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Gotham Noir - Band 5: Stufen von Grau Drucken E-Mail
Der fahle Mann holt sich sein nächstes Opfer Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 16 November 2013
 
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Titel: "Gotham Noir - Band 5: Stufen von Grau"
Bewertung:
Autor: Christian Humberg
Umfang: 113 Seiten (epub-Format)
Verlag: Rohde Verlag
Veröffentlicht: 11. November 2013
ISBN: 978-3-95662-017-1
Kaufen: Kindle
 

Kurzinhalt: Im Gespräch mit Flynn Elliott und ihrem früheren Captain Frank R. Lowden erfährt die Polizistin Sarah Dolan endlich mehr darüber, was in New York vor sich geht, und welche finsteren Mächte ihr Unwesen treiben. Die Ausführungen der beiden werden jedoch vom Notruf eines Kinderheims unterbrochen. Seit Tagen verschwindet dort jede Nacht eines der Kinder. Während die Leiterin des Heims davon überzeugt ist, dass das seltsame junge Mädchen Emily Blythe dafür verantwortlich ist – da sie den anderen Kindern Angst einjagen würde; wie verschwundenen Mädchen seien demnach nur ausgebüxt – behauptet Emily, ein finsterer, dunkler Mann hätte die Kinder mitgenommen. Als sie beim Heim ankommen, erblicken Flynn, Sarah und Frank den fahlen Mann im Fenster…

Review: In "Die vierte Macht" hat Christian Humberg damit begonnen, uns endlich erste Antworten zu liefern – und in "Stufen von Grau" setzt er diesen Weg konsequent fort. Am Ende von Band 5 begann ich endlich langsam zu verstehen, was hier eigentlich vor sich geht – was meine Vorfreude auf den sechsten Band der Reihe angefacht hat. Gleiches gilt natürlich auch für den gelungenen Cliffhanger. Ich bin jedenfalls schon wirklich gespannt, ob und wenn ja wie sich das alles in "Ars Diavoli", dem vermeintlichen großen Finale, auflösen wird. Gut gefallen haben mir auch die Szenen rund um Emily – vor allem der Einstieg, wo sie vom fahlen Mann aufgesucht wird, war wieder einmal ungemein packend und sehr stimmungsvoll geschrieben. Und nach wie vor gefällt mir, wie Christian Humberg selbst vergleichsweise kleinen, unwichtigen Nebenfiguren noch eine nachvollziehbare Charakterisierung die sie zu mehr machen als reinen Begleiterscheinungen angedeihen lässt.

Mein einziger nennenswerter Kritikpunkt: Bei Mystery-Unterhaltung ist die Balance zwischen einer spannenden Handlung und Fragen bzw. Antworten immer ganz schwierig – und zumindest meines Erachtens war diese in "Stufen von Grau" nicht ganz optimal. So schlug das Pendel insgesamt für meinen Geschmack doch etwas zu stark in Richtung Informationsvermittlung aus. Dabei blieb eine für sich genommene interessante, spannende und packende Handlung doch etwas auf der Strecke. Neben den vielen Antworten und Hintergrundinformationen die es zu vermitteln gab, blieb doch etwas zu wenig Zeit, um eine packende Story aufzubauen, und mich so richtig in die Geschichte rund um Emily und die Vorfälle im Kinderheim eintauchen zu lassen. Diesbezüglich am negativsten fiel mir alles rund um die Reporterin auf. Ich bin mir sicher, dass sie – sowie das Geständnis des Bürgermeisters – in Band 6 noch eine größere, wichtige Rolle spielen wird. In "Stufen von Grau" nahm sie aber für meinen Geschmack etwas zu viel Aufmerksamkeit von den bereits etablierten Figuren, allen voran natürlich Sarah Dolan und Flynn Elliott – weg. Insofern hatte ich den Eindruck, dass "Stufen von Grau" etwas unter der Aufgabe gelitten hat, das große Finale vorzubereiten.

Fazit: Mit "Stufen von Grau" setzt Christian Humberg seine Mystery-Reihe "Gotham Noir" auf spannende und gelungene Art und Weise fort. Nachdem er in Band 4 bereits langsam damit begonnen hat, erste Antworten zu liefern, setzt sich dieser Trend hier nun fort, und so hatte ich am Ende von "Stufen von Grau" zum ersten Mal in etwa eine Idee davon, was hier vor sich geht. Zusammen mit dem interessanten Cliffhanger gelang es ihm so, Vorfreude auf den sechsten und vorläufig letzten Band der Reihe zu schüren. Zudem war "Stufen von Grau" wieder gewohnt gut geschrieben und bot einige packende, atmosphärisch dichte Momente. Und auch die Beschreibung der Figuren gefällt mir nach wie vor ausgesprochen gut. Jedoch: Bei "Stufen von Grau" hatte ich teilweise den Eindruck, dass er als Einzelband etwas unter der Last des "größeren Ganzen" gelitten hat. Zudem lag mir der Fokus diesmal schon fast etwas zu sehr darauf, Antworten zu liefern, anstatt eine spannende, packende Handlung zu erzählen. Abseits dieser Mankos fand ich aber auch "Stufen von Grau" wieder sehr gelungen.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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