Mit: Amber Clayton, Eddie Baroo, Justin Batchelor, Nicholas Bell, John Brumpton, Steven Carroll, Ditch Davey, Elise Jansen u.a.
Kurzinhalt:
In einer unterirdischen Militärbasis im australischen Outback scheint ein Experiment ziemlich schief gegangen zu sein. Als die Station von Unbekannten angegriffen wird und kurz darauf der Kontakt zur Außenwelt völlig abbricht, erhält ein Spezial-Team den Auftrag in die Basis einzudringen, die überlebenden Wissenschaftler zu evakuieren und den Komplex zu säubern. Schon bald nach dem Betreten der Basis wird die Truppe von etwas nicht Identifizierbarem angegriffen. Und eine der Überlebenden stellt sich als die Ex-Frau einer der Soldaten heraus…
Review:"Crawlspace". Endlich mal wieder ein Film aus der zumindest in letzter Zeit durchaus unterrepräsentierten Sparte des Scifi-Horrors. Ein unterirdischer Forschungskomplex? Experimente? Das und alleine schon die Aufmachung der Blu-ray dürfte so manch einen an die "Resident Evil" Filme erinnern, in denen ein Konzern ein Virus entwickelt, der Menschen zu Monstern mutieren lässt. Schaut man sich den Film dann an, merkt man, dass der Vergleich auch erst mal gar nicht so ganz abwegig ist. "Crawlspace", genau wie "Resident Evil", spielt in einer riesigen unterirdischen Station. Und auch die zur Erzeugung der Stimmung eingesetzten Mittel ähneln sich in mehr als einer Hinsicht. So krauchen die Protagonisten die meiste Zeit über durch irgendwelche schwer einsehbaren Schächte. Klaustrophobiker werden hier also ihre ganz persönliche Freude haben.
Leider geht Regisseur und Drehbuchautor Justin Dix in seinem Debüt aber davon aus, dass eine Aneinanderreihung von Jumpscares und komischen Geräuschen aus dem Nebel plus umherhuschenden Schatten, garniert mit gelegentlichem Abfeiern von nett anzusehenden splattrigen Todesszenen ausreichen würde, um den Zuschauer die meiste Zeit des Films über zu fesseln. Das liegt vielleicht einfach an seiner Unerfahrenheit, was den Regiestuhl angeht. Letztere sind zumindest für Genrefans durchaus sehenswert, da Dix zumindest in diesem Bereich ziemlich genau weiß, was er da tut. Zwar hat er bis dato bei noch keinem Film selbst Regie geführt, aber er zeichnete für die Special Effects bei einigen Filmen verantwortlich, die nicht nur ausschließlich der B-Sparte zugerechnet werden können. So war er an den Effekten von Star Wars Episode 3 genauso beteiligt wie er für die ansehnlich passend blutige Dekoration der Schauspieler bei "The Loved Ones" zuständig war. Außerdem hat er die derben Sachen bei "Storm Warning" und "Red Hill" in die Hand genommen. Und auch wenn sich die Mechaniken zum Erschrecken des Publikums im Laufe der 86 Minuten zu sehr abnutzen, liegt dem Film doch eine durchaus nette, wenn auch schon des Öfteren zum Einsatz gekommene Grundidee zugrunde, die zumindest in Ansätzen auch brauchbar umgesetzt wurde. Dabei bedient sich Dix nicht nur wie bereits angesprochen bei den "Resident Evil" Filmen, sondern auch ganz klar bei Klassikern wie "Aliens" oder "Scanners", ohne jedoch deren Klasse zu erreichen. Zum Einsatz kommen hier immerhin ausnahmsweise mal nicht irgendwelche außerirdischen Lebensformen, welche die in der Station umhergeisternden Menschen ins Jenseits befördern.
Insgesamt kann man den Inhalt des Films darauf herunterbrechen, dass eine Gruppe markiger Elitesoldaten mit coolen Sprüchen und dicken Wummen in der Basis unterwegs ist, deren Mitglieder einer nach dem anderen auf durchaus kreative Weise ums Leben kommen. Klingt nicht unbedingt nach etwas Innovativem, ist es auch nicht. Allerdings wird das Prinzip hier konsequent durchgehalten. Die Schauspieler liefern hier einen soliden Job ab und auch das Tempo des Films lässt den Zuschauer über die mannigfaltig vorhandenen Logiklöcher wenig nachdenken. Ebenso erinnert die Bildsprache der eingesetzten Kulisse teilweise so sehr an Camerons "Aliens", dass man manchmal erwartet eines von den garstigen Viechern aus einer Ecke hervorspringen zu sehen. Bringt Sympathiepunkte und lässt gleichzeitig einiges an Maluspunkten verzeihen.
Positiv ist, dass Justin Dix hier gar keinen Hehl daraus macht, dass es sich bei "Crawlspace" quasi um einen No-Budget-Film handelt, was man dem Ganzen Unterfangen im besten Sinne auch anmerkt. B-Movie und stolz drauf, denn er hat hier durchaus ein passables Regiedebüt geschaffen, dass zwar weder das Potenzial für einen Klassiker hat, noch sonderlich viel Neues mit sich bringt. Jedoch setzen die gekonnt inszenierten Kamerafahrten und die durchgehend finstere Atmosphäre das Geschehen hier so gut in Szene, dass der Film zum einmaligen Anschauen durchaus unterhält, danach aus den Köpfen der Zuschauer aber auch wieder recht fix entschwunden sein dürfte. Leider war ich von der Blu-ray Umsetzung etwas enttäuscht. Nicht nur, dass beim Einlegen der Scheibe eine Trailershow startet, die nicht abzubrechen ist, auch an Extras ist bis auf ein halbstündiges "Behind the Scenes" hier Fehlanzeige. Ersteres mag ja heute bei vielen Produktionen gang und gäbe sein, toll finden muss man das deswegen trotzdem nicht. Immerhin wurde hier an ein Wendecover gedacht.
Fazit:
"Crawlspace" ist eine Mischung aus "Resident Evil", "Alien" und "Scanners", die zusammen aber nichts aus der Masse Herausstechendes hervorbringt. Regisseur Justin Dix hat es zweifelsohne geschafft, hier eine einfache Story mit ein paar netten Todesszenen in düsterer Atmosphäre zu inszenieren, über die sich Genrefans durchaus freuen können. Jedoch schaffen es auch diese nicht davon abzulenken, dass alle Elemente schon zigmal in anderen Filmen eingesetzt wurden und dem Zuschauer nichts Neues bieten.
Fans vom Fach werden hier aber auf ihre Kosten kommen.