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The Call - Leg nicht auf Drucken E-Mail
Packender Thriller mit unbefriedigendem Ende Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Freitag, 06 Dezember 2013
 
 
The Call - Leg nicht auf
Originaltitel: The Call
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: TriStar Pictures/Universum Film
Regie: Brad Anderson
Produzenten: U.a. Bradley Gallo, Jeff Graup, Michael A. Helfant & Robert L. Stein
Drehbuch: Richard D'Ovidio, Nicole D'Ovidio & Jon Bokenkamp
Filmmusik: John Debney
Kamera: Tom Yatsko
Schnitt: Avi Youabian
Genre: Thriller
Kinostart Deutschland: 11. Juli 2013
Kinostart USA: 15. März 2013
Laufzeit: 194 Minuten
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD
Mit: Halle Berry, Abigail Breslin, Morris Chestnut, Michael Eklund, David Otunga, Michael Imperioli, Justina Machado, José Zúñiga, Roma Maffie, Evie Thompson u.a.



Kurzinhalt: Jordan Turner arbeitet als Telefonistin in der Notrufzentrale von L.A. Nachdem sie einen schwerwiegenden Fehler begangen hat, gibt sie ihren Job auf und ist fortan als Ausbilderin tätig. Als sie einer neuen Kollegin zur Hilfe kommt und einen Notruf übernimmt, wird sie mit einem nervenaufreibenden Fall konfrontiert: Die junge Casey wurde entführt und ruft aus dem Kofferraum eines Autos an. Mit aller Macht versucht Jordan, dem Mädchen zu helfen…

Review: xxx.Es gibt Filme, die trotz eines sehr simplen Handlungsbogens ungemein mitreißen. Als Genre-Beispiele seien "Open Water" oder "Buried - Lebend begraben" genannt, und auch Brad Andersons Hochspannungs-Thriller "The Call - Leg nicht auf!" fällt in diese Kategorie. Es ist bemerkenswert, wie es ihm gelingt, die Spannung bis kurz vor Schluss aufrecht zu erhalten, obwohl sich die Schauplätze im Wesentlichen auf die Notrufzentrale und den Kofferraum beschränken und lediglich Halle Berry die Möglichkeit erhält, ihrer Rolle ein Profil zu verleihen. In der Tat ist es so, dass Abigail Breslin kaum mehr zu tun hat, als hysterisch zu schreien und dass Michael Eklund erst zum Schluss so richtig aufspielt, was jedoch nicht heißen soll, dass nicht auch sie ihre Rollen gut meistern. Dass der dünne Handlungsfaden insgesamt gut funktioniert und den Film über weite Teile zusammenhält, ist der geschickten Inszenierung zu verdanken. Zahlreiche Wendungen sowie markante Schnitte sorgen für reichlich Abwechslung und ergeben ein rasantes Erzähltempo, das dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause gewährt. Die solide Spannungskurve, die sich im Wesentlichen aus der beschwerlichen Zusammenarbeit beider Hauptdarstellerinnen ergibt, sorgt größtenteils für allerbesten Suspense.

Leider stößt so manche Ungereimtheit und Vorhersehbarkeit sauer auf. Okay, das gesamte Szenario ist an sich vielleicht nicht unbedingt plausibel, das jedoch kann ich immer noch als gegeben akzeptieren. Allerdings fällt wirklich negativ auf, dass sich die Protagonisten zum Teil extrem dumm anstellen. So hört beispielsweise der Kidnapper lautstark seinen Lieblingssong, während er mit seiner Beute durch L.A. fährt, ein aufmerksamer Autofahrer wählt auf einem abgelegenen Parkplatz vor den Augen des Entführers den Notruf, und der rettenden Halle Berry fällt ihr Handy aus der Hand, als sie gerade um Hilfe rufen will, als sie das Verließ aufgespürt hat. Weiterhin nutzt Drehbuchautor Richard D'Ovidio mehr als eine Deus Ex Machina, um die Handlung voranzutreiben. Warum zum Beispiel befindet sich die weiße Farbe im Kofferraum? Ist doch klar, damit die arme Casey sie auf die Straße schütten kann! Das Finale, dessen Vorbilder eindeutig zu identifizieren sind, kann mich nur bedingt überzeugen. Zum einen halte ich es ohnehin für unglaubwürdig, dass sich die Telefonistin alleine auf die Suche nach dem Opfer begibt und auch prompt den richtigen Ort findet, zum anderen scheinen mir die Beweggründe des Entführers arg an den Haaren herbeigezogen. Doch endgültig fällt das Finale durch die sonderbare und fragwürdige Wandlung beider Hauptdarstellerinnen auseinander, nachdem sie den Kidnapper dingfest gemacht haben. Mehr sei dazu nicht verraten.

Fazit: Mit "The Call" liegt ein durchaus packender Thriller vor, der vor Dynamik und rasantem Tempo nur so strotzt und zudem sehr gut gespielt ist. Kleinere Schwächen im Gesamtkonzept seien noch verziehen, doch das unbefriedigende Ende bugsiert den Film dann doch ins Abseits, weshalb ihm eine bessere Gesamtwertung verwehrt bleibt.

Wertung:7 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2013 Universum Film)


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