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Star Trek - Voyager: Kinder des Sturms Drucken E-Mail
Die Voyager trifft auf einen gefährlichen Gegner Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 25 Januar 2016
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Voyager: Kinder des Sturms"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: Children of the Storm"
Bewertung:
Autorin: Kirsten Beyer
Übersetzung: René Ulmer
Umfang: 453 Seiten (ohne Anhänge)
Verlag: Cross Cult (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 28. September 2015 (D), 31. Mai 2001 (E)
ISBN: 978-3-86425-424-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Kurz vor der letzten Borg-Invasion traf die U.S.S. Aventine bei der Erforschung der Slipstream-Tunnel auf ein bislang unbekanntes, mächtiges Volk, das sich die Kinder des Sturms nannte. Diesen Wesen gelang es scheinbar mühelos, mehrere Borg-Kuben zu vernichten – allerdings schienen sie an einer Kooperation nicht interessiert zu sein, warnten sie die Menschen doch, nie wieder in ihr Reich zurückzukehren. Die Admiralität der Sternenflotte beschließt nichtsdestotrotz, im Zuge der Forschungsmission im Delta Quadranten einen weiteren, letzten Versuch zu unternehmen, um eine freundschaftliche Beziehung zu diesen Wesen aufzubauen, und mehr über die Funktionsweise ihrer eigentümlichen Schiffe zu erfahren. Zumal die Kinder des Sturms früher oder später theoretisch nun da die Borg aus der Galaxis verschwunden sind beschließen könnten, ihr Einflussgebiet zu erweitern, und die Föderation anzugreifen. Drei Schiffe der Flotte werden ausgesandt, um sich in die von den Kindern des Sturms bewohnte Raumregion zu begeben. Doch der Erstkontakt endet in einer Katastrophe. Rund drei Wochen später ist die neue Flottenadmirälen, Captain Asfarah Eden, ob der überfälligen Schiffe zunehmend besorgt – und beschließt, mit der U.S.S. Voyager zum Sektor der Kinder des Sturms aufzubrechen, um das Schicksal der ersten Expedition in Erfahrung zu bringen…

Review: "Kinder des Sturms" hat mir insgesamt wieder eine Spur besser gefallen als der letzte Roman, "Unwürdig", dennoch gab es wieder den einen oder anderen Kritikpunkt. Auf den ersten Seiten störte mich gleich mal, wie schnell Tom Paris und Harry Kim ihren Konflikt beigelegt haben. Ich hatte wirklich gehofft, Beyer hätte den Mut, seine Versetzung durchzuziehen und die Freundschaft noch etwas länger ruhen zu lassen. Immerhin halte ich Harry Kims Enttäuschung und Ärger für absolut verständlich. Die Art und Weise, wie sie sich hier nun versöhnen, überzeugte mich nicht wirklich, und ging mir auch viel zu schnell. Hier machte sie es sich meines Erachtens doch etwas zu einfach. Eher skeptisch sehe ich auch den neuerlichen Gastauftritt von Neelix. Diesmal erschien mir dieser zwar wenigstens nicht so unlogisch und zufällig zu sein, sondern war besser in die Handlung eingebaut. Dennoch geht es im Prinzip genau gegen meinen im Review vom letzten Roman geäußerten Wunsch, nicht ständig zu sehr an der Vergangenheit festzuhängen und endlich mal mutig in die Zukunft vorzustoßen. Der Mittelteil des Romans war mir zudem etwas zu ausgedehnt. Und den Aufbau von "Kinder des Sturms", mit dem ständigen hin- und herschwenken zwischen der "Gegenwart" und der "Vergangenheit", fand ich auch eher weniger gelungen. Zumal sie mit einem kurzen Teaser in die Handlung einsteigt, der eigentlich in die Mitte der Rückblenden gehört. Liebe Autoren: Bücher sind keine Filme oder TV-Episoden. Wenn ich Geld auf den Tresen lege und mir ein Buch kaufe, könnt ihr davon ausgehen, dass ich es nicht gleich nach zwei Seiten aus der Hand lege. Ihr müsst nicht gleich mit den ersten paar Sätzen meine Aufmerksamkeit erregen, damit ich nicht auf einen anderen Kanal umschalte.

Was mir dafür gut gefallen konnte, ist wie Kirsten Beyer hier die zufällige Begegnung mit diesem mysteriösen Volk aus dem zweiten "Destiny"-Roman "Gewöhnliche Sterbliche" aufgreift und darauf aufsetzt. Im Zuge dessen erfahren wir mehr über die Kinder des Sturms, ihren Ursprung, ihre Motivation etc., und eben dies fand ich sehr faszinierend. Zumal wir hier endlich wieder mal eine richtig außerirdische Rasse vor uns haben, und nicht einfach nur humanoide Wesen mit Stirnhöcker oder ähnliches. Die Kinder des Sturms unterscheiden sich von uns dabei nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Wesen – und all dies fand ich wirklich sehr gut herausgearbeitet. Positiv fand ich auch, dass die eine oder andere neue Figur und/oder Besatzung, mit der wir bislang eher weniger zu tun hatten, stärker in den Mittelpunkt rückt. Einigen mag zwar nicht gefallen, dass dabei die bekannten Figuren teilweise schon fast zu Statisten verkommen, aber damit schlägt Kirsten Beyer nun mal eben genau in meine zuvor erwähnte Kerbe, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und auch was das Figurenensemble betrifft zu neuen Ufern aufzubrechen. Die neuen Protagonisten die wir hier näher kennenlernen fand ich auch um nichts uninteressanter als jene Personen, die wir sieben Jahre lang auf ihrer Odyssee durch den Delta-Quadranten begleitet haben. Vor allen Captain O'Donnell hat sich – trotz seiner Tendenz, mit seiner toten Frau zu reden – schnell zu einem meiner Favoriten gemausert. Gut finde ich auch den Anhang mit der Übersicht über die Schiffe der Flotte, und die wichtigsten Personen (wobei ein Hinweis, dass sich dieser am Ende des Romans befindet, wohl nicht geschadet hätte; da weiß man wenigstens, wo einem geholfen wird, wenn man zwischendurch droht, die Übersicht im Figurendschungel zu verlieren). Das Beste am Roman waren für mich dann aber die letzten rund 100 Seiten. Das Finale war jetzt nicht unbedingt spannend im klassischen Sinne, aber mir gefällt der Ausgang des Konflikts einfach ungemein gut. Hier lebt und atmet "Kinder des Sturms" den Geist von Gene Roddenberrys "Star Trek". Mehr davon, bitte!

Fazit: "Kinder des Sturms" hat mir insgesamt wieder etwas besser gefallen als der vorangegangene "Voyager"-Roman. Völlig ohne Schwächen war er aber nicht: Teilweise (allen voran im Mittelteil) zieht sich die Geschichte ein wenig, die Art und Weise wie schnell der Konflikt zwischen Harry und Tom beigelegt wurde hat mich doch ziemlich enttäuscht, und auch der Aufbau des Romans erschien mir suboptimal. Gut fand ich dafür, dass wir endlich mal ein paar neue Protagonisten näher kennenlernen. Und vor allem alles rund um die titelspendenden Kinder des Sturms hat mich überzeugt. Endlich mal wirklich originelle Außerirdische, die ganz anders sind als wir. Hier hat Beyer – aufbauend auf dem bisher einzigen Auftritt der Kinder in David Macks "Gewöhnliche Sterbliche" – ganze Arbeit geleistet. Und vor allem die letzten 100 Seiten haben mir dann sehr gut gefallen. Einerseits, da endlich Tempo in die Handlung kam, und andererseits mit der Art und Weise, wie der Konflikt mit den Kindern des Sturms gelöst wurde. Das war "Star Trek" pur!

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek - Voyager: Unwürdig"
Review zu "Star Trek - Destiny: Gewöhnliche Sterbliche"





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