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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Father's Day
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 14. Mai 2005
Erstausstrahlung D: 20. April 2008
Drehbuch: Paul Cornell
Regie: Joe Ahearne
Hauptdarsteller: Christopher Eccleston als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler
Gastdarsteller: Camille Coduri als Jackie Tyler, Shaun Dingwall als Pete Tyler, Robert Barton als Registrar, Julia Joyce als Young Rose, Christopher Llewellyn als Stuart, Frank Rozelaar-Green als Sonny, Natalie Jones als Sarah, Eirlys Bellin als Bev, Rhian James als Suzie, Casey Dyer als Young Mickey u.a.

Kurzinhalt: Rose wendet sich mit einer ganz besonderen Bitte an den Doctor: Ihr Vater ist gestorben als sie noch ein kleines Kind war. Sie hat demnach keine Erinnerung an ihn, und kennt ihn nur aus den Erzählungen ihrer Mutter. Mit der Hilfe des Doctors möchte sie dies nun ändern. Dieser willigt ein und bringt sie zuerst zur Hochzeit ihrer Eltern. Kurz darauf bittet sie ihn darum, ihn zum Tod ihres Vaters zu bringen. Dieser ist ihrer Mutter nach ganz allein auf der Straße liegend gestorben. Rose möchte ihn nun quasi dabei begleiten, so dass er nicht alleine ist, wenn das Ende kommt. Doch als sie Zeuge des Unfalls wird, kann sie sich nicht dazu überwinden zu ihrem sterbenden Vater zu gehen. Der Doctor gewährt ihr noch eine Chance – es ist jedoch die letzte, denn mit jeder Rückkehr zu diesem Moment droht man auf die anderen Versionen ihrer selbst zu treffen. Als sie sieht wie das Auto auf ihren Vater zukommt – und im Bewusstsein, dass dies ihre allerletzte Chance ist – kann sich Rose nicht länger zurückhalten. Sie rettet ihren Vater, und ändert damit die Vergangenheit – mit verheerenden Folgen…


Review: Episodenbild (c) BBC Von der etwas irritierenden Einblendung des Bildes ihres Vaters inklusive Voice Over-Kommentar abgesehen (was ich ein wenig aufgesetzt fand), war der Einstieg in "Vatertag" absolut phantastisch. Wie Rose dem Doctor ihren Wunsch vorträgt, die Rückblenden in ihre Kindheit wo ihre Mutter ihr von ihrem Vater erzählt, wie sie zuerst der Hochzeit ihrer Eltern beiwohnen – und schließlich zum Zeitpunkt seines Todes reisen, da Rose bei ihm sein und ihm beistehen will, wenn er stirbt, so dass er nicht ganz alleine und verlassen auf der Straße aus dem Leben tritt. Wie sie es beim ersten Versuch nicht schafft, hinzugehen – überwältigt von der Situation in der sie sich befindet, vom Schock den Tod ihres Vaters mitzuerleben, und ihren Emotionen. Wie sie da in der Seitengasse stehen und Rose den Doctor anfleht, ihr eine zweite Chance zu geben – phantastisch. Bei dieser kommt es dann natürlich so, wie es kommen muss: Rose kann nicht tatenlos zusehen, wie ihr Vater vor ihren Augen überfahren wird. Im Bewusstsein, dass dies ihre allerletzte Chance ist, rettet sie ihm das Leben – und ändert damit, sehr zum Missfallen des Doctors (wie dessen angefressene Reaktion zeigt), den Lauf der Zeit. Hier offenbart "Vatertag" einige Ähnlichkeiten zur besten Episode der klassischen "Star Trek"-Serie, "Griff in die Geschichte" (dass auch hier just ein Autounfall verhindert wird, macht diese nur noch offensichtlicher) – und war dank des sehr charakterorientierten und emotionalen Plots auf dem besten Weg, zur bisher besten Episode der Serie zu werden.

Und dann tauchen diese Monster auf und die Episode wendet sich schlagartig zum Schlechteren. Was eine sehr kleine, berührende, persönliche Geschichte war wird plötzlich zu einer Episode, bei der das weitere Schicksal der gesamten Erde auf dem Spiel steht. Zudem sehen diese Monster doch eher trashig aus, und ruinieren damit die bis dahin wundervolle Stimmung der Folge zumindest ansatzweise. Nicht auf die komplette Serie sondern nur auf "Vatertag" bezogen, war das erste Auftauchen dieser Viecher ein echter, klassischer "Jump the Shark"-Moment. Bis dahin war die Folge auf Meisterwerk-Kurs – und dann geht sie praktisch binnen einer Sekunde ansatzweise den Bach runter. Ich finde, hier hätte man sich unbedingt eine andere Bedrohung bzw. einen anderen Grund überlegen sollen, warum Pete Tyler nicht am Leben bleiben darf, denn die Art und Weise wie diese sehr emotional aufgeladene Episode plötzlich zu einer "Monster der Woche"-Folge wird, fand ich schon enorm enttäuschend. Was mich auch nicht überzeugt hat, sind die Bekundungen des Doctors, mit Hilfe der TARDIS eine Lösung für das Problem zu finden, bei der sogar Roses Vater am Leben bleiben kann. Und nur, weil Rose sich dann als kleines Baby selbst berührt – etwas, wovor sie der Doctor zuvor noch ausdrücklich gewarnt hat; man sollte daher meinen, dass sie in dieser Situation anders reagiert und verhindert hätte, dass ihr Vater das Baby in die Hand drückt – fällt der Plan auseinander, und der Doctor wird von den Biestern scheinbar sogar getötet – womit Pete dann schließlich keine andere Wahl mehr bleibt, als sich seinem Schicksal zu stellen. Ich hätte es entschieden vorgezogen, wenn der Doctor zwar alles versucht, letztendlich Rose aber sein Scheitern eingestehen und ihr klar machen hätte müssen, dass der einzige Weg die drohende Katastrophe zu verhindern darin besteht, dass ihr Vater stirbt. Das hätte eine ungemein emotionale Szene sein können. Stattdessen vermittelt die Episode den Eindruck, wenn Rose sich nicht selbst angefasst hätte, hätte sich alles mit Hilfe des Doctors in Wohlgefallen aufgelöst. Ich finde, das hätte man sich sparen bzw. anders handhaben sollen – zumal am Ausgang des Geschehens ja ohnehin von vornherein kein Zweifel bestand. Die Episode konnte nur auf eine Art und Weise enden.

Episodenbild (c) BBC Eben dieses Ende hat mir dann aber wieder sehr gut gefallen. Wie Pete erkennt, was er tun muss, der Abschied von seiner Tochter und seiner Frau, und wie Rose es dann letztendlich doch noch schafft, zu ihm zu Laufen und seine Hand zu halten, so dass er nicht allein sterben muss. Wie uns die neuen Rückblenden zu den Geschichten ihrer Mutter zeigen, hat sie die Vergangenheit somit auf eine kleine, aber für sie entscheidende und bedeutungsvolle Art und Weise verändert. Generell fand ich die gemeinsamen Szenen von Rose und Pete phantastisch, wobei mir u.a. auch gut gefallen hat, dass man uns eine längere Ungläubigkeit, wie man sie sonst oftmals bei Filmen und Serien erlebt, erspart, und Pete ihr gleich glauben schenkt als sie erzählt, dass sie seine Tochter aus der Zukunft ist. Sehr schön war dann auch die Szene, als Rose ihm quasi ein Märchen erzählt, davon wie er immer für sie da war, und so weiter – was die Rückblenden der Geschichten ihrer Mutter über ihren Vater quasi wiederspiegelt, die ihr ja ebenfalls ein romantisch verklärtes Bild ihres Vaters vermittelt hat. Dass eben dieses – bzw. generell das Bild ihrer perfekten, harmonisch zusammenlebenden Eltern – hier doch deutliche Risse bekommt, empfand ich als weitere große Stärke der Folge. Zuletzt muss auch noch die Performance von Billie Piper positiv hervorgehoben werden. Ich fand sie ja in den vorangegangenen Episoden auch schon sehr gut, aber hier hat sie schauspielerisch wirklich mal so richtig aufgezeigt, und zeigt eine bestechende Leistung.

Fazit: Sowohl den Einstieg als auch das Finale der Episode fand ich absolut phantastisch. "Vatertag" erzählt hier eine sehr persönliche, charakterorientierte und durchaus bewegende Geschichte, wie Rose ihren verstorbenen Vater näher kennenlernt, und ihn vor dem Tod rettet. Was "Vatertag" allerdings unnötig heruntergezogen hat, waren diese Monster-Dinger, die doch ziemlich trashig rüberkamen, und überhaupt nicht zum Rest der Folge passen wollten. Die Bedrohung durch diese Biester stach demnach in einer ansonsten wundervollen, ruhigen und emotionalen Folge unangenehm hervor, und wirkte wie ein Fremdkörper. Das hätte man sich in meinen Augen ebenso sparen sollen, wie die vermeintliche Rettung durch den Doctor – die dann dadurch, das Rose ihr jüngeres selbst berührt, verhindert wird. Mit anderen Auswirkungen ihrer Tat statt dieser Monster, und wenn der Doctor in weiterer Folge eingestehen hätte müssen, ihr nicht helfen zu können und keinen Ausweg zu finden, hätte mich "Vatertag" wohl so richtig begeistern können. So gelang dies der Folge leider nur vereinzelt, bzw. sogar überwiegend – aber eben nicht durchgängig.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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Weiterführende Links:
Review zu "Griff in die Geschichte"





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