Star Wars: Prelude to Rebellion |
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Ein Abenteuer von Jedi-Ritter Ki-Adi-Mundi
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 24 November 2013
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Titel: |
"Star Wars: Prelude to Rebellion" |
Bewertung: |
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Autor: |
Jan Strnad |
Zeichnungen: |
Anthony Winn |
Tusche: |
Robert Jones |
Farben: |
Dave Nestelle & Guy Major |
Lettering: |
Michael Taylor |
Cover: |
Ken Kelly |
Umfang: |
116 Seiten |
Verlag: |
Dark Horse Comics |
Veröffentlicht: |
30. Mai 2000 (Sammelband) |
ISBN: |
1-569-71448-7 (Sammelband) |
Kaufen: |
Sammelband, "Rise of the Sith"-Sammelband |
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Kurzinhalt:
Auf Cerea, dem Heimatplaneten des Jedi-Ritters Ki-Adi-Mundi, tobt ein innerer Konflikt: Während die Mehrheit der Cereaner ihre recht schlichte Lebensweise beibehalten wollen, drängt insbesondere die Jugend auf einen Beitritt zur Republik, mit den damit einhergehenden technologischen Errungenschaften. Eine Auseinandersetzung, die sich selbst durch Ki-Adi-Mundis Familie zieht. Während er dafür eintritt, dass Cerea unabhängig bleibt, schließt sich seine Tochter einer Gruppe junger Rebellen an, die sich für einen Beitritt Cereas zur Republik einsetzen. Diese werden jedoch schon bald zum Spielball eines korrupten Politikers. Als seine Tochter nach einem tragischen Zwischenfall spurlos verschwindet, macht sich Ki-Adi-Mundi auf die Suche nach ihr – und wird in eine Verschwörung hineingezogen…
Review:
"Prelude to Rebellion" hat mir leider überhaupt nicht zugesagt. Das hat mehrere Gründe. Das erste, was ins Auge sticht, sind so manche logische Ungereimtheiten bzw. potentielle Brüche zur bekannten "Star Wars"-Kontinuität – wobei hier auch gleich festzuhalten ist, dass der Comic noch vor dem Kinostart des ersten Prequel-Films geschrieben und veröffentlicht wurde. Autor Jan Strnad konnte dementsprechend damals noch nichts von der Regel wissen, dass Jedi-Ritter nicht verheiratet sein und keine Kinder haben dürfen. Heutzutage fällt dieser Punkt aber halt schon unangenehm auf. Wie auch eine kurze Textzeile zu Ki-Adi-Mundi und seinen Vater, die so klingt als wäre er auf Cerea aufgewachsen – und nicht schon als kleines Kind nach Coruscant gebracht worden, um zum Jedi ausgebildet zu werden. Seltsam wirkt es auch, dass Ki-Adi-Mundi, immerhin Jedi-Ritter im Dienste der Republik, bei der Frage rund um den Beitritt Cereas gegen die Republik auftritt. Und irgendwie will mir die Darstellung Cereas hier auch nicht wirklich zu Strnads eigenem (wenn auch erst danach verfasstem) Comic "Vow of Justice" nicht so recht passen. Damit ist Strnad also in meinen Augen selbst innerhalb seines eigenen Schaffens nicht konsistent.
Auch von diesen Ungereimtheiten abgesehen hat mir "Prelude to Rebellion" inhaltlich leider so gut wie gar nicht zugesagt. Einerseits fehlte mir der Bezug zur größeren Handlung; "Prelude to Rebellion" erzählt halt doch wieder eine ziemlich unabhängige Geschichte, und wieder einmal geht es dabei um eine Verschwörung – die jedoch nicht mit den größeren Plänen der Sith in Zusammenhang zu stehen scheint. Es scheint vor solchen Verschwörungen kurz vor der Prequel-Trilogie ja richtiggehend zu wimmeln! Auch davon abgesehen fand ich die Geschichte jetzt weder sonderlich spannend noch interessant. Die Einblicke in die Kultur der Cereaner bleibt sehr oberflächlich, und das ganze rund um die unterschiedlichen Ansichten bezüglich der Republik scheint eigentlich nur aus Ausrede dafür zu dienen, um die Handlung in Gang bringen zu können. Auch Ki-Adi-Mundi wurde für mich – im Gegensatz zum deutlich kürzeren Comic "Vow of Justice" – als Figur nicht aufgewertet und/oder interessanter gemacht. Im Gegenteil, gerade auch die Einsicht zum Ende des Comics fand ich ungemein kitschig und klischeehaft. Generell bleiben die Figuren doch eher blass. Und zum allem Überfluss wirkt "Prelude to Rebellion" angesichts zahlreicher Seiten, die für 1-2 Bilder draufgehen und oftmals ganz ohne Textstellen auskommen, trotz seiner 132 Seiten doch auch irgendwie inhaltsarm. Was nicht ganz so schlimm wäre, wenn wenigstens die Action halbwegs überzeugen könnte, aber selbst diesbezüglich fand ich diesen Comic eher enttäuschend.
Wenn "Prelude to Rebellion" wenigstens optisch ein echter Hingucker wäre, könnte ich die inhaltlichen Schwächen ja vielleicht noch so halbwegs verzeihen. Leider fand ich den Comic aber auch was diesen Punkt betrifft nicht gerade überragend. Die Hintergründe sind teilweise wieder einmal sehr schlicht und einfärbig gestaltet (teilweise bleibt der Hintergrund überhaupt gleich komplett weiß); hier macht man es sich bei der Koloration oftmals doch viel zu leicht. Generell geht für mich durch solch schlichte Bilder viel an Atmosphäre und teilweise auch "Realismus" flöten. Zumal sich die Hintergrundfarbe teilweise auch von einem Bild zum nächsten ohne erkennbaren Grund ändert. Insgesamt ein Stil, der mir weniger liegt. Generell hätte ich eine etwas kräftigere Farbgebung vorgezogen; "Prelude to Rebellion" wirkt diesbezüglich teilweise etwas ausgewaschen. Auch so richtig schöne düstere, atmosphärische Bilder habe ich weitestgehend vermisst. Immerhin: Die Zeichnungen an sich sind soweit solide. Störend fiel mir an ihnen lediglich auf, dass die Schiffsdesigns irgendwie nicht wirklich an bekannte Schiffe aus "Star Wars" erinnern, sondern sehr fremd und eigenartig aussehen. Was das betrifft, war selbst bei einigen Comics die zeitlich deutlich früher angesiedelt sind eine größere Kontinuität zu den bekannten Schiffsdesigns gewahrt. Jedenfalls hat mich "Prelude to Rebellion" somit leider weder inhaltlich noch optisch überzeugt.
Fazit:
"Prelude to Rebellion" hat mir leider irgendwie so gar nicht zugesagt. Die Kontinuitätsfehler sind dabei zwar ärgerlich, aber genau genommen noch das geringste Problem – zudem es mir schwer fällt, diese Jan Strnad ernstlich vorzuwerfen; wie hätte er den wissen können, dass ab Episode II Liebe, Ehe und Kinder kriegen für die Jedi auf einmal verboten sein wird (was ich im Übrigen für die zweitdümmste Idee der Prequel-Trilogie nach den Midichlorianern halte). Viel schwerer wiegt da schon, dass "Prelude to Rebellion" eine gänzlich unabhängige, vom größeren Handlungsrahmen der Saga losgelöste Geschichte erzählt – die ich zu allem Überfluss weder sonderlich spannend noch interessant fand. Auch Ki-Adu-Mundi hat für mich – im Gegensatz zum Mini-Comic "Vow of Justice" – nicht an Profil gewonnen. Komplettiert wird der negative Gesamteindruck dann schließlich von der eher schlichten optischen Gestaltung, die vor allem bei den sehr einfachen, oftmals einfärbigen Hintergründen auffällt. Generell hätten die Farbgebung für meinen Geschmack etwas kräftiger und die Bilder insgesamt etwas stimmungsvoller sein dürfen. Die Zeichnungen selbst sind zwar nicht schlecht, aber die Schiffsdesigns vermitteln auch nicht das kleinste "Star Wars"-Feeling. Insgesamt kann ich "Prelude to Rebellion" somit auch wirklich nur den allergrößten Ki-Adi-Mundi-Fans empfehlen.
Bewertung:
1.5/5 Punkten
Christian Siegel
Weiterführende Links:
Review zu "Star Wars: Vow of Justice"
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