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Langzeitstrategie Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: The Long Game
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 07. Mai 2005
Erstausstrahlung D: 13. April 2008
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Brian Grant
Hauptdarsteller: Christopher Eccleston als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler
Gastdarsteller: Simon Pegg als The Editor, Bruno Langley als Adam Mitchell, Christine Adams als Cathica, Anna Maxwell-Martin als Suki, Colin Prockter als Head Chef, Tamsin Greig als Nurse, Judy Holt als Adam's mother u.a.

Kurzinhalt: Der Doctor führt seine beiden Begleiter Rose und Adam in die ferne Zukunft, in jene Epoche, die als die Blütezeit der Menschheit gilt. Sie landen mit der TARDIS auf einer Raumstation im Orbit der Erde, die einen Fernsehsender beherbergt. Allerdings finden der Doctor dort nicht jene Hochkultur der Menschheit vor, die er sich eigentlich erwartet hätte. Dies weckt sein Interesse, und er beginnt nachzuforschen. Schon bald trifft er zwei junge Reporterinnen, begleitet sie zu einer sehr außergewöhnlichen Datenübertragungs-Session, und bekommt schließlich mit, wie eine von ihnen in die sagenumwobene Etage 500 gerufen wird, in der die Wände angeblich aus Gold sein sollen. Vielmehr lauert dort jedoch ein parasitäres außerirdisches Wesen, das sich die Menschheit zum Untertan gemacht hat…


Review: Episodenbild (c) BBC Das erste, was bei "Langzeitstrategie" ins Auge sticht, ist natürlich der Gastauftritt von Simon Pegg – den ich insgesamt ein bisschen als zweischneidiges Schwert sehe. Grundsätzlich fand ich ihn ja klasse, und habe mich sehr über das Wiedersehen gefreut. Andererseits fand ich ihn aber in dieser Rolle doch ein wenig verschwendet, und hätte einen wiederkehrenden Charakter, vielleicht gar einen Widersacher für den Doctor, vorgezogen. Zudem merkt man halt auch, dass Russell T. Davies wenn er Simon Pegg schon für die Serie gewinnen konnte dies halt auch so weit als möglich auskosten wollte, weshalb seiner Figur etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt hat, als sie sich das – abseits des prominenten Gastdarstellers, nur aus der Handlung heraus – verdient hätte. Als Ergebnis daraus rücken der Doctor – in seiner eigenen Serie – und auch seine Begleiter immer wieder für längere Zeit in den Hintergrund, um Platz für die "Simon Pegg-Show" zu machen.

Aus diesem Grund konnten sich auch Christopher Eccleston und Billie Piper diesmal nicht ganz so profilieren wie ich das bislang aus der Serie gewohnt war. Zumal mit Adam ja auch noch einer weiteren Figur einiges an Aufmerksamkeit gewidmet wird. Angesichts der Tatsache, dass er sich am Ende der Folge verabschiedet (und unter der Voraussetzung, dass er nicht in einer der nächsten Episoden wieder zurückkehrt), stelle ich mir hier schon ein wenig die Sinnfrage. Zumal wir damit gleich zwei Figuren haben – den Editor und Adam – die am Ende aus der Serie verschwinden, und die viel Sendezeit für sich beanspruchen. Wenn es zumindest nur einen wichtigen Nebencharakter gegeben und man sich auf diesen konzentriert hätte, wäre mir dies wohl weit weniger negativ aufgefallen. Aber so blieb halt einfach kaum mehr Sendezeit für Rose und den Doctor übrig, was auch bedeutet, dass sie die charmante Chemie, die zwischen den beiden herrscht, diesmal kaum ausspielen konnten – etwas, dass mir bei "Langzeitstrategie" dann doch ein wenig gefehlt hat. Um die Kritikpunkte abzuschließen: Dramaturgisch wäre wohl insgesamt auch ein wenig mehr drin gewesen. Wirkliche Spannung kommt nie auf, und da und dort verwendete man doch etwas zu viel Sendezeit für bestimmte Szenen – wie z.B. wenn sich Adam seinen Chip einpflanzen lässt. Hier verlor man kurzzeitig ein bisschen den roten Faden, und sackten mein Interesse ein wenig in den Keller. Generell wäre was die Spannung betrifft wohl etwas mehr drin gewesen. Last but not least: Der Abschlussgag war mir viel zu vorhersehbar – und so amüsant es auch gewesen sein mag, erscheint es mir doch unpassend und unlogisch, dass er sonst so auf die Einhaltung der Zeitlinie pochende Doctor Adam mit dieser fortschrittlichen Technologie in seinem Schädel zurücklässt.

Episodenbild (c) BBC Gut gefallen haben mir dafür die Effekte. Vor allem die Einstellungen von der Raumstation im Orbit der Erde sahen wirklich gut aus. Das Design fand ich ebenfalls sehr gelungen – angenehm schlicht und irgendwie auch realistisch. Genau so würde ich mir eine Raumstation in der Zukunft vorstellen. Was mir in diesen Einstellungen auch sehr gut gefallen hat, ist dass man auch auf die Erde geachtet und ihr ein futuristisches Aussehen verpasst hat. Auch das außerirdische Monster war gut getrickst. Mit seiner schleimigen Haut sah diese CGI-Kreation für TV-Verhältnisse wirklich schon sehr realistisch aus. Und auch bei diesem Wesen hat mich das Design überzeugt – wenn ich mir auch einbilde, eine ähnliche Kreatur schon mal irgendwo gesehen zu haben. Da ich mich aber gerade nicht genau(er) erinnern kann, wo das gewesen sein könnte ("Doom 3"?), gibt es auch keinen Grund, dies der Episode anzulasten. Im Zweifel für den Angeklagten, sozusagen.

Was ich "Langzeitstrategie" auch hoch anrechne, ist die Fülle an interessanten Ideen, mit der die Folge aufwarten kann. Da hätten wir z.B. die Raumstation, die einen Fernsehsender beherbergt. Wie dieser die Menschheit quasi kontrolliert. Das Mysterium – und schreckliche Geheimnis – von Etage 500. Die futuristische Art der Datenübertragung, direkt ins Gehirn – wofür man sich eine Art Öffnung in den Kopf einpflanzen lassen kann. Die Ausbeutung der Menschheit durch den parasitären Außerirdischen. Sowie die "Zombies", die für den Editor arbeiten. Insgesamt ergibt das einen sehr abwechslungsreichen Mix. Zudem gefielen mir auch die Andeutungen einer Vorgeschichte – wie z.B. rund um die Rebellenorganisation – die mir glaubhaft das Gefühl vermittelten, so wie der Doctor und seine Begleiter hier in eine laufende Geschichte eingestiegen zu sein. Von der Inszenierung her hat mir "Langzeitstrategie" auch wieder besser gefallen. Der billige Video-Look ist entweder mittlerweile fast vollständig weg, oder aber ich beginne mich auch einfach, mich daran zu gewöhnen. Die letzte wesentliche Stärke sind dann einzelne gute Dialoge (wie z.B. "Is a slave a slave if he doesn't know he's a slave?" und das bestimmte "Yes." des Doctors) bzw. generell starke Szenen. So fand ich z.B. die gemeinsamen Momente von Simon Pegg und Christopher Eccleston wirklich gut. Generell möchte ich noch einmal betonen, dass ich Simon Peggs schauspielerische Leistung sehr gelungen fand. Ich hätte ihm halt nur einfach eine (qualitativ, nicht quantitativ) etwas ergiebigere Rolle gewünscht, und fand halt dass er zwischenzeitlich etwas zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Seine charismatische Performance selbst zähle ich aber durchaus zu den Stärken dieser Folge.

Fazit: Episodenbild (c) BBC "Langzeitstrategie" degradiert den Doctor und Rose teilweise zu Nebendarstellern, und reserviert etwas zu viel Laufzeit auf Simon Pegg sowie Adam. Wenn man wenigstens nur eine Nebenfigur ins Rampenlicht gerückt hätte, wäre immer noch genug Zeit für die Stammbesetzung übrig geblieben – so wurde mir diesen Gaststars doch etwas zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zudem fehlte es mir doch etwas an Spannung. Und am Ende wurde die Logik mal wieder für einen billigen und noch dazu ungemein vorhersehbaren Gag geopfert. Gut gefallen haben mir dafür die vielen verschiedenen Ideen, die in "Langzeitstrategie" eingeflossen sind. Die CGI-Effekte – allen voran das außerirdische Monster sowie die Raumstation – konnten sich auch wieder einmal sehen lassen. Und das Zusammenspiel von Simon Pegg und Christopher Eccleston hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Insgesamt ergibt das eine solide, leicht überdurchschnittliche Folge.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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