Mit: Richard Chamberlain, Sharon Stone, James Earl Jones, Henry Silva, Robert Donner, Doghmi Larbi, Aileen Marson, Cassandra Peterson, Martin Rabbett u.a.
Kurzinhalt:
Nicht nur Allan Quatermain ist Abenteurer, auch sein Bruder Robeson hat sich vor geraumer Zeit auf eine Expedition begeben. Nun kehrt einer der Männer zurück und behauptet, dass sie die geheimnisvolle Stadt aus Gold gefunden haben – und sich Allans Bruder nach wie vor dort aufhält. Doch bevor ihm der Mann den genauen Standort dieser Stadt verraten kann, wird er von Kriegern ermordet, denen offenbar daran gelegen ist, die goldene Stadt geheim zu halten. Vom Geistlichen Swarma erhält er aber zumindest mal eine Idee, wo sich die Stadt befinden könnte, und so beschließt er, aufzubrechen und nach seinem Bruder zu suchen. Begleitet wird er dabei nicht nur wieder von Jesse Huston – die anfangs ziemlich sauer auf ihn ist, hat er doch für diese Expedition ihre geplante Hochzeit sausen lassen – sondern auch vom axtschwingenden Krieger Umslopogaas. Auf ihrem Weg begegnen ihnen zahlreiche Gefahren – doch das wahre Abenteuer beginnt erst, als sie die sagenumwobene Stadt aus Gold gefunden haben…
Review:Dass ein zweiter Teil besser ist als der Vorgänger (wenn auch im vorliegenden Fall von niedrigem Niveau ausgehend) kommt ja nun bei Film-Fortsetzungen auch nicht alle Tage vor. Dass mir "Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt" etwas besser gefallen konnte als der Vorgänger, liegt in erster Linie daran, dass man nicht wieder "Indiana Jones" hinterherhechelt, sondern versucht, Allan Quatermain und seinem zweiten Abenteuer eine eigene, eigenständige Identität zu verleihen. Dadurch gibt es weniger Elemente und Szenen, wo der Film wie eine – billige – Kopie der "Indiana Jones"-Filme wirkt (lediglich beim Gang mit den Fallen musste ich kurz an "Jäger des verlorenen Schatzes" denken), und dementsprechend wurde mir auch weniger oft ein deutlich besserer Film in Erinnerung gerufen, mit dem sich diese Produktion halt ganz einfach nicht messen kann. Generell wirkte der Film auf mich ohne diese kopierten Elemente runder und stimmiger. Generell hat mir die Handlung des zweiten Teils doch um einiges besser gefallen; vor allem alles rund um die titelspendende "geheimnisvolle Stadt", wo sich mit dem Prediger, der die Ängste der Bevölkerung für seine Zwecke ausnutzt, sogar ein bisschen Tiefgang finden lässt.
Inszenatorisch und was Ausstattung, Sets, Spezialeffekte etc. betrifft hält auch "Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt" natürlich den Vergleich mit größeren Produktionen wieder einmal nicht stand – was jedoch wie schon beim Vorgänger durchaus beeindrucken kann, sind die Massenszenen. An Statisten hat man jedenfalls nicht gespart. Vor allem die Szene, als die Krieger mit ihren Fackeln auf die Stadt zustürmen konnte sich sehen lassen. Recht gelungen fand ich auch diesmal wieder die schauspielerischen Leistungen. Gut, ok, zugegeben… ich finde Allan Quatermain im Vergleich zu Indiana Jones als Figur deutlich uninteressanter. Während man bei Indy immer das Gefühl hat, dass er nur mit viel Grips, Geschickt und einer ordentlichen Portion Glück aus verschiedensten brenzligen Situationen herauskommt, wirkt Quatermain vergleichsweise aalglatt. Weiß alles, kann alles, trifft alles (und immer). Aber dafür kann ja Richard Chamberlain natürlich nichts. Seine Leistung fand ich jedenfalls absolut ok. Gleiches gilt für Sharon Stone, die zum zweiten Mal als Fräulein in Nöten verschwendet wird, ihre Sache grundsätzlich aber ebenfalls gut macht. Sehr gefreut habe ich mich auch über die Verpflichtung von James Earl Jones. Damit holten sich die Produzenten, nach Herbert Lom und John Rhys-Davies im ersten Teil, auch für die Fortsetzung wieder ein bekanntes Gesicht aus der zweiten Reihe. Als Bösewicht ist diesmal Henry Silva mit dabei, der für mich hier ein bisschen so aussah wie ein Solarium-gebräunter Chevy Chase an einem "bad hair day".
Weniger gut gecastet fand ich Martin Rabbett als Allans Bruder. Irgendwie erschien mir das unplausibel, dass die beiden Brüder sein sollen. Zudem schien er mir doch etwas zu jung zu sein für einen langjährigen, erfahrenen Abenteuer, als den man ihn in Allans Beschreibungen und Erzählungen hinstellt. Auch die beiden Ladies aus der goldenen Stadt fand ich nicht sonderlich überragend. Am negativsten sticht aber Robert Donner hervor. Wobei ich zu seiner Ehrenrettung gleich sagen muss: Das liegt in erster Linie an seiner Figur, die ich für die schlechteste Idee des Films empfinde. Sein Swarma nervt einfach nur, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Eine völlig unnötige und unnütze Figur, bei der ich teilweise den Eindruck hatte, dass sie nur deshalb mit von der Partie ist, damit sie noch ein größeres Weichei als Jesse Huston dabei haben. Hätte man auf Swarma verzichtet, hätte sich der Film gleich mal über einen Wertungspunkt mehr freuen dürfen. Generell darf man sich, auch wenn er mir insgesamt ein wenig besser gefallen hat, vom zweiten Teil keine Wunder erwarten. Inszenatorisch und dramaturgisch befindet er sich bestenfalls auf Mittelmaß, und einige der Spezialeffekte, allen voran die Gummi-Schlangendinger, sind nur mit hoher-Trashtoleranz zu ertragen, ohne dabei in schallendes Gelächter auszubrechen. Aber he, eine kleine Steigerung ist immer noch besser als gar keine Steigerung.
Fazit:
Zwar ist auch "Quatermain – Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt" kein Highlight des Abenteuer-Genres, nach dem sehr enttäuschenden ersten Teil empfand ich ihn aber doch immerhin als leichte Steigerung. Dies liegt in erster Linie daran, dass man nicht mehr krampfhaft versucht, ein (billiges) Indiana Jones-Abenteuer, nur halt mit einem anderen Titelhelden, daraus zu machen, sondern eine eigene, eigenständige Geschichte erzählt, die nur äußerst selten an das große Vorbild erinnert. Was die Handlung betrifft, fand ich vor allem alles rund um die Stadt sehr gut, wo es sogar ein bisschen Anspruch in den Film geschafft hat. Der Rest des Films ist zwar nach wie vor wenig begeisternd, bot aber annehmbare, solide Durchschnittskost. Wenn nur Swarma nicht gewesen wäre. Eine absolut unnötige Figur, die mich von der ersten bis zur letzten Szene einfach nur unendlich genervt hat, und mir den Film leider doch ansatzweise verdorben hat. Aber immerhin: Etwas besser als "Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" hat er mir insgesamt dann doch gefallen. Nicht viele Fortsetzungen können das von sich behaupten.