Besetzung:
Helmut Zierl als Meister Alvias (Erzähler),
Bernd Rumpf als Ollowain,
Daniela Hoffmann als Emerelle,
Celine Fontanges als Lyndwyn,
Cathlen Gawlich als Silvyna,
Andreas von der Meden als Shahondin,
Hasso Zorn als Hallandan,
Tim Kreuer als Vahelmin,
Dina Kürten als Sansella,
Martin Keßler als Orimedes,
Martin Sabel als Antafes,
Stefan Fredrich als Maruk,
Oliver Kalkofe als Gondoran,
Tilo Schmitz als Orgrim,
Luise Lunow als Skanga,
Douglas Welbat als Branbart,
Frank Felicetti als Boltan,
Jan-David Rönfeldt als Dumgar,
Thomas Petruo als Gran,
Simona Pahl als Birga u.a.
Inhalt:
Einst waren die sagenumwobenen Alben die Gebieter über Albenmark. Doch als diese verschwanden, haben sich Trolle und Elfen um die Herrschaft des Landes gestritten. In einem ausgeklügelten Kriegsakt verbannte die Elfenkönigin Emerelle die Trolle aus Albenmark an einen geheimen Ort ins Fjordland, um dort auf ewig zu verweilen. Den Oberhäuptern der Trolle war ein anderes Schicksal vorhergesehen, sie sollten in die Kerker hinter der weißen Brücke Shalyn Falah gebracht werden. Doch kurz vor der Ankunft ließ die Elfenkönigin einen Troll nach dem anderen von der Brücke stürzen. Dabei starben zwar ihre Körper, aber ihre Seelen haben überlebt. Wiedergeboren in neuen Körpern sind sie zurückgekehrt, und sehnen nach Rache am Tag des Fests der Lichter. An diesem Tag sind unzählige Elfen nach Vahan Calyd gepilgert, um dort die erneute Krönung von Emerelle zu feiern. Ollowain, der Schwertmeister und treuster Diener der Elfenkönigin, ahnt bereits, dass dieser Tag nicht gut enden wird, und möchte mit Emerelle die Flucht antreten. Doch die Königin sieht vor, das Fest zu genießen. Kaum hat sie den Krönungsplatz erreicht, regnet es Feuerbälle vom Himmel, die Vahan Calyd in wenigen Minuten in Schutt und Asche verwandeln. Emerelle wird beim Angriff schwer verletzt, doch Ollowain findet die Königin rechtzeitig und tritt mit ihr und einigen seiner Freunde die Flucht vor den Trollen an. Der harte Kampf ums Überleben beginnt…
Review:
Bernhard Hennen gehört zu den erfolgreichsten Autoren Deutschlands. 2004 hat er seinen Bestseller "Die Elfen" verfasst. Zwei Jahre später erschien der Nachfolgeroman "Elfenwinter", welcher dann 2011 von Folgenreich zunächst in 5 Hörspielfolgen vertont werden sollte. Im Februar 2014 erscheint nunmehr die 9. Folge der gleichnamigen Serie "Die Elfen". Für "Die Elfen 1: Der Untergang von Vahan Calyd" ist es aber nicht unbedingt notwendig die Bücher gelesen zu haben. Jedoch sollte man sich dann als Zuhörer auf eine Menge Namen und zum Teil überflüssige Informationen gefasst machen, mit welchen man bereits zu Beginn der hochwertigen Produktion konfrontiert wird. Diese Tatsache kann, wie es bei mir der Fall war, dazu führen, dass man dem Hörspiel ein weiteres Mal lauschen muss. Dabei fällt besonders auf, dass einige Handlungsstränge extremst aufgeblasen wirken, ohne wirklich gehaltvoll zu sein bzw. die Geschichte voranzutreiben. Davon abgesehen hat die erste Episode der Fantasysaga aber durchaus das Potenzial, der Auftakt einer herausragenden Hörspielserie zu werden.
Zwar fängt "Die Elfen 1: Der Untergang von Vahan Calyd" mit Auszügen einer Folterszene an, aber unmittelbar nach der Titelmelodie ertönt der Erzähler namens Alvias. Mit einer ruhigen und angenehmen Stimme nennt er die wichtigen Fakten bis zum schicksalsträchtigen Tag des Angriffs auf Vahan Calyd. Leider wird dabei nicht wirklich auf die Gründe, zum Beispiel warum Emerelle über die Trolle bestimmt hat, wie sie es tat, eingegangen. Lediglich der Hass zwischen den beiden Völkern dient als Rahmen. Interessant ist aber auch, dass so ziemlich alle Elfen direkt zu Beginn namentlich benannt werden, während die Namen der Trolle, welche unter anderem für den Angriff auf Vahan Calyd verantwortlich sind, erst im Verlauf diverser Unterhaltungen peu à peu preisgegeben werden. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der Zuhörer sich einer Kompanie gesprächiger Trolle gegenüberstehen sieht, bei denen es sehr anstrengend sein kann, ihnen inhaltlich zu folgen. Denn viele der Trolle klingen ähnlich tief und ähnlich verzerrt. Es besteht also die Möglichkeit für einen kurzen Augenblick [Achtung Flachwitz!] die O(h)rientierung zu verlieren. Dem schließt sich die Geografie dieser Welt an. Es werden Städte, Wälder, Meere und vieles weitere genannt. Leider bleiben diese für den Neuling unerreichbar, da dieser sie nicht einzuordnen weiß - eher im Norden, oder doch eher im Süden?! Letzten Endes spielt das aber alles eine geringfügige Rolle, da es wie bereits erwähnt, die Handlung nur aufbläht, anstatt sie inhaltlich voranzutreiben.
Besonders auffällig sind die 31 erwähnten Personen im Booklet (46, zählt man den ehrenamtlichen 15-köpfigen Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach mit), die den Bewohner der Albenmark ihre Stimme geliehen haben. Darunter sind etliche bekannte Stimmen von Hollywoodgrößen, wie Nicolas Cage, Julia Roberts, Alan Rickman, etc. Letzterer wird von Bernd Rumpf gesprochen, der damit auch gleichzeitig den Hauptcharakter Ollowain übernimmt. Zu Beginn hatte ich meine Probleme ihn mir als Elfe vorzustellen, da er stimmlich eher finster, manchmal auch etwas zwielichtig, aber vor allem grüblerisch daherkommt. Vielleicht gerade wegen dieser drei Eigenschaften ist der Charakter Ollowain mir zum Ende hin doch sehr ans Herz gewachsen, und hat in mir das Bedürfnis geweckt alsbald zu erfahren, wie es mit ihm und seinen Gefährten weitergeht. Auf der Seite der Trolle wäre die Schamanin Skanga zu erwähnen, die durch Luise Lunow zum Leben erweckt wird. Auch mit ihr hatte ich anfängliche Probleme, da ihre Vertönung rauchig und zu großen Teilen sehr männlich klingt. Erst im weiteren Verlauf hört man so langsam die alte, weise und gefährliche Trollfrau heraus. Bei der weiteren Betrachtung anderer Charaktere ist auffällig, dass der derbe und selten auch pubertäre Humor eher den plumpen Trollen und barschen Kentauren vorbehalten ist. Das könnte einigen der Zuhörer bitter aufstoßen.
Die für "Die Elfen 1: Der Untergang von Vahan Calyd" eingesetzte Musik finde ich passend. Dabei reicht die Klangfacette von eher dumpferen Tönen, wie das Trommeln beim Einmarsch, bis hin zu sehr dramatischen Stücken, die denen aus "Der Herr der Ringe" ähneln. Die verwendeten Geräusche sind durchweg realistisch gehalten und während der Schlacht bei Vahan Calyd sehr beeindruckend. Mit der richtigen Musikanlage könnte man tatsächlich den Eindruck gewinnen, dass direkt über einem die Feuerbälle niederregnen.
Fazit:
"Die Elfen 1: Der Untergang von Vahan Calyd" ist ein gelungener Auftakt der Fantasy-Reihe von Bernhard Hennen. Inhaltlich verschenkt die erste Hörspielfolge ein wenig Potenzial, da hier viel geredet, aber nur in begrenztem Maße die Story vorangetrieben wird. Dafür kann die Episode mit einer großartigen Auswahl an Stimmen, sowie erstklassig eingesetzte Geräusche und Musik punkten.
Wertung:4 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Die Elfen" im SpacePub!
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