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Der rechte Arm der Götter Drucken E-Mail
Jackie Chan sucht nach der Rüstung Gottes Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 05 Dezember 2013
 
Advents-SPECiAL

 
Der rechte Arm der Götter
Originaltitel: Long xiong hu di
Produktionsland/jahr: HK 1986
Bewertung:
Studio/Verleih: Golden Harvest Company/Splendid Film/WVG
Regie: Jackie Chan
Produzenten: Lam Chua & Leonard Ho
Drehbuch: Edward Tang, Cheuk-Hon Szeto, Ken Lowe & John Sheppard
Filmmusik: Siu-Tin Lai
Kamera: Yiu-Tsou Cheung, Peter Ngor, Bob Thompson, Arthur Wong
Schnitt: Peter Cheung
Genre: Action/Abenteuer/Komödie
Kinostart Deutschland: 26. November 1987
Kinostart Hong Kong: 21. Januar 1987
Laufzeit: 88 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD, DVD (Doppelpack)
Mit: Jackie Chan, Alan Tarn, Rosamund Kwan, Lola Forner, Bozidar Smiljanic, Ken Boyle, John Ladalski, Robert O'Brien u.a.


Kurzinhalt: Jackie ist Schatzsucher, der die Welt auf der Suche nach wertvollen Artefakten bereist und diese danach für gutes Geld bei Auktionen verkaufen lässt. Seine jüngste Errungenschaft ist ein altes Schwert – ein Teil der sogenannten Rüstung Gottes. An eben dieser hat eine Sekte Interesse. Zwei Stücke hat sie schon in ihren Besitz, nun möchte sie auch die drei letzten bekannten Teile bekommen. Statt sich selbst danach auf die Suche zu machen, entführt man Jackies alte Lorelei, die mittlerweile mit seinem Freund Alan verlobt ist. Dieser sucht daraufhin Jackie auf und bittet ihn um Hilfe. Zusammen begibt man sich auf eine abenteuerliche Reise durch Europa…

Review: Jackie Chan und seine beiden Co-Stars.Nach diversen Martial Arts-Streifen und seiner ersten "Police Story" beschloss Hauptdarsteller und Regisseur Jackie Chan, seinen nächsten Film im Abenteuer-Genre anzusiedeln. Das Ergebnis ist eine Hommage einerseits an Indiana Jones und andererseits an James Bond, die mich jedoch leider nur sporadisch überzeugen konnte. Gelungen fand ich in erster Linie den Einstieg, der auch das meiste "Indy"- und Abenteuer-Feeling versprüht hat. Das mit dem Kult und dem geplanten Opfer weckte Erinnerungen an den "Tempel des Todes", wie Jackie vor einer Horde von Einheimischen davonläuft und schließlich mit einem Flugzeug flieht, hat wiederum etwas von "Jäger des verlorenen Schatzes". Für mich war dieser kleine Mini-Film mit Abstand das Beste an "Der rechte Arm der Götter". Allerdings traten danach für mich die wieder einmal gelungenen Martial Arts-Einlagen bzw. generell die Action zunehmend in den Hintergrund, um einem eher faden Plot sowie humoristischen Einlagen die bei mir leider überwiegend nicht gezündet haben Platz zu machen.

So ziemlich das einzig Positive an der guten nächsten Stunde nach diesem vielversprechenden Einstieg waren für mich die Szenen, die in Österreich gedreht wurden. Jackie Chan und seinen Co-Star Alan Tam vor dem Schloss Schönbrunn zu sehen hatte für mich als Wiener definitiv seinen Reiz. Davon abgesehen fand ich diesen Teil des Films aber sehr öde. Die Dialoge empfand ich als platt, die schauspielerischen Leistungen als bemüht, die Chemie zwischen den Darstellern praktisch nicht vorhanden, und die Witzchen waren wie schon erwähnt überwiegend nicht nach meinem Geschmack. Vor allem auch das Verwirr- bzw. Verwechslungsspielchen im Hotel fand ich grauenhaft. Diesem Humor bin ich seit mindestens 25 Jahren entwachsen. Aber auch die Szenen rund um die "Hure" May hat meinen Humorgeschmack nicht im Geringsten getroffen. Generell waren die ganzen Szenen beim Kult für mich doch eher eine Qual. Die Action ist zudem in diesem Teil des Films nur sehr sporadisch vorhanden, und selbst wenn sie dann man in Erscheinung trifft fand ich sie vergleichsweise lahm. Da bin ich von Jackie Chan nun wahrlich besseres gewöhnt. Gerade auch die Verfolgungsjagd hat mich überhaupt nicht überzeugt. Erschwerend kommt nun noch der unsinnige Plot hinzu. Wenn der Kult bereits zwei Teile der Rüstung in seinem Besitz hat, und die anderen drei Teile bei einem reichen Kerl in Österreich zu finden sind – warum entführen die nicht gleich dessen Tochter und erpressen ihn dazu, sie ihm zu übergeben? Aber nein, das wäre wohl zu einfach. Stattdessen entführen sie die Verlobte des Freundes eines Schatzsuchers, auf das dieser dann die Rüstung für sie stiehlt oder sonst wie besorgt. Klar doch!

Die Kämpfe waren zwar gewohnt gut gemacht - traten für meinen Geschmack aber viel zu sporadisch auf.Jedenfalls hat mich die Tatsache dass sich alle drei gesuchten Teile der Rüstung im Besitz eines Mannes befinden, sehr enttäuscht, und ich halte es für einen der größten konzeptionellen Fehler des Films. Wenn sich Jackie daraufhin auf Schatzsuche begeben hätte müssen, wäre der Film wohl um einiges unterhaltsamer geworden. Was ich leider auch überhaupt nicht kapiert habe, ist wo der Film denn nun eigentlich genau spielen soll. Ja, ok, in Europa. Aber wo genau? Zuerst gibt es Szenen die offensichtlich in Österreich gedreht wurden, aber dann bezahlt man in einem Restaurant mit Dinar?! Erst der Showdown konnte mich dann wieder so halbwegs unterhalten. Das Highlight war dabei für mich der Kampf von Jackie gegen die Kultisten in der Essenshalle. Der nachfolgende Kampf gegen die Amazonen in Stöckelschuhen war zwar auch noch besser als der Rest des Films, den fand ich aber vergleichsweise wenig begeisternd. Immerhin liefert uns Jackie Chan mit dem Heißluftballon-Stunt noch einen spektakulären Abschluss. Wirklich viel kann das aber leider nicht mehr retten.

Fazit: Die Fortsetzung, "Der starke Arm der Götter", habe ich als sehr gelungenen, unterhaltsamen "Indiana Jones"-Verschnitt in Erinnerung. Dementsprechend bin ich durchaus hoffnungsfroh in diese Erstsichtung des Vorgängers gegangen – und wurde bitter enttäuscht. Von gelungenen Einstieg und dem netten Showdown, die beide die für Jackie Chan so typische, dynamische Martial Arts-Kämpfe liefern, sorgten bei mir kurzzeitig für gute Unterhaltung. Der Rest fiel aber bei mir eher durch. Der Plan der Kultisten ergibt für mich überhaupt keinen Sinn, zudem blieben sie als Bedrohung bis zuletzt viel zu blass, da man nie genau erfuhr, was sie denn mit der Rüstung überhaupt vorhaben. Zwischen Einstieg und Ausklang war mir die Action viel zu dünn gesät, und auch vergleichsweise wenig begeisternd. In erster Linie war es aber der Humor, der bei mir leider völlig flach viel, der "Der starke Arm der Götter" für mich zu einer Geduldsprobe und teilweise zu einem sehr anstrengenden Film machte. Die einzige Stärke des Mittelteils waren für mich als Österreicher die hierzulande gedrehten Szenen. Das hatte definitiv seinen Reiz. Aber davon, dem vielversprechenden Einstieg, dem netten Showdown sowie dem spektakulären letzten Stunt abgesehen ließ "Der rechte Arm der Götter" für mich leider sehr zu wünschen übrig.

Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Splendid Film/WVG)


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