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Frozen Ground Drucken E-Mail
Spannender Thriller mit Nicholas Cage und John Cusack Kategorie: Filme - Autor: Marcel Wetzel - Datum: Mittwoch, 08 Januar 2014
 
 
Frozen Ground
Originaltitel: The Frozen Ground
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Paradox Entertainment/Universum Film
Regie: Scott Walker
Produzenten: U.a. 50 Cent, Remington Chase & Jane Fleming
Drehbuch: Scott Walker
Filmmusik: Lorne Balfe
Kamera: Patrick Murguia
Schnitt: Sarah Boyd
Genre: Thriller/Krimi
DVD-VÖ Deutschland: 13. Dezember 2013
Kinostart USA: 23. August 2013
Laufzeit: 105 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD
Mit: Nicholas Cage, Vanessa Hudgens, John Cusack, Dean Norris, Gia Mantegna, Robert Forgit, Brad William Henke, Michael McGrady, Katherine LaNasa, Ryan O'Nan, Kevin Dunn, Radha Mitchell u.a.



Kurzinhalt: Alaska, 1983. Die junge Prostituierte Cindy Paulson wird entführt, misshandelt und entkommt nur knapp dem Tod. Als sie zur Polizei geht und ihren Peiniger, dessen Identität sie kennt und preisgibt, anzeigen will, wird ihr kein Glauben geschenkt und der Täter bleibt auf freiem Fuß. Ohne noch an das Rechtssystem zu glauben, verschwindet Cindy spurlos. Durch einen Tipp erkennt Detective Jack Halcombe wenig später eine Verbindung zwischen einer bisher ungeklärten Mordserie und dem Angriff auf Cindy und nimmt die Ermittlungen gegen den Hauptverdächtigen Robert Hansen auf. Diese gestalten sich jedoch schwieriger als gedacht. Nicht nur wegen den dürftigen Beweisen, die es Halcombe unmöglich machen, Hansen die Verbrechen zweifelsfrei nachzuweisen, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass dieser ein angesehenes Mitglied der Stadt ist. So ist Cindys Aussage, als einzige Überlebende, der Schlüssel für eine Verurteilung…

Review: Szenenbild 1Zunächst einmal basiert "Frozen Ground" auf einer leider allzu wahren Geschichte, bei der Robert Christian Hansen zwischen 1971 und 1983 mindestens 17 Frauen verschleppt, missbraucht und dann in der Wildnis Alaskas getötet und verscharrt hat. Nun handelt es sich bei dem Film zwar um alles andere als eine Doku, allerdings hat Drehbuchschreiber und Regisseur Scott Walker in seinem Debüt (bisher hatte er lediglich 2005 mit "Ordan's Forest" ein 12-minütiges Fantasy Filmchen abgeliefert) durchaus einiges an Fakten in den Streifen einfließen lassen. So steckt in ihm durchaus mehr als "nur" eine wild zusammengesponnene Geschichte, die lediglich ihre Ursprungsidee in der Realität hat. Und dabei macht "Frozen Ground" auch so einiges richtig. Der Film nimmt sich zum Beispiel genug Zeit, sowohl Alaska und seine Eigenheiten als Ort des Geschehens vorzustellen, als auch die Charaktere und ihre Verbindungen untereinander genauer zu beleuchten und ihnen hierdurch Leben einzuhauchen. So zeigt er durch seine Bildsprache, dass Alaska nun wirklich kein Ort ist, an dem man einen gemütlichen Familienurlaub verbringen möchte. Die Städte bestehen fast nur aus kaputten Holzhütten und dreckigen Straßen, die voll sind von Huren, zu denen eben auch Cindy, überzeugend gespielt von Vanessa Hudgens ("Spring Breakers", "Sucker Punch") gehört, die ein kompliziertes Verhältnis zu ihrem Luden hat, gespielt von Curtis "50 Cent" Jackson, der hier ebenfalls neben vielen anderen an der Produktion des Films mitgewirkt hat.

Da man im Stil von "Columbo" von Anfang an weiß, wer hier der Fiesemöp ist, lebt der Film vor allem durch seine beiden Hauptdarsteller Nicolas Cage ("Lord of War", "Face Off") und John Cusack, sowie deren Wirken untereinander. Denn wie wir alle wissen: Der Held einer Geschichte ist nur so gut wie sein böser Gegenspieler. Und auch wenn die schauspielerische Leistung von Cage in der letzten Zeit nichts Gutes ahnen lässt, wird man hier doch recht schnell eines Besseren belehrt. Im Gegensatz zu der Masse an Filmen der letzten Jahre liefert Nicolas Cage hier nämlich seine wohl beste Performance ab, seit er 2009 in "Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen" den drogen- und spielsüchtigen Bullen in New Orleans gemimt hat (wer diese Perle der Filmgeschichte noch nicht kennt und mit Cage auch nur im Entferntesten etwas anfangen kann sollte diese Tatsache schnellstens ändern). Im Gegensatz zu den Regisseuren vorangegangener Filme lässt es Neuling Scott Walker nämlich zu, dass Cage die Gefühlswelt seines Charakters hier ausgiebig ausleben und darstellen kann. So entspinnt sich im Laufe des Films das glaubwürdige Bild eines einfachen Mannes, der versucht, in einer schlechten Welt schlicht das Richtige zu tun. Doch auch John Cusack ("2012 – Das Ende der Welt", "Zimmer 1408") ist mir hier besonders positiv in Erinnerung geblieben. Ist sein Charakter auf den ersten Blick der liebenswürdigste Mensch, den man sich vorstellen kann, stellt sich nach und nach dessen Kaltblütigkeit heraus. Dabei schafft Cusack es, scheinbar mühelos den Zuschauer glaubhaft davon zu überzeugen, dass Hansen, nach außen ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft, seine wahre Natur selbst vor seiner eigenen Familie zu verstecken weiß. Da es sich bei Hansen und seiner Mordserie um eine wahre Begebenheit handelt, bestand die Gefahr, dass Walker den Serienmörder zu einem kriminalistischen Mastermind hochstilisieren könnte, damit Cage auch einen würdigen Bösewicht als Gegenüber hat. Dies ist glücklicherweise nicht erfolgt. Stattdessen merkt man dem Film an, dass es Walker zu jeder Zeit bewusst war, wie viel Schmerz und Qualen Hansens Taten über die Opfer und deren Familie mit sich gebracht haben.

Szenenbild 2Wie bereits gesagt lebt der Film von seinen Hauptdarstellern. Und die schaffen es problemlos, den Zuschauer über die Spielzeit von rund 105 Minuten mitfiebern zu lassen. Auf der einen Seite versucht Hansen, sein einziges überlebendes Opfer Cindy zu erledigen, während Halcombe versucht eben diese zu beschützen, wobei sich zwischen dem Polizisten und der Hure ein etwas merkwürdiges Band der Freundschaft entwickelt. Da man bereits vom Anfang an weiß, wer der Killer ist, konzentriert sich die Spannung vor allem darauf, ob es Halcombe gelingt, den schwer zu fassenden, scheinbar sanftmütigen Hansen in die Enge zu treiben und ihm seine Taten nachzuweisen, sodass er für lange Zeit eingebuchtet werden kann. Doch so spannend der Film ist, so enttäuschend, weil schon X-Mal gesehen, war für mich letztendlich das Ende und die Auflösung des Falles, was den Gesamteindruck leider doch ziemlich negativ beeinflusst hat. An der Blu-ray an sich dagegen gibt es schlicht nichts auszusetzen. Sowohl die technische Umsetzung in audiovisueller Hinsicht, als auch die enthaltenen Bonusmaterialien erfüllen die Erwartungen, die man an eine solche Scheibe stellen kann. So gibt es neben einer Trailershow zusätzliche Informationen über den Film an sich, die Darsteller und Alaska als Drehort. Löblicherweise wurde auch an das für mich obligatorische Wendecover gedacht.

Fazit: "Frozen Ground" ist von Anfang bis Ende ein spannender Thriller, der sicherlich keinen Oscar abräumen wird, es jedoch bis zum Ende schafft, den Zuschauer mitfiebern zu lassen. Hinzu kommt, dass Nicolas Cage seine wohl beste Performance seit Jahren abliefert und auch John Cusack seine Rolle als Killer, der seine seelischen Abgründe auch gegenüber engsten Familienmitgliedern jahrelang geheim halten kann, überzeugend spielt. Einzig das Ende ist etwas enttäuschend, da wir das so schon ca. 1000-mal gesehen haben, was den positiven Gesamteindruck dieses Films leider trübt.

Wertung:7 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2013 Universum Film)


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