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Riker unter Verdacht Drucken E-Mail
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Originaltitel: A Matter of Perspective
Episodennummer: 3x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12.02.1990
Erstausstrahlung BRD: 23.10.1992
Drehbuch: Ed Zuckerman
Regie: Cliff Bole
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher
Gastdarsteller: Craig Richard Nelson als Krag, Gina Hecht als Manua Apgar, Mark Margolis als Nel Apgar, Colm Meaney als Miles O'Brien, Juli Donald als Tayna u.a.

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise befindet sich im Orbit von Tanuga IV, um den aktuellen Status von Dr. Nel Agpars Forschungen zu Krieger-Wellen zu überprüfen. Diese findet in einer Raumstation im Orbit des Planeten ab. Als Commander Riker von der Untersuchung auf die Enterprise zurückkehrt, explodiert die Station während des Beam-Vorgangs. Eine Fehlfunktion des Transporters kann ausgeschlossen werden. Die Behörden glauben jedoch nicht an einen tragischen Unfall, sondern machen vielmehr Commander Riker für die Zerstörung der Station und den damit einhergehenden Tod von Dr. Agpar verantwortlich. Das Rechtssystem des Planeten sieht unpraktischerweise vor, dass jemand als schuldig gilt, bis seine Unschuld bewiesen ist. Um zu entscheiden, ob er Commander Riker an die Behörden von Tanuga IV übergibt, lässt Captain Picard auf dem Schiff eine Anhörung einberufen, wo Beweise und Zeugenaussagen von beiden Seiten gehört und gesammelt werden sollen. Dafür werden die Ereignisse auf dem Holodeck nacheinander aus der Sicht von Commander Riker, Dr. Agpars Frauu sowie seiner Assistentin nachgestellt. Dabei werden Riker Motiv, Gelegenheit und Tathergang vorgeworfen – wobei teilweise Aussage gegen Aussage stehen. Das Rechtssystem von Tanuga IV bedeutet jedoch, dass die Crew der Enterprise einen Beweis dafür finden muss, dass sich die Ereignisse nicht so zugetragen haben können wie von der Anklage behauptet…

Denkwürdige Zitate: "Interesting."
(Data zeigt sich von Picards Malkünsten wenig begeistert - wie ich von den übrigen Dialogen der Episode, wo ich nichts weiter bemerkenswertes entdeckt hätte.)


Review: ImageIn "Riker unter Verdacht" bedient man sich also wieder einmal des Grundkonzepts, dass ein hochrangiges und uns wohlbekanntes Besatzungsmitglied der Enterprise des Mordes angeklagt wird. Ein Konzept, dass ich offen gestanden von vornherein für problematisch halte – denn was so manches Gerichtsdrama recht spannend und gelungen macht, ist oftmals in erster Linie die Tatsache, dass wir uns nicht sicher sind, ob der Angeklagte schuldig ist oder nicht. Wenn jedoch bei den "Star Trek"-Serien statt irgendwelchen Personen aus der zweiten oder dritten Reihe vielmehr Captain Kirk ("Kirk unter Anklage"), Scotty ("Der Wolf im Schafspelz"), Dr. McCoy ("Dr. McCoy unter Anklage") oder hier nun eben Commander Riker des Mordes bezichtigt werden, zieht man keine Sekunde lang in Betracht, dass diese auch wirklich schuldig sein könnten. Vielmehr versuchen die Episoden ihre Spannung daraus zu beziehen, dass Personen von denen wir wissen dass sie unschuldig sind drohen, verurteilt zu werden. Da man aber auch dies ausschließen kann, fehlt es den betreffenden Folgen zumeist an jeglicher Spannung. So auch "Riker unter Verdacht".

Was ich der Episode immerhin zu Gute halten muss, ist dass man zumindest versucht hat, den Prozess recht interessant zu gestalten, und sich zudem den Möglichkeiten des 23. Jahrhunderts zu bedienen. Wie man hier das Holodeck die Zeugenaussagen nachstellen lässt, hat schon einen gewissen Reiz – wobei mir persönlich die subtileren Unterschiede (so steht Manua beim Anstoßen in Rikers Version der Geschichte zwischen ihm und Dr. Agpar, während sie in ihrer Version ein Dreieck bilden) besser gefallen haben als die oftmals etwas übertrieben wirkenden eklatanten Unterschiede. Letztere sehe ich insbesondere auch deshalb kritisch, da man sich da Troi der Anhörung beiwohnt zur Aussage gezwungen sah, dass Manua nicht lügt (was Troi ja sofort hätte feststellen können), sondern es sich vielmehr beim Gezeigten um ihre Version der Wahrheit handelt – eine Erklärung, die für mich überhaupt nicht funktioniert hat. Die Unterschiede zwischen den Versionen waren einfach zu groß, als das ich sie auf eine verzerrte, subjektive Wahrnehmung der betreffenden Personen schieben könnte. Da muss einfach einer von ihnen gelogen haben, sonst gibt's das nicht. Zudem stellte sich mir die Frage, warum man eigentlich nicht auch LaForge "aussagen" und seine Version der Ereignisse schildern lässt. Zwar war er bei einigen entscheidenden Szenen, wie z.B. als sich Riker und Manua im Gästequartier befanden und Nel zu ihnen stieß, nicht anwesend, aber zumindest was die Frage betrifft, wer sich denn nun an wen rangeschmissen hat, hätte seine Beobachtung Klarheit und damit auch die eine oder andere Schilderung der Ereignisse ins Wanken bringen können. Auch die Aussage von O'Brien, dass Riker nicht mit gezücktem Phaser rematerialisiert ist, hätte helfen können.

ImageLast but not least überzeugte mich leider auch die Auflösung des Ganzen nicht wirklich. Die Szene als Picard sich aus allen Zeugenaussagen bestimmte Puzzlestücke herauspickt um sie zu einem für Riker entlastenden Gesamtbild zusammenfügt weiß zwar zu gefallen. Aber dass sich Dr. Nel Agpar ungewollt selbst umgebracht hat, beim Versuch, Riker zu ermorden, fand ich wenig plausibel. Zwar hat man uns seine Motivation für die Tat deutlich gemacht, aber es stellt sich mir die Frage, was er damit bezweckt, wenn er "nur" Riker umbringt. Warum nicht gleich Geordi? Außerdem machen Picards Ausführungen ja deutlich, dass Agpar von vornherein schon befürchtet – und Rikers Aussagen auch so interpretiert – hat, dass die Föderation bereits vor ihrer Ankunft davon ausgegangen ist, seine Forschungen wären bereits zu einem erfolgreichen Abschluss geführt worden. Was bringt es ihm dann, wenn er Riker ausschaltet? Und überhaupt, wie wäre es danach weitergegangen? Hätte er Rikers Tod auf einen Transporterunfall geschoben, oder wie? Nein, tut mir leid, für meinen Krimi-geschulten Geist wollte das irgendwie nicht so recht zusammenpassen.

Dennoch gibt es auch ein paar positive Aspekte bezüglich "Riker unter Verdacht" zu vermelden. Wie so oft stechen hier vor allem die Spezialeffekte ins Auge – und da diesmal ausnahmsweise nicht unbedingt (nur) die Weltraumaufnahmen. Die sehen zwar ebenfalls toll aus – wobei mir die Raumstation fast etwas zu groß erschien, dafür, dass sie dann nur aus ein paar Räumen zu bestehen scheint und nur von drei Personen "bewohnt" wird; damit erweist sie sich quasi als eine umgekehrte Version der TARDIS, wirkt sie doch von innen deutlich kleiner als von außen – was mich diesmal aber wirklich beeindruckt hat, waren die Szenen, als Riker in die angehaltene Simulation, in der er selbst ja auch zu sehen ist, quasi "hineingegangen" ist. Diese Momente waren wirklich beeindruckend. Zudem fand ich die Holodeck-Szenen insofern gut inszeniert, als die Unterschiede zwischen den drei Zeugenaussagen sehr schön hinausgearbeitet wurden, und sich eben nicht nur auf das beziehen, was gesagt wird, sondern auch wo die Figuren stehen, wie sie sich ansehen, welcher Mimik und Gestik sie sich bedienen, und so weiter. In dieser Hinsicht ist auch den SchauspielerInnen ein Kompliment auszusprechen – wenn es auch in Wahrheit für sie nur so etwas wie unterschiedliche "takes" der gleichen Szene waren. Aber vor allem bei Jonathan Frakes fand ich, dass er die drei verschiedenen Versionen der Ereignisse sehr gelungen und überzeugend dargestellt hat. Zuletzt muss ich auch noch den Malkurs erwähnen. Vom Aufbau her erinnert es an die Holodeck-Szene mit Data in "Der Überläufer", als dieser ein Theaterstück geprobt hat. Die Szene hat für den weiteren Verlauf der Folge keine Bewandtnis, dient aber dazu, uns die Figuren näher vorzustellen bzw. uns neue Facetten von ihnen zu offenbaren. Zudem war das für mich mit Abstand die unterhaltsamste Szene der Folge, dank Datas wenig begeisterter Reaktion auf Picards Malkünste.

Fazit: ImageIn meinen Augen sind Episoden wie "Riker unter Verdacht" schon allein aufgrund des Konzepts von vornherein zum Scheitern verurteilt, da an der Unschuld des betreffenden Besatzungsmitglieds kein Zweifel besteht, und man auch einen Schuldspruch nie ernstlich in Betracht zieht. Dementsprechend baut sich auch keine Spannung auf. Im Falle von "Riker unter Verdacht" muss ich ihnen zwar wenigstens zu Gute halten, dass sie sich bemüht haben, dem Prozess mit Hilfe des Holodecks und der Darstellung der Zeugenaussagen eine originelle Note abzugewinnen, dafür haben mich aber die extrem widersprüchlichen Aussagen wiederum angesichts von Trois Offenbarung, dass es sich jeweils um die Wahrheit handelt so wie sich die jeweilige Person daran erinnert, nicht überzeugt. Gleiches gilt für die Auflösung, wer denn nun hinter der Explosion der Raumstation steckt. Immerhin war die Episode gut getrickst, wobei neben den Szenen im Weltraum vor allem jene Momente hervorstachen, in denen sich Riker in die – auch ihn selbst zeigende – Holo-Projektion begibt. Auch die Inszenierung und die schauspielerischen Leistungen konnten überzeugen. Und der Einstieg mit dem Malkurs war überaus amüsant. Davon abgesehen fand ich "Riker unter Verdacht" aber wenig begeisternd.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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