, berührender Musikfilm Kategorie: Filme - Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum: Montag, 10 Februar 2014
 
 
Song for Marion
Produktionsland/jahr: UK 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Steel Mill Pictures/Ascot Elite
Regie: Paul Andrew Williams
Produzenten: U.a. Ken Marshall & Philip Moross
Drehbuch: Paul Andrew Williams
Filmmusik: Laura Rossi
Kamera: Carlos Catalán
Schnitt: Dan Farrell
Genre: Drama/Komödie
Kinostart Deutschland: 14. März 2013
Kinostart UK: 22. Februar 2013
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: Ab 0 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD, Soundtrack
Mit: Terence Stamp, Vanessa Redgrave, Gemma Arterton, Barry Martin, Taru Devani, Anne Reid u.a.



Kurzinhalt: Der brummige Arthur und die lebenslustige Marion sind seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Zum gemeinsamen Sohn James hat Arthur nie wirklich ein inniges Verhältnis aufbauen können, obwohl James laut Marion immer ein guter Junge ist. Eines Tages wird Marion mit der Diagnose, dass der Krebs zurückgekehrt ist, überrascht, entschließt sich aber gegen die Chemo-Therapie, da diese den Prozess der Krankheit nur verlangsamen würde. Um die wenigen verbliebenen Wochen auf Erden zu versüßen, möchte Marion weiterhin am Rentner-Chor unter der Leitung der jungen Musiklehrerin Elizabeth teilnehmen. Doch Arthur ist von der Idee alles andere als begeistert, schließlich soll sich seine Frau schonen. Marion wird aber von Tag zu Tag zu schwächer, weshalb Arthur ihren letzten Wunsch doch noch erfüllt und sie zu den Chorproben begleitet. Dort erfährt er, dass der Chor bei einem Wettbewerb angemeldet ist und dass nur noch wenige Proben bis zum Vorentscheid verbleiben. An diesem speziellen Tag möchte Marion ein Solo singen, was selbst dem grimmigen Arthur ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Leider sollte es Marions letzter Akt werden. Vereinsamt und verbittert stößt Arthur dann noch seinen Sohn von sich. Als es fast zu spät ist, setzt mithilfe der Chorleiterin Elizabeth ein Umdenken in Arthur ein. Erst langsam lernt er wieder, was es heißt zu leben…

Review: Szenenbild Was mit eingerosteten Nonnen und talentierten "Ghettokidz" funktioniert, das funktioniert auch mit alteingesessenen Rentnern. So dachte wahrscheinlich Paul Andrew Williams als er das Skript für seinen Film "Song for Marion" verfasst hat. Und tatsächlich ist ihm die Umsetzung einer charmanten englischen Komödie, die sich vor allem mit den Emotionen einer Familie beschäftigt, die erst lernen muss, was es heißt gemeinsam das Leben zu genießen, weitestgehend geglückt. Die Handlung von "Song for Marion" ist relativ vorhersehbar und ein bisschen klischeebehaftet, macht den Film deshalb aber nicht weniger interessant. Denn der Zuschauer wird mit der Frage konfrontiert, wie er oder sie mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen wird. Natürlich ist der Gedanke unangenehm und auch für viele sehr deprimierend. So ist es kein Wunder, dass der Film auch seine traurigen Momente enthält. Paul Andrew Williams hält sich aber vor, diese nur so weit auszuschöpfen, wie sie für etwaige Tränen von Nöten sind. Dies gibt der Geschichte auch ein angenehmes Tempo.

Auf der anderen Seite hat "Song for Marion" auch viele schrille und lustige Szenen, die zwar nicht den Geschmack des bitteren und morbiden Gedanken überdecken, aber dafür den Film davor bewahren ausschließlich moralische Werte predigen zu wollen. Zu diesen amüsanten Erlebnissen gehören die vielen Augenblicke, in den sich der Chor präsentiert. Angefangen beim Namen der Chorgruppe "Die Rentn'A" bzw. im englischen Original "The OAP'Z" (Old Age Pensioner), halten die Lacher beim Tanzen der Mitglieder zu "Ace of Spades" an und enden erst nachdem die gesamte Crew "Let's Talk About Sex" performt hat. Auch wird es den Zuschauer erfreuen, dass die älteren Herrschaften nur tun was ihnen im Leben Spaß bereitet und er wird auch trotz der Trauer, die unterschwellig mitschwingt, diese nie in den Augen der Angehörigen entdecken können. Diese Lust für ein besseres und spaßiges Leben muss Arthur erst wieder für sich entdecken. Arthur wird mit viel Witz, Aufrichtigkeit und Mitgefühl von Terence Stamp verkörpert. Dass dieser ein großartiger Schauspieler ist, braucht man eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen, denn das hat er schon oft genug in andern Filmen bewiesen. In "Song for Marion" besticht er aber vor allem als der typische mürrische alte Mann, dessen Einstellung zum Leben alles andere als positiv ist. Aber auch Oscarpreisträgerin Vanessa Redgrave liefert ein fantastisches, man möchte fast meinen bittersüßes Schauspiel als Marion ab. Da auch sie im wirklichen Leben einige Tragödien hinnehmen musste. Diese Gefühle spiegeln sich wunderbar und ehrlich in der Rolle der Marion wieder.

Szenenbild. Des Weiteren stimmt die Chemie zwischen ihr und Stamp, was man am redlichen Umgang miteinander gut erkennen kann. Es wirkt einfach ungezwungen, genauso wie Gemma Arterton. Sie verblüfft als optimistische, beschwingte, junge Chorleiterin Elizabeth, die ihre Gruppe aus Senioren dazu ermuntert nach den Sternen zu greifen, auch wenn es so scheint, als ob sie selbst ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Nicht nur ihr Charakter entlockt dem Zuschauer ein Lächeln, sondern auch ihr liebliches Äußeres. Im Gegenzug dazu spielt Christopfer Eccleston den abgehalfterten und alleinerziehenden Vater, der erst mit der Krankheit und dann mit Tod seiner Mutter schwer zu kämpfen hat, während er verzweifelt versucht eine Beziehung zu seinem verbissenen Vater aufzubauen. Neben den zahlreichen Chormitgliedern merkt man halt einfach, dass die Harmonie zwischen diesen vier Schauspielern von Tag eins der Dreharbeiten gestimmt haben muss.

Wie weiter oben erwähnt erfahren Klassiker wie "Ace of Spades" oder "Let's Talk About Sex" eine Auferstehung durch 70-jährige Omis und Opis. Neben der von Laura Rossi komponierten Filmmusik ist die Songauswahl generell für The OAP'Z eher in den späten 80er, frühen 90er Jahren angesiedelt. Nichtsdestotrotz sind diese super umgesetzt und ertönen klar und deutlich durch die Lautsprecher. Auch die Bildqualität ist so, wie man sie sich bei einer Blu-Ray wünscht. Beim Bonusmaterial gibt es nichts nennenswertes Positives oder Negatives. Es erwartet den Zuschauer die typischen Trailer, ein Making-of, Interviews und entfallene sowie lustige entfallene Szenen.

Fazit: "Song for Marion" ist kein komplizierter, überdramatischer Film, wie man ihn eventuell wegen der Nebenhandlung erwarten würde. Aber ein echte Komödie ist der Film auch nicht. "Song for Marion" ist einfach eine berührende Geschichte, die einen bewusst macht, wie sehr man die Lieben daheim wertschätzt. Es ist aber auch eine Geschichte über Entscheidungen, die wir treffen und mit deren Resultaten wir leben müssen. Vom Regisseur über die Musik bis hin zur wirklich ausgezeichneten Besetzung handelt es sich bei "Song for Marion" um einen brillanten Film, den man sich durchaus zulegen kann.

Wertung:8 von 10 Punkten
Bettina Schwarzkopf
(Bilder © 2013 Ascot Elite)


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Weiterführende Links:
"Systemfehler - Wenn Inge tanzt" - Gewinnspiel





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