Originaltitel: The Pirates of Orion
Episodennummer: 2x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07.09.1974
Erstausstrahlung D: 02.03.1976
Drehbuch: Howard Weinstein
Regie: Bill Reed
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. McCoy, James Doohan als Scotty
Gastdarsteller: Lou Scheimer als Orion lieutenant, James Doohan als O'Shea, Arex & Orion captain u.a.
Kurzinhalt:
Gerade als Kirk in seinem Logbuch verkündet, dass Doktor McCoy den Ausbruch der Choriocytosis-Krankheit an Bord der Enterprise unter Kontrolle gebracht hat, bricht Spock auf seiner Station zusammen. Auch er ist daran erkrankt – doch während die Symptome für Menschen zwar lästig und beschwerlich, aber nicht gefährlich sind, ist die Krankheit für Vulkanier aufgrund ihres kupferhaltigen Blutes tödlich. Kirk & Co. haben zur zwei Tage Zeit um das einzig bekannte Heilmittel, Strobolin, zu beschaffen, um Spocks Leben zu retten. Das Problem daran: Der nächstgelegene Planet auf dem die Medizin verfügbar ist liegt vier Tage entfernt. Da sich aber das Raumschiff Potemkin gerade in seiner Nähe befindet, bittet man den Frachtercaptain O'Shea, das Heilmittel an Bord zu nehmen und sich auf halbem Weg mit der U.S.S. Enterprise zu treffen. Doch auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt wird die Potemkin von orionischen Piraten überfallen, die sich die wertvolle – und im Falle von Spock überlebensnotwendige – Fracht unter den Nagel reißen…
Denkwürdige Zitate:
"As much as it might seem at times that I can't stand that pointy-eared encyclopaedia, I don't want to see that happen to him."
(McCoy zu Kirk, nachdem Spocks Erkrankung festgestellt wurde.)
"I've waited a long time for this, and you're not going to cheat me."
(McCoy kann Spocks Feststellung, dass sein grünes Blut diesmal fast für seinen Tod verantwortlich gewesen wäre, nicht mehr erwarten.)
Review:
Die sehr kurze zweite Staffel der Zeichentrickserie bringt eine wesentliche Änderung hinter den Kulissen mit sich: Regisseur Hal Sutherland – dessen Farbenblindheit für einige amüsante Animationsfehler in der ersten Staffel gesorgt hat – wird durch Bill Reed ersetzt (wobei auch die zweite Staffel aufgrund der Tatsache, dass Filmnation für den Abspann Archivmaterial benutzt hat, im Nachspann Hal Sutherland als Regisseur ausweist). Mit "Die Piraten von Orion" liefert er dann auch gleich einen soliden Einstand ab. Die Episode bot gute Unterhaltung und ein paar nette Szenen. Wirklich Spannung kam zwar nicht unbedingt auf, da ohnehin klar war dass es gelingen würde Spock zu retten, dennoch fand ich "Die Piraten von Orion" recht kurzweilig. Besonders gut haben mir dabei vor die neuen Schiffsdesigns gefallen – und zwar sowohl vom klobigen Frachter Potemkin als auch dem originell aussehenden Schiff der Orioner. Auch die Szenen im Asteroidengürtel sahen klasse aus.
Dennoch gibt es optisch auch das eine oder andere zu bemängeln. So lässt "Die Piraten von Orion" vermuten, dass es Bill Reed – wie schon sein Vorgänger Hal Sutherland – mit den Farben auch nicht unbedingt so hat; sind die titelspendenden Orioner doch nicht wie man das eigentlich erwarten würde grün, sondern vielmehr blau (zumindest was ihre Gesichtsfarbe betrifft. Was ihnen an grün bei der Hautfarbe fehlt holten die Zeichner dann bei ihren Raumanzügen wieder auf). Wobei mir zugegebenermaßen davon abgesehen diesmal kein größerer Schnitzer bei den Animationen mehr aufgefallen wäre. Dafür warf das Drehbuch bei mir die eine oder andere Frage auf. Wie z.B.: Warum wartet Captain O'Shea eigentlich so lange damit, ehe er Captain Kirk über das ankommende Schiff, dass möglicherweise eine Bedrohung darstellt, informiert? Geschweige denn, ihm die Spezifikationen des Angreifers zu schicken, damit er weiß, von wem das Schiff überfallen wurde? Und warum rätselt und analysiert man dann später als man auf das unbekannte Schiff im Asteroidenfeld trifft so lange, anstatt den Angreifer von O'Shea oder einem Mitglied seiner Crew identifizieren zu lassen? Und: habe ich das richtig verstanden, dass Captain Kirk den Orionern das Dilithium überlassen und sie davonkommen lassen wollte, solange sie ihm nur das Medikament überreichen? Ich verstehe ja, dass er Spock um jeden Preis retten will, aber dieses Angebot war mir (sofern es ernst gemeint war) dann doch zu großzügig. Von diesen Kritikpunkten abgesehen fand ich "Die Piraten von Orion" aber recht gelungen.
Fazit:
"Die Piraten des Orion" war recht kurzweilig und unterhaltsam. Inhaltlich darf man sich zwar weder große Wunder, noch eine faszinierende Grundidee, noch Tiefgang erwarten, dennoch entwickelt sich die Handlung schnell genug voran um trotz des vorhersehbar positiven Ausgangs keine Langeweile aufkommen zu lassen. Auch die überwiegend schön gezeichneten und bemalten Bilder tragen viel dazu bei, die Episode unterhaltsam zu machen. Vor allem die Designs der beiden Schiffe, dem Frachter Potemkin sowie dem Piratenschiff der Orionier, haben es mir angetan. Und auch die Szenen im Asteroidengürtel sahen wirklich gut aus. Leider leistet sich die Episode dafür aber auch einen recht groben Schnitzer, was die Animationen betrifft – sind die Orioner doch nicht grün, sondern blau – zumindest im Gesicht. Haben sich die Zeichner hier etwa vom genetisch veränderten Orioner in "Reise nach Babel" beirren lassen? Auch beim Drehbuch stieß mir das eine oder andere ein bisschen sauer auf. Insgesamt aber ein recht solider Einstieg in die (kurze) zweite Staffel.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Filmnation/NBC/Paramount)
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