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Star Trek - Voyager: Projekt Full Circle Drucken E-Mail
Kirsten Beyer bringt die Voyager wieder auf Kurs Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 11 Januar 2016
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Voyager: Projekt Full Circle"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: Full Circle"
Bewertung:
Autorin: Kirsten Beyer
Übersetzung: Andrea Bottlinger
Umfang: 603 Seiten
Verlag: Cross Cult (D), Pocket Books (E)
Veröffentlicht: 01. Oktober 2014 (D), 31. März 2009 (E)
ISBN: 978-3-86425-422-2 (D), 978-1-4165-9496-3 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Gegen den Widerstand von Admiral Janeway hegt die Föderation Pläne, die U.S.S. Voyager zusammen mit einer kleinen Flotte an Schiffen wieder in den Deltaquadranten zurückzuschicken. Sowohl die Voyager als auch ihre Begleitschiffe sollen dafür mit den neuesten Slipstream-Triebwerken ausgestattet werden. Damit soll ein ähnliches Szenario wie damals, als die U.S.S. Voyager sieben Jahre lang im Deltaquadranten gestrandet war, verhindert werden. Nach jahrelangem politischen Geplänkel werden die Pläne, nachdem die Celiar die Bedrohung durch die Borg ein für allemal eliminiert haben, wieder reaktiviert. Einerseits möchte man die Erforschung des Quadranten vorantreiben, und andererseits will die Sternenflotte auch erforschen, wie sich das Machtvakuum durch das Verschwinden der Borg auf den Raumsektor auswirkt. Doch bevor es soweit ist und die U.S.S. Voyager wieder in den Deltaquadranten aufbricht hat ihre frühere Crew noch so einige Abenteuer zu bestehen…

Review: Bei der "Heimkehr"-Saga sowie dem "Geistreise"-Abenteuer konnte ich mich jeweils des Eindrucks nicht erwehren, dass hier Romane die ursprünglich als eine Erzählung gedacht waren einfach in der Mitte aufgeteilt wurden, um den Leser zwei Mal in die Tasche greifen zu lassen (was natürlich in erster Linie Pocket Books anzulasten ist; Cross Cult übernehmen die Romane ja nur so, wie sie ursprünglich veröffentlicht wurden). Bei "Projekt Full Circle" – der die "Voyager"-Reihe nach den vier Christie Golden-Romanen und einer damals im englischsprachigen Raum vierjährigen Pause fortsetzt – hatte ich wiederum genau den gegenteiligen Eindruck. Nämlich, dass Kirsten Beyer diesen Roman ursprünglich so geschrieben hat, dass er analog zu den Vorgängern in der Mitte aufgeteilt werden kann – stattdessen hat sich Pocket Books dann aber dazu entschlossen, dieses Abenteuer in einem einzigen, epischen, in der deutschen Fassung über 600 Seiten langen Roman zu veröffentlichen. Nicht nur wegen seiner Länge stand Kirsten Beyer bei "Projekt Full Circle" eine Mammut-Aufgabe bevor. Die vier Vorgänger-Romane machen klar, das Christie Golden die dort begonnenen Erzählstränge eigentlich in weiteren Büchern fortsetzen wollte – ehe die Reihe vorzeitig eingestellt wurde. Kirsten Beyer bringt nun die Voyager nicht nur wieder auf Kurs für die Zukunft, sondern muss auch diese offengebliebenen Punkte aus den Vorgängern aufgreifen und zu einem gelungenen, stimmigen Abschluss führen. Das Ergebnis ist ein Roman, der nicht nur von der Seitenanzahl her episch wirkt, sondern auch in seiner Erzählung – umfasst er doch den Zeitraum von kurz nach "Der Feind meines Feindes" (2378) über "Heldentod" (2380) bis hin zu den Nachwehen der Ereignisse aus David Macks grandioser "Destiny"-Trilogie (2381).

Nach einem kurzen Einstieg kurz nach den Ereignissen aus "Heldentod" springt "Projekt Full Circle" ins Jahr 2378 zurück, um die weitere Geschichte rund um B'Elanna Torres, Tom Paris und ihr Kind Miral zu erzählen – das von einigen Klingonen als der Erlöser, der kuvah'magh, angesehen wird. Daraufhin entbrennt ein Kampf um Miral. Die QawHaq'hoch sehen in ihr die Retterin der klingonischen Zivilisation. Die Krieger von Gre'thor wiederum glauben, dass mit Mirals Tod auch der Fluch des kuvah'magh und damit der Untergang des klingonischen Reichs aufgehalten werden kann. Als die QawHaq'hoch Miral von Boreth entführen, nehmen B'Elanna und Kahless die Verfolgung auf – und holen sich dazu die Krieger von Gre'thor als ungewöhnliche Verbündete ins Boot. Das Ergebnis ist zwar nicht mein lieblingsteil aus "Projekt Full Circle", dennoch gefällt mir insgesamt sehr gut, was Kirsten Beyer aus der Vorarbeit von Christie Golden gemacht und herausgeholt hat. Sie interpretiert alles rund um die klingonischen Götter neu und lässt somit sämtliche potentiell übersinnlichen Aspekte fallen, und findet vielmehr eine faszinierende genetische Erklärung für den Fluch der Götter. So gut mir dieser Teil des Romans auch schon gefallen konnte, so richtig dreht "Projekt Full Circle" meines Erachtens erst in der zweiten Hälfte auf. Die Nachwegen des tragischen Verlustes aus "Heldentod", die Ereignisse kurz vor bzw. dann nach der "Destiny"-Trilogie… Kirsten Beyer gelingt es hier absolut phantastisch, auf den Werken anderer aufzubauen und einen Roman zu erschaffen, der sich stimmig in das größere Ganze einfügt – und bereitet darüber hinaus eine potentielle Fortsetzungsreihe vor, die im Gegensatz zu Christie Goldens Plänen dann auch wirklich realisiert wurde.

Mit Christie Goldens Schreibstil konnte ich ja leider wenig bis gar nichts anfangen. Nach ihren vier Romanen ist Kirsten Beyers "Projekt Full Circle" schon richtiggehend eine Offenbarung. Nicht nur trifft sie die Figuren absolut perfekt, sie lässt uns auch ausführlich an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Zudem versteht sie es, immer wieder an der Spannungsschraube zu drehen. Wobei "Projekt Full Circle" insgesamt weniger von packenden Situationen lebt, als von der epischen, sehr charakterorientierten Geschichte an sich. Doch es ist nicht nur, wie sie es schreibt, sondern auch, was sie schreibt. Die Figuren mögen sich nicht immer so verhalten wie uns das gefällt – aber ihr Verhalten bleibt für uns immer nachvollziehbar, und wirkt auch – so wie wir die Figuren kennen – stimmig. Kirsten Beyer setzt sich jedenfalls sehr ausführlich mit den Figuren und ihren Erlebnissen auseinander – und natürlich auch mit den Auswirkungen, welche die Ereignisse aus "Heldentod" und der "Destiny"-Trilogie auf sie hatte. Zugegebenermaßen gefällt mir dabei nicht unbedingt alles. So schien mir Seven of Nine nach der "Befreiung" durch die Celiar ihre Borg-Persönlichkeit endgültig abgelegt zu haben (immerhin sagt sie ja am Ende dann auch "Mein Name ist Annika"), Kirsten Beyer macht diesbezüglich aber wieder einen deutlichen Rückzieher. Und am Ende deutet sich an, dass die mir schon bei der Serie unplausible Beziehung zwischen Chakotay und Seven (dass sich Christie Golden dieser gleich auf den ersten Seiten ihres Romans "Heimkehr" entledigt hat, war eine ihrer besten Taten) wieder aufleben könnte. Doch jene Entwicklungen, die mir wirklich gut gefallen, sowie generell die großartigen Momente, überwiegen ihre mich weniger überzeugenden Einfälle bei weitem.

Dabei stach für mich vor allem alles rund um Chakotay heraus. Einerseits der langsam entstehende Respekt zwischen ihm und dem Schiffscounselor Hugh Cambridge, dem es schließlich tatsächlich gelingt, ihm über die Trauer ob seines Verlustes hinwegzuhelfen. Und andererseits alles rund um Chakotay und Admiral Janeway, was ich wirklich phantastisch umgesetzt fand. Auch wie sie die Handlung von Harry Kim und Libby fortgeführt hat, konnte mir sehr gut gefallen. Dass sich Seven nun doch wieder Seven nennt mag mir zwar weniger gefallen haben, davon abgesehen hat sie sich aber auch für die frühere Borg-Drohne einen sehr interessanten inneren Konflikt einfallen lassen, der mit der "Erlösung" durch die Celiar in unmittelbaren Zusammenhang steht. Paris und B'Elannas Geschichte dominiert in erster Linie den ersten Teil des Romans und konnte mir wie gesagt ebenfalls gut gefallen, fiel jedoch im direkten Vergleich ein wenig ab. Der Doktor gerät bei den zahlreichen Figuren ein wenig ins Hintertreffen – allerdings schafft Kirsten Beyer für die weitere Reihe eine interessante Ausgangsposition, was sein Einsatzgebiet betrifft. Doch die Autorin begnügt sich nicht einfach nur damit, die Geschichte rund um die bekannten Protagonisten weiterzuerzählen, sondern stellt uns auch die eine oder andere neue Figur vor. Hier sticht vor allem Captain Eden heraus, die zur Leiterin des "Full Circle"-Projekts ernannt wird, sich durch die Logbucheinträge und gesammelten Daten der Voyager aus dem Delta-Quadranten wühlt, und dabei auch die Crew in ausführlichen Nachbesprechungen besser kennenlernt. Sie macht von Anfang an einen sehr sympathischen Eindruck – so dass ich dann auch am Ende ob einer bestimmten Wendung nicht grantig war. Insgesamt ist "Projekt Full Circle" jedenfalls ein wirklich guter Roman, der mich nach den eher enttäuschenden (Mach-)werken von Christie Golden mit der U.S.S. Voyager wieder versöhnen konnte.

Fazit: "Projekt Full Circle" ist ein großartiger, epischer Roman, der einerseits die offenen Handlungsstränge aus der Christie Golden-Quadrilogie abschließt, sich mit den für die Voyager-Crew so wichtigen Ereignissen wie aus den Romanen "Heldentod" und/oder der "Destiny"-Trilogie befasst, und darüber hinaus die Weichen für zukünftige Abenteuer der U.S.S. Voyager stellt. Kirsten Beyers Schreibstil hat mir dabei um einiges besser gefallen als jener ihrer Vorgängerin – der wahre Star des Romans ist jedoch die epische, mehrere Jahre umspannende und sehr charakterorientierte Geschichte, die sie hier erzählt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen konnte mich die von ihr ersonnene Handlung absolut überzeugen. Besonders gut gefiel mir dabei, wie stimmig sich "Projekt Full Circle" in die bereits bekannten Romane, die ebenfalls in dieser Zeit angesiedelt sind, einfügt. Sie schafft es, die eine oder andere Lücke zu schließen, und so manchem bekannten Ereignis sogar neue Facetten abzugewinnen. So ziemlich der einzige nennenswerte Kritikpunkt an "Projekt Full Circle" ist für mich, dass man sich um die Handlung auch wirklich vollständig verstehen zu können, durch die vier Romane von Christie Golden durchkämpfen muss. Davon abgesehen halte ich "Projekt Full Circle" aber für eine phantastische Fortführung der Reihe, mit der Kirsten Beyer die U.S.S. Voyager wieder auf Kurs bringt.
Christian Siegel

Bewertung: 4.5/5 Punkten


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