HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Doctor Who arrow Episodenguide arrow Staffel 1 arrow Dalek
Dalek Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: Dalek
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 30. April 2005
Erstausstrahlung D: 09. Februar 2008
Drehbuch: Robert Shearman
Regie: Joe Ahearne
Hauptdarsteller: Christopher Eccleston als The Doctor, Billie Piper als Rose Tyler
Gastdarsteller: Corey Johnson als Henry van Statten, Bruno Langley als Adam Mitchell, Anna-Louise Plowman als Diana Goddard, Steven Beckingham als Polkowski, Nigel Whitmey als Simmons, John Schwab als Bywater, Jana Carpenter als De Maggio, Joe Montana als Commander, Nicholas Briggs als Dalek voice u.a.

Kurzinhalt: Die TARDIS bringt den Doctor und Rose in einen unterirdischen Bunker irgendwo in Salt Lake City im Jahr 2012. Dort hortet der Millionär Henry van Statten eine Sammlung außerirdischer Artefakte. In einer gesonderten Kammer steht der Doctor dann schließlich seinem größten Schrecken gegenüber: Einem Dalek. Doch dieser verfügt über zu wenig Energie, und ist demnach hilf- und wehrlos. Der Doctor versucht sofort, dem letzten Dalek der den Zeitkrieg überlebt hat – hat der Doctor selbst doch dafür gesorgt, dass diese Erzfeinde von ihm ausgelöscht wurden – zu vernichten, doch van Stattens Männer gehen dazwischen. Kurz darauf wird der Dalek als Rose ihn berührt von dieser unbeabsichtigt mit neuer Energie versorgt, und es gelingt ihm, auszubrechen. Nun muss um jeden Preis verhindert werden, dass dieser die Oberfläche erreicht – droht er doch sonst die komplette Menschheit auszulöschen…


Review: Episodenbild (c) BBCZur Erinnerung sei noch einmal erwähnt: Das ist mein erster Durchlauf zu "Doctor Who". Ich kannte die Serie generell davor nicht, auch keine der alten Episoden. Demnach weiß ich auch nichts von der Vorgeschichte, und habe auch keinen Bezug zu den Daleks. Ich bin mir sicher, wenn man die Serie bereits seit ihren Ursprüngen verfolgt und mit ihr – und den früheren Doktoren – quasi aufgewachsen ist, hat sie noch einmal eine deutlich größere und intensivere Wirkung; einfach, da man die Daleks schon kennt. Dann ist wohl auch der Reiz größer, diese großen Erzfeinde des Doctors hier in einer doch eher ungewohnten Rolle (so vermute ich zumindest) zu erleben, als dieser durch Rose DNA neue Eigenschaften annimmt und beginnt, über sich und seine Programmierung nachzudenken – und letztendlich erkennt, dass seine Existenz keinen Sinn mehr hat, und sich selbst zerstört. Wie es der Serie hier gelingt, dem Zuschauer Sympathien für den Erzfeind des Doctors zu wecken, fand selbst ich – ohne Kenntnisse der Vorgeschichte – bemerkenswert.

Was mich ebenfalls wieder einmal sehr beeindruckt hat, ist die schauspielerische Leistung von Christopher Eccleston. Seine Performance wenn er dem Dalek gegenübertritt, ist ungemein intensiv. Zuerst seine Angst und seine Verzweiflung, als er glaubt ihm schutzlos ausgeliefert zu sein, und dann seine schon fast sadistisch anmutende Freude als er erkennt, dass dieser wehrlos ist. Wie er ihm sagt, dass er der letzte der Daleks ist, da er den Rest seiner Rasse ausgelöscht hat. Er scheint vom Gedanken fast wie besessen zu sein, auch den letzten Dalek zu vernichten, und scheint dabei um nichts gefährlicher und manischer als es die Daleks angeblich sind. Wie ihm sein Erzfeind ja auch an den Kopf wirft: "You would make a good Dalek". Hier musste ich unweigerlich an eines der zentralen Themen von "Babylon 5" denken: "If you become obsessed with the enemy, you become the enemy." Genau dieser kapitale Fehler scheint dem Doctor unterlaufen zu sein. Umso großartiger ist dann natürlich das Ende, wo er erkennen muss, dass er mit seiner pauschalen Verurteilung der Daleks möglicherweise falsch lag. Neben Christopher Eccleston hat mir aber auch Billie Pipers Darstellung wieder einmal sehr gut gefallen. Und auch ihr Zusammenspiel war wieder einmal überaus gelungen. Trotz aller Dramatik gab es zudem auch diesmal wieder ein bisschen auflockernden Humor. Köstlich fand ich z.B. das Gespräch am Ende zwischen dem Doctor und Rose über den neuen Begleiter Bruno Langley: "He's a bit pretty." "I hadn't noticed", antwortet Rose – und Billie Pipers Blick macht deutlich, dass es ihr sehr wohl aufgefallen ist.

Episodenbild (c) BBCAllerdings habe ich auch wieder einen Kritikpunkt anzubringen, und das ist die Inszenierung. Zwar hat mir diese grundsätzlich besser gefallen als das, was uns Keith Boak bei seinen Episoden gezeigt hat. Auch der billige TV-Look war diesmal meines Erachtens wieder nicht so stark ausgeprägt, gerade auch was die Bewegungsabläufe betrifft (lediglich das Bild ist mir nach wie vor zu hell und überstrahlend). Was ich jedoch kritisch sehe, ist Joe Ahearnes zumindest hier gezeigte Angewohnheit, Dialoge schnell zu schneiden. Nehmt nur den Wortwechsel zwischen dem Doctor und Henry van Statten zu Beginn der Folge. Die Kamera springt hier ständig zwischen den beiden hin- und her. Da der Wortwechsel recht rasant verläuft, sind auch die Schnitte dementsprechend schnell, was ich mit der Zeit doch etwas irritierend fand. Hier hätte ich es vorgezogen, wenn man entweder länger auf einer Person geblieben oder die beiden so angeordnet hätte, dass man sie von einer etwas weiteren Einstellung einfach beide während des Gesprächs hätte zeigen können. Es ist nicht unbedingt schlecht, sondern halt eher eine Frage des Geschmacks – und zumindest meinen hat Joe Ahearnes mit dieser Herangehensweise halt nicht getroffen.

Fazit: Ich kann mir gut vorstellen, dass die Episode auf langjährige Who-Fans um einiges intensiver wirkt als für mich als Neuling – da dann die Offenbarung eines sympathischen Dalek am Ende nicht nur für den Doctor, sondern auch für den Zuschauer überraschender kommt. Da mich hingegen nichts mit den Daleks verbindet, hatte ich auch keinen Grund, sie so wie der Doctor zu hassen bzw. ihnen ablehnend gegenüberzustehen. Zudem fand ich zwar den Einstieg und das Finale gelungen, aber im Mittelteil lief das ganze auf eine Hetzjagd hinaus, die zumindest ich jetzt nicht sonderlich packend fand. Davon sowie einem kleinen Kritikpunkt bezüglich der Inszenierung abgesehen hat mir "Dalek" aber gut gefallen, wobei mich vor allem das intensive Schauspiel von Christopher Eccleston beeindruckte. Aber auch Billie Piper war wieder wunderbar, und ihr Zusammenspiel gehört für mich nach wie vor zu den ganz großen Stärken der Serie. Zusammen mit dem ansatzweise berührenden Abschluss macht das eine gelungene, überzeugende Folge, die mich nach den zwei eher enttäuschenden Episoden zuletzt wieder mit der Serie versöhnt hat.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!

  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden