Kurzinhalt:
Seitdem sie sich der intergalaktischen Republik angeschlossen haben und dadurch Zugriff auf Technologie erhalten haben, die ihnen interstellares Reisen erlauben, greifen die Yinchorri – die nach dem Recht des Stärkeren leben – immer wieder benachbarte Systeme an. Beim letzten entsprechenden Angriff kamen zwei Jedi ums Leben, die von Mace Windu losgeschickt wurden, um den Urheber der Attacken in diesen Sektor herauszufinden. Die Yinchorri sind für Jedi insofern besonders gefährlich, als sie gegen Gedankenmanipulation immun sind. Zudem sind ihre Krieger mit Cortosis-Schilden ausgestattet, die Lichtschwertern widerstehen. Um nicht noch mehr Leben zu riskieren, möchte Mace Windu alleine in den Sektor fliegen, um den Standort der Heimatbasis der Yinchorri herauszufinden und diese zu zerstören, um damit weitere Angriffe zu unterbinden. Jedoch melden sich mehrere Jedi, darunter auch Qui-Gon und Obi-Wan, freiwillig dazu, ihn auf diese gefährliche Mission zu begleiten. Während die Jedi also versuchen, den Kriegsbemühungen der Yinchorri einen Riegel vorzuschieben, hat sich eine Gruppe von Kriegern auf Coruscant eingefunden, und greift den Jedi-Tempel an…
Review:
Die beiden Comic-Abenteuer von Qui-Gon und Obi-Wan waren ja noch eher unabhängige Geschichten, die mit der größeren Story rund um die Verschwörung der Sith kaum in Verbindung stand. Nicht so "Acts of War". Ich würde zwar nicht so weit gehen, den Comic als "Prequel zum Prequel" zu bezeichnen, dennoch stehen die Ereignisse hier in direktem Zusammenhang mit den größeren Plänen von Lord Sidious. Wenn man so will, erleben wir hier praktisch eine vorgelagerte Stufe seines Plans, wo es ihm einerseits gelingt, die Jedi zu schwächen, Kanzler Valorum in Bedrängnis zu bringen (der für die Resolution gegen die Yinchorri all seine bislang gesammelten Gefallen einlösen muss) und zugleich eine potentielle Bedrohung seiner weiteren Pläne, nämlich die Yinchorri selbst (die ja gegen Macht-Manipulationen immun sind), zu beseitigen. Ähnlich wie in "Die dunkle Bedrohung" arbeitet Lord Sidious dabei von der Ferne aus, und offenbart sich als für die anderen Protagonisten unsichtbarer Marionettenspieler, der die Fäden in der Hand hält. Dies, und seine gemeinsamen Szenen mit Darth Maul, konnte mir gut gefallen. Auch auf Jedi-Seite gibt es ein Wiedersehen mit einigen bekannten Figuren – wobei wir auch den einen oder anderen neuen Jedi kennenlernen. Zudem gefiel mir die Erkenntnis am Ende, dass wir hier die Vorgeschichte zu Ki-Adi-Mundis Einberufung in den Jedi-Rat erleben. Damit ist der Comic nicht nur auf Sith- sondern auch auf Jedi-Seite für die weiteren Ereignisse aus der Prequel-Trilogie relevant.
Auch davon abgesehen ist die Geschichte überwiegend gelungen. Zwar fand ich "Last Stand on Ord Mantell" eine Spur interessanter, dennoch ist "Acts of War" durchaus spannend und unterhaltsam, und kann mit dem einen oder anderen dramaturgischen Höhepunkt aufwarten. Im Vergleich zu "Last Stand on Ord Mantell" rücken dabei jedoch die Figuren gegenüber der eigentlichen Handlung bzw. dem Komplott von Lord Sidious etwas in den Hintergrund, und erweisen sich eher als Erfüllungsgehilfen. Etwas charakterorientierter hätte die Geschichte in meinen Augen ruhig sein dürfen. Die Zeichnungen können grundsätzlich gefallen, wobei ich vor allem die satte Farbgebung sehr gelungen fand. Allerdings gab es für meinen Geschmack etwas zu viele Bilder ohne Text. Ich weiß schon, dass Comics ein optisches Medium sind, und da gehört es natürlich auch dazu, die Geschichte nicht rein nur mit dem Text, sondern auch mit Hilfe der Bilder zu erzählen. Hin und wieder hatte ich aber den Eindruck, dass man das eine oder andere Bild hätte einsparen und damit den Comic insgesamt hätte kürzen können, ohne wesentliches zu verlieren. Gerade auch die Actionszenen vermochten mich irgendwie nicht so recht zu packen. Von diesen Kritikpunkten abgesehen ist "Acts of War" – oder, wie er auf Deutsch heißt, "Aufstand der Yinchorri" – aber ein guter Comic.
Fazit:
Die Handlung war zwar gut, aber kein Reißer, bei den Bildern hätte man das eine oder andere zwischendurch einsparen können (gerade auch bei den Actionszenen) bzw. war es mir von jenen ohne Text etwas zu viel, und die Figuren blieben leider gegenüber dem Plot doch eher auf der Strecke. Von diesen Kritikpunkten abgesehen fand ich "Jedi Council – Aufstand der Yinchorri" aber durchaus gelungen und unterhaltsam. Seine größte Stärke ist für mich, dass hier – im Gegensatz zu den "Qui-Gon & Obi-Wan"-Abenteuern – auch wirklich die große Verschwörung durch die Sith im Zentrum des Geschehens steht. Auch der Zustand des Jedi-Ordens vor den Ereignissen aus "Die dunkle Bedrohung" wird näher erläutert. Für absolut essentiell halte ich es zwar nicht, diese Vorgeschichte zu den Prequels zu kennen, aber sie bietet durchaus die eine oder andere nette Hintergrundinformation. Auch optisch konnte mir "Acts of War" überwiegend gefallen; vor allem die Koloration hat es mir angetan. Insgesamt ein gutes, solides Comic-Abenteuer aus der Prä-Prequels-Ära.
Bewertung:
3/5 Punkten
Christian Siegel
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