"Byzantium": Interview mit Saoirse Ronan & Gemma Arterton |
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"Männer sollten sich fürchten!"
Kategorie:
Interviews -
Autor: Presse-Feature - Datum:
Sonntag, 19 Januar 2014
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Fast 20 Jahre nach "Interview mit einem Vampir" ist ein neues Vampir-Highlight des Erfolgsregisseurs Neil Jordan ("Die Fremde in dir", "Die Borgias") erschienen: "Byzantium" ist seit dem 27. Dezember 2013 für's Heimkino erhältlich und erzählt die Geschichte einer besonderen Mutter-Tochter-Beziehung. Im nachfolgenden Interview geben die Hauptdarstellerinnen Saoirse Ronan und Gemma Arterton Auskunft über ihre Figuren und deren Beziehung zueinander.
Universum Film: Wie
war es, in "Byzantium" eine 200-Jährige im Körper einer 16-jährigen zu spielen? Du
bist aus einer anderen Epoche, aber du musst trotzdem als moderner
Teenager durchgehen.
Saoirse Ronan:
Gerade darum geht es. Eleanor geht überhaupt nicht als moderner
Teenager durch. Sie ist eine alte Seele und das macht sie so anders. Sie
ist klug und sehr reif wegen allem, was sie erlebt hat und weil sie
schon so eine lange Zeit existiert. Sie passt nicht mit anderen
Teenagern zusammen.
UF: Obwohl sie jünger ist, verhält sie sich manchmal reifer als ihre Mutter. Welche Dinge hat deine Figur von ihrer Mutter gelernt?
Ronan:
Wie man vorwärts geht und die Tatsache akzeptiert, dass die beiden
dieses Leben haben und nichts daran ändern können und weitermachen
müssen. Ihre Mutter Clara versucht fast verzweifelt die Vergangenheit
hinter sich zu lassen und nichts davon zur Sprache zu bringen. Ich
denke, Eleanor versteht das. Außerdem die unglaubliche Liebe, die Clara
ihr entgegenbringt. Das ist etwas, das die zwei wirklich zusammenhält.
Obwohl sie sehr verschiedene Menschen sind, würden sie alles füreinander
tun und ich glaube, dass Eleanor das weiß und niemals wirklich
vergisst.
UF: Ist es wichtig für dich, sehr starke Frauen zu spielen?
Ronan:
Ich denke einfach, dass es interessanter ist. Wenn ich ein Drehbuch
lese, und natürlich wenn ich Filme mit sehr starken weiblichen Rollen
sehe, die nicht nur - ich will nicht sexistisch sein, weil es in beide
Richtungen stimmen muss - einen Mann unterstützen, dann ist das viel
interessanter zu sehen und ich fühle mich zu diesen Figuren hingezogen,
weil meist mehr in ihnen steckt. Und ich glaube, dass es für junge Leute
wichtig ist, das auf der Leinwand und als Teil der Popkultur zu sehen.
UF: Gemma,
in "Byzantium" spielst du eine 200 Jahre alte Vampir-Prostituierte. Hat
es dir Spaß gemacht die sexy Femme Fatale zu spielen?
Gemma Arterton:
Das war definitiv etwas, das Neil [Jordan] zelebriert hat, aber ich
hatte das Gefühl eher in der Mutterrolle aufzugehen. Die Femme Fatale
war die größere Herausforderung.
UF: Weil sie letztlich so ein starker Charakter ist?
Arterton:
Sie hat in jeder Szene alles im Griff. Das ist wirklich etwas, dass mir
bei Frauen im Film immer gefallen hat - Frauen, die freizügig und
feminin sein können, ohne zum Objekt zu werden. Ich denke, das ist
gewissermaßen eine Waffe. Es ist ein feministischer Film. Ich will nicht
zu viel darüber verraten, aber... Männer sollten sich fürchten!
UF: Hast du dich gegenüber deiner Filmkollegin Saorise Ronan wie eine Mutterfigur gefühlt?
Arterton:
Ja. Ich glaube, Saoirse ist davon genervt. Ich habe zum Beispiel ihre
Haare zurecht gemacht oder sie beim Überqueren der Straße begleitet und
sie hat sich aufgeregt "Ich kann über die Straße gehen! Ich bin 17". Ich
weiß nicht genau, aber ich glaube das ist so, weil ich die Mutter in
der Familie war, als ich aufwuchs. Es ist mein Instinkt. Und es ist
nervig. Ich mache das immer mit meiner Schwester und sie kann es nicht
ausstehen, aber ich kann nicht anders.
Das Interview wurde uns von Universum Film als Presse-Feature zur Verfügung gestellt.
Weiterführende Links:
"Byzantium" - Review
"Byzantium" - IMDB
"Byzantium" - Filmclips
Bildquelle: (c) Universum Film
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