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Originaltitel: The Practical Joker
Episodennummer: 2x03
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21.09.1974
Erstausstrahlung D: 20.04.1976
Drehbuch: Chuck Menville
Regie: Bill Reed
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. McCoy, James Doohan als Scotty, Nichelle Nichols als Uhura
Gastdarsteller: Majel Barrett als M'Ress & Computer, James Doohan als Arex, Lou Scheimer als Romulan Commander, Norm Prescott als Romulan Crewman u.a.

Kurzinhalt: Nachdem sie ein Asteroidenfeld katalogisiert haben, sieht sich die U.S.S. Enterprise plötzlich drei romulanischen Schiffen gegenüber. Der romulanische Commander behauptet, die Enterprise wäre in ihr Raumgebiet eingedrungen, und greift das Schiff daraufhin an. Auf der Flucht fliegt die Enterprise durch eine Wolke im Weltall. Dadurch gelingt es ihnen zwar, den romulanischen Schiffen zu entkommen, allerdings beginnen danach einige Systeme an Bord verrückt zu spielen. Irgendjemand – oder etwas – erlaubt sich mit der Crew der Enterprise einen Scherz nach dem anderen. Decks sind plötzlich mit Eis überzogen, die Essensausgabe spielt verrückt, Kirk rennt plötzlich mit einem Shirt herum auf dem hinten "Kirk is a Jerk" steht, und auch im Erholungsraum kommt es zu einer Fehlfunktion, welche einige Crewmitglieder die sich dort aufhalten sogar in Gefahr bringt. Bald wird es Kirk zu bunt – und man findet heraus, dass offenbar der Computer der Enterprise hinter den Streichen steckt. Zusammen mit Spock und Scotty sucht er nach einem Weg, die Kontrolle über das Schiff wieder zurückzuerlangen. Da nimmt die Enterprise auf einmal Kurs auf die Neutrale Zone…

Denkwürdige Zitate: "After that ride, I could use some repairs."
(Uhura, nach dem wilden Ritt der Enterprise durch die unbekannte Energiewolke.)

"Amazing. This deck is covered with ice."
"And it was almost covered with us."
(Kirk und Spock, als sie auf einen weiteren Streich des Schiffes stoßen.)

"It's not fair."
(Und wieder einmal wurde ein Computer von Kirk überlistet.)

Review: ImageDas einzig Positive und Bemerkenswerte, das ich an "Wüste Scherze" erkennen konnte, ist der Erholungsraum – der sich als frühe Version des Holodecks offenbart. Ein solches hätte Gene Roddenberry ja eigentlich schon gerne in der dritten und letzten Staffel der klassischen Serie hergezeigt – dort scheiterte es aber an den budgetären Mitteln. In der Zeichentrickserie war es aber nun soweit – womit das hier vorgestellte Holodeck jenem aus der "Next Generation" immerhin um knapp 15 Jahre voraus war. Von diesem interessanten Aspekt abgesehen war "Wüste Scherze" für mich aber eher ein Reinfall. Ich konnte weder mit der grundsätzlichen Idee rund um Streiche an Bord der Enterprise noch mit der Offenbarung, dass ein verrückt gewordener Bordcomputer dafür verantwortlich ist, etwas anfangen. Auch fand ich die Handlung jetzt – trotz der Streiche – nicht sonderlich witzig. Mir persönlich war der Humor überwiegend zu infantil.

Zumal sich mir auch die eine oder andere logische Ungereimtheit aufgedrängt hat. Das fängt schon beim Angriff der Romulaner an, der sich als Plotkonstrukt offenbart um die Handlung in Gang zu bringen. Hat die Enterprise die Grenze wirklich verletzt? Wenn nein, warum sind die Romulaner davon überzeugt? Oder sind sie wirklich einfach auf einen Kampf aus? Aufgeklärt wird dies nie – was nur aufzeigt, wie wenig Aufmerksamkeit man diesem Teil der Handlung geschenkt hat. Hauptsache, die Enterprise hat einen Grund, in die Wolke hineinzufliegen. Dass sich deren Wirkung bei einem zweiten Durchflug dann wieder umkehrt, hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Was die Scherze betrifft, so frage ich mich, wie es dem Bordcomputer der Enterprise wohl gelungen ist, die Gucklöcher von Spocks Gerät durch dass er immer durchschaut schwarz anzumalen. Einen Gang zu vereisen stelle ich mir auch eher schwierig vor, aber das will ich der Umweltkontrolle gerade noch so zutrauen. Am blödesten fand ich dann aber das mit der aufblasbaren Riesenenterprise am Ende. Wo bitte schön nimmt der Bordcomputer diese denn überhaupt her? Replikatoren in diesem Sinne gibt es ja meines Wissens im 22. Jahrhundert noch nicht. Hat sowas etwa jedes Schiff der Sternenflotte an Bord? Und wie genau hat das mit dem Aufblasen eigentlich funktioniert? Davon, dass die Romulaner scheinbar derart schlechte Sensoren haben, dass sie auf den Trick hereinfallen, ganz zu schweigen. Ne, sorry, aber das war mir entschieden zu dämlich. Abschließend sein noch erwähnt, dass Kirk am Ende der Folge zum was weiß ich wievielten Mal einen Computer austrickst. Sonderlich originell ist das mittlerweile wahrlich nicht mehr…

Fazit: Image"Wüste Scherze" hat meinen Geschmack leider überhaupt nicht getroffen. Einerseits störte ich mich an so mancher logischer Ungereimtheit, sowie an der billigen Deus Ex Machina-Lösung am Ende. Die Grundidee fand ich wenig interessant und/oder überzeugend. Und vor allem zum Ende hin – Stichwort aufblasbare Enterprise – wurde mir das Geschehen eindeutig zu blöd. Darüber hinaus konnte bei mir leider auch der Humor überwiegend nicht zünden. Dies bedeutet letztendlich leider auch, dass ich die Episode kaum unterhaltsam fand. Die meiste Zeit verfolgte ich das Geschehen unbeeindruckt und desinteressiert, und im schlimmsten Falle sogar richtiggehend genervt. Einzig die Idee mit dem Holodeck fand ich interessant und faszinierend. Davon abgesehen hatte mir "Wüste Scherze" – von wirklich nur vereinzelt und ganz kurz auftretenden, netten Momenten zwischendurch abgesehen – aber leider nicht das Geringste zu bieten.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Filmnation/NBC/Paramount)




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