Mit: John Rhys-Davies, David Warner, Eric McCormack, Nathania Stanford, Darren Peter Mercer, Tamara Gorski u.a.
Kurzinhalt:
Die verlorene Welt ist in Gefahr: Ein französischer Geschäftsmann hat sich die Erlaubnis eingeholt, auf dem Plateau nach Öl zu bohren. Sowohl gegen die Einwohner als auch die Dinosaurier geht er dabei sehr rücksichts- und skrupellos vor. Als sie Häuptling Palala von den Klippen stürzen und dieser nur schwer verletzt überlebt, telegraphiert Malu den anderen fünf Expeditionsmitgliedern – Professor Challenger, Professor Summerlee, dem Reporter Edward Malone, der Photographin Jenny Nielson, sowie dem kleinen Jimmy – dass sie nach Afrika zurückkehren sollen, um die verlorene Welt zu retten. Obwohl die beiden Professoren mittlerweile wieder zerstritten sind, gelingt es Edward und Jenny, beide aufs gleiche Schiff zu locken und sie dazu zu überreden, ihr Versprechen gegenüber den Ureinwohnern einzuhalten. Dort angekommen müssen sie erkennen, dass die Bohrungen nach Öl den inaktiven Vulkan wieder zum Leben erweckt haben. In Kürze droht das Plateau der verlorenen Welt in Lava zu versinken…
Review:"Die verlorene Welt" und "Rückkehr in die verlorene Welt" wurden "back to back" gedreht, weshalb man sich von diesem Film was die Produktionsqualität betrifft keine große Steigerung erwarten darf. Dementsprechend sind die Dinos nach wie vor eher peinlich, billig und doch eher unterirdisch getrickst. Nach wie vor bekommen wir nur die Baby-Dino-Puppen zur Gänze zu Gesicht, und erhaschen sonst immer nur einen Blick auf eine Pfote oder aber den Kopf, die recht deutlich als vergleichsweise kleine Gummi-Attrappen zwischen kleinen Dschungelpalmen-Modellen zu erkennen sind. Ganz ehrlich: Da ziehe ich selbst heutzutage vergleichsweise veraltete Stop-Motion-Effekte wie im ersten "King Kong" oder auch der ersten "Lost World"-Verfilmung aus den 20er Jahren vor. Das hatte wenigstens Charme, war das beste, was man damals umsetzen konnte, und auch wenn Stop Motion-Animationen immer ein wenig ruckeln, sah man dort wenigstens ganze Dinos, die noch dazu gut in die Umgebung und teilweise sogar in Einstellungen mit den Darstellern eingebunden wurden. Alles Dinge, von denen man hier nur träumen kann.
Und doch hat mir diese "Rückkehr in die verlorene Welt" eine Spur besser gefallen als der erste Teil. So fand ich das Geschehen diesmal, da die verlorene Welt gefährdet ist, spannender als den ersten Teil. Zwar habe ich grundsätzlich auch überhaupt nichts gegen geerdete, unaufgeregte Abenteuergeschichten, bei denen nicht gleich immer das Ende der Welt auf dem Spiel steht. Bei denen sollte dann halt nur aber das Ziel den Weg wert sein – was für mich beim Vorgänger eben angesichts der sehr enttäuschenden Dinosaurier nur bedingt gegeben war. In so einem Fall ist es mir dann doch lieber, wenn man über die Expedition, den Abenteuergeist und die Erforschung einer fremden (bzw. verlorenen) Welt noch einen weiteren Aspekt findet, um für Spannung zu sorgen. Eben genau aus dem Grund, da von vornherein feststand was auf dem Spiel steht, fand ich die Rückkehr jedenfalls um einiges spannender und unterhaltsamer als da erste Abenteuer in dieser "verlorenen Welt". Was man dem zweiten Teil, bei aller berechtigter Kritik zur Produktionsqualität, ebenfalls zu gute halten muss, ist dass die Naturaufnahmen der Lavaströme durchaus gefallen können, und auch die Sets innerhalb der Höhle, in denen wir teilweise ebenfalls auf Lavaseen stoßen und die dementsprechend schön rot ausgeleuchtet sind, durchaus zu gefallen wissen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Umwelt- und Artenschutzmessage, die in "Rückkehr in die verlorene Welt" mitschwingt. Obwohl die Dinos schlecht getrickst sind, fand ich allein schon den Gedanken diese wundersamen Wesen aus reiner Profitgier zu ermorden, abstoßend, weshalb die entsprechenden Szenen trotz der mäßigen Dino-Effekte ihre Wirkung bei mir nicht verfehlten.
Was ebenfalls erneut gefallen kann, ist das Zusammenspiel von John Rhys-Davies und David Warner. Zwar finde ich es etwas konstruiert, dass sich die beiden trotz ihrer vorangegangenen Erlebnisse nun erst recht wieder zerstritten haben – vermeintlich nur, damit sie im zweiten Teil genau die gleiche Entwicklung von Feinden zu Freunden neuerlich durchlaufen können – aber beide sind mit vollem Elan bei der Sache, und können damit zumindest ansatzweise über die Unzulänglichkeiten dieser Billig-Produktion hinwegtrösten. Wie schon beim Vorgänger fallen neben ihnen beiden in erster Linie die beiden weiblichen Hauptrollen Malu und Jenny, dargestellt von Nathania Stanford und Tamara Gorski, positiv auch – und das nicht nur, weil sie hübsch anzusehen sind. Eric McCormack hat bei mir – aus welchen Gründen auch immer – diesmal auch etwas besser abgeschnitten als beim ersten Teil. Und auch Darren Peter Mercer fand ich als kleinlauter Jimmy wieder einmal recht solide. Der Rest fällt weder sonderlich positiv noch sonderlich negativ auf.
Womit wir wiederum die Brücke zurück zu den weniger gelungenen Aspekten geschlagen hätten: So fand ich den Bösewicht insgesamt wenig beeindruckend und auch überzeugend. Tatsächlich war er so unscheinbar, dass ich mir nicht mal seinen Namen gemerkt habe – weshalb ich auch nicht sagen kann, wer ihn denn nun eigentlich gespielt hat. Jedenfalls finde ich, zwei so großen, die Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Darstellern wie Warner und Rhys-Davies hätte man was den Bösewicht betrifft einen ebenso leinwandpräsenten Schauspieler zur Seite stellen müssen. Wer immer die Figur auch gespielt haben mag, ging im direkten Vergleich aber doch eher unter (ohne dabei unbedingt schlecht zu sein). Doch es liegt nicht nur am Schauspieler – die gesamte Rolle gibt für mich einfach nicht viel her. Er wirkt weder sonderlich bedrohlich, noch wäre er ein besonders vielschichtiger Charakter. Eigentlich weiß man am Ende als Malu ihn frei lässt schon ziemlich genau, wie das weitergehen und dass er sie bei der erstbesten Gelegenheit, seine eigene Haut zu retten, verraten wird. Da ich im Gegenzug keine Sekunde lang in Betracht gezogen haben, dass Jimmy es ihm gleich tun könnte, fehlte es der betreffenden Szene leider gänzlich an Spannung. Ins gleiche Horn stößt die Tatsache, dass von vornherein klar war, dass Jimmy überleben wird. Dies nahm der entsprechenden Szene für mich jegliche Dramatik. Dass "Percy" just in diesem Augenblick seine Heimat erreicht, war auch etwas gar dick aufgetragen. Und bereits davor machte sich das mangelnde Budget in einer doch eher peinlichen Piranha-Attacke bemerkbar. Wenn sie es nicht besser machen konnten, wäre es wohl besser gewesen, es sich gleich zu schenken. Was mir ebenfalls störend aufgefallen ist, ist jene Szene als Jenny Jimmy bescheinigt, seit dem letzten Mal ordentlich gewachsen zu sein – sieht er doch immer noch genau gleich aus (kein Wunder, wurden doch beide Filme "back to back" gedreht). Und das man den Beginn der Titelmelodie – der mich wie im Review zum ersten Teil erwähnt an "michael row your boat ashore" erinnert hat – u.a. dann einspielt, wenn die Expedition losrudert, entbehrte auch nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik. Und dass es nach der Explosion plötzlich ganz hell ist, fand ich auch seltsam. Szenen wie diese Sorgen letztendlich dafür, dass der Qualitätsanstieg von Teil 1 auf Teil 2 nicht allzu überragend ausfällt.
Fazit:"Rückkehr in die verlorene Welt" hat mir dank der etwas spannenderen und dramatischeren Handlung ein wenig besser gefallen als der erste Teil – ist aber nach wie vor kein Highlight. Vor allem die Dinosaurier erweisen sich neuerlich als herbe Enttäuschung, sind sie doch absolut billig getrickst. Da kommt nun wahrlich kein "sense of wonder" auf. Auch der Bösewicht erweist sich leider als sehr unscheinbar und uninteressant – was gleichermaßen am Drehbuch und dem Schauspieler liegt. Gut gefallen hat mir dafür wieder das Zusammenspiel zwischen John Rhys-Davies und David Warner. So enttäuschend die Effekte teilweise auch gewesen sein mögen, das mit dem Lavasee hat man eigentlich ganz gut hinbekommen. Vor allem auch das Set mit der Hängebrücke sah recht nett aus, wie überhaupt diese Szene recht spannend geraten war. Last but not least hat mir auch die Umwelt- und Artenschutz-Message sehr zugesagt. Insgesamt machte dies "Rückkehr in die verlorene Welt" für mich doch etwas unterhaltsamer als den eher behäbigen, wenig begeisternden Vorgänger.