Kurzinhalt:
Seit Jahren tobt auf dem Planeten Lannik ein Bürgerkrieg. Nun sind beide Seiten dazu bereit, Friedensgespräche aufzunehmen, die auf Malastare stattfinden sollen. Um wo wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf die Verhandlungen zu ziehen, wurde dafür just das Wochenende des nächsten großen Podrennens ausgewählt. Der Jedi-Rat schickt sechs Vertreter aus, um zwischen den Parteien zu vermitteln: Mace Windu, Adi Gallia, Yaddle, Even Piell, Plo Koon, und Ki-Adi-Mundi, der von seinem Padawan A'Sharad begleitet wird. Doch die Jedi laufen geradewegs in eine Falle…
Review:
Ganz so gut wie der vorangegangene Comic vom gleichen Autor, konnte mir "Emissaries to Malastare" leider nicht mehr gefallen. Dies liegt einerseits am Inhalt – haben wir hier doch wieder einmal eine Verschwörung, wo es jemand auf die Jedi abgesehen hat, die jedoch nicht mit den Plänen der Sith in Verbindung steht. Das finde ich mittlerweile doch ein wenig abgedroschen. Auch die Action fand ich irgendwie wenig packend – so sehr man sich auch bemüht, immerhin geraten die Jedi-Ritter in weiterer Folge auf die Rennstrecke des Podrennens, bei dem es natürlich auch ein Wiedersehen mit Sebulba gibt. Jedenfalls war mir die Geschichte irgendwie nicht interessant und spannend genug, und gerade auch alles rund um das Podrennen hätte sich in meinen Augen kürzen können, ohne wesentliches zu verlieren. Erst der letzte Teil der Geschichte, wo es Mace Windu nach Nar Shadda verschlägt, hat mir dann wieder gefallen. Hier gab es dann auch so manchen interessanten Gastauftritt, wie z.B. von Jabbas Tierpfleger Malakili und – vermeintlich – Kardue'sai'Malloc, der in "Eine neue Hoffnung" in der Cantina zu sehen ist. Und auch der Hutt mit nur einem halben Gesicht war ein netter Einfall.
Optisch ist der Eindruck, angesichts der Tatsache dass wieder einmal verschiedene Künstler für die insgesamt sechs Ausgaben verantwortlich waren, etwas durchwachsen. Von der künstlerischen Gestaltung hat mir Teil 1, mit dem Einstieg auf Coruscant, am besten gefallen. Ausdrucksstarke Figurendarstellung, dynamische Zeichnungen, satte Farben, tolle Leuchteffekte bei den Lichtschwertern, detaillierte Hintergründe, und so weiter. Der Teil auf Malastare war mir dann allerdings doch etwas zu bunt, da hat man es einfach mit den knalligen Farben in meinen Augen ein wenig übertrieben. Dieser Stil lag mir persönlich weniger. Die vorletzte Ausgabe, wo sich die Handlung nach Nar Shadda verlegt, hat mir da schon wieder deutlich besser gefallen. Allerdings fällt beim allerletzten Teil das komplett andere Lettering auf. Es wird eine andere Schriftart verwendet, und die Zeichen sind zudem viel größer. Dadurch nehmen die Sprechblasen unnötig viel Platz vom Bild ein. Und auch die Zeichnungen fand ich dort wieder schwächer – vor allem aufgrund der oftmals wenig detaillierten, einfärbigen Hintergründe. Zuletzt sei noch erwähnt, dass Mace Windu im Comic ein blaues Lichtschwert hat. Dies ist zwar den Zeichnern nur bedingt vorzuwerfen – woher hätten sie denn schon wissen können, dass Samuel Jackson auf seinen Wunsch hin ein lila Lichtschwert bekommt? – aber dass einige Jedi mit roten Lichtschwertern herumlaufen, empfand ich, wie schon bei "Outlander", als unnötigen Bruch der Kontinuität, den man hätte erkennen können.
Fazit:
"Emissaries to Malastare" hat mir sowohl inhaltlich als auch optisch nicht mehr ganz so gut gefallen wie der vorangegangene Comic "Outlander". Die Handlung wirkt doch etwas banal und wenig interessant, wobei ich vor allem alles rund ums Podrennen als eher unnötig empfand. Gut gefallen hat mir in erster Linie der Einstieg auf Coruscant, wo neben einer der meines Erachtens faszinierendsten Figuren, Meisterin An'ya Kuro, auch Anakin Skywalker zu einem kurzen Auftritt kommt. Und auch die letzten zwei Teile auf Nar Shadda konnten mich inhaltlich überzeugen und boten gute Unterhaltung. Leider macht "Emissaries to Malastare" auch was die Bilder betrifft einen etwas durchwachsenen Eindruck, da unterschiedliche Künstler für die einzelnen Ausgaben verantwortlich waren. Vor allem die Szenen auf Malastare waren selbst mir, einem dezidierten Freund satter Farben, teilweise etwas zu knallig bunt. Und bei der allerletzten Aufgabe fällt ein starker Bruch im Lettering, was Schriftart und -größe betrifft, negativ auf. Insgesamt würde ich "Emissaries to Malastare" als ok einstufen. Man kann ihn sich als "Star Wars"-Fan ruhig mal zu Brust nehmen, verpasst meines Erachtens aber auch nichts, wenn man dies sein lässt.