Originaltitel: The Eye of the Beholder
Episodennummer: 1x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02.01.1974
Erstausstrahlung D: 30.03.1976
Drehbuch: David P. Harmon
Regie: Hal Sutherland
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. McCoy, James Doohan als Scotty
Gastdarsteller: James Doohan als Tom Markel & Arex, Majel Barrett als M'Ress & Randi Bryce u.a.
Kurzinhalt:
Die sechsköpfige Crew eines Forschungsschiffes ist nachdem sie auf den Planeten Lactra VII hinuntergebeamt sind spurlos verschwunden. Die U.S.S. Enterprise wird zum Planeten geschickt, um nach ihnen zu suchen bzw. festzustellen, was mit ihnen passiert ist. Die Aufzeichnungen des Logbuchs zeigen, dass bei einer Außenmission zuerst drei Crewmitglieder des Schiffes verschwunden sind, woraufhin der Captain eine Nachricht abgesetzt und sich danach mit den beiden verbliebenen Besatzungsmitgliedern ebenfalls auf den Planeten begeben hat, um nach ihnen zu suchen. Doch keiner von ihnen ist je zurückgekehrt. Captain Kirk führt nun eine weitere Rettungsmission an, und hofft, gemeinsam mit Spock und McCoy das Rätsel ihres Verschwindens aufklären zu können. Nach ihrer Ankunft sehen sie sich zuerst einem Seemonster gegenüber. Ein Signal das von den Überlebenden des Forschungsschiffs stammen könnte führt sie schließlich in ein Waldgebiet, wo sie von großen Wesen mit Rüsseln gestellt und gefangen genommen werden. Diese bringen Kirk, Spock und McCoy in eine Art Zoo…
Denkwürdige Zitate:
"Doctor, your lack of scientific interest is amazing."
(Spock wundert sich über die Ignoranz des Doktors.)
"Terraforming usually follows a pattern. This seems like random choice."
"Unless, of course, the random choice is the pattern."
"Spock, do you ever say anything straight out? ."
"I think I just did, Doctor."
(Die Dialoge der Folge bieten wieder einige Schmankerl.)
Review:
Was mir an "Auf der Suche nach Überlebenden" am besten gefallen hat, ist das grundlegende Konzept. Ähnlich wie "Planet der Affen" dreht diese TAS-Episode den Spieß um, und lässt Menschen von einer höher entwickelten Rasse in einen Zoo sperren. Diesen Gedanken fand ich durchaus interessant. Gut gefallen haben mir auch die Dialoge zwischen Kirk, Spock und McCoy, die sehr gut geschrieben waren und ihre ganz eigene, aus der klassischen Serie bekannte Dynamik sehr gut vermittelt haben. Zudem fand sich darunter auch das eine oder andere humoristische Schmankerl. Und von den üblichen und auch hier zeitweise wieder vorhandenen Schnitzern sowie Sparmaßnehmen wie den schwarzen Figuren wenn diese weiter von der "Kamera" weg sind wussten auch die Animationen zu gefallen – wobei es mir, warum auch immer, vor allem die Einstellung nachdem Kirk, Spock und McCoy auf den Planeten hinuntergebeamt sind und von Dampf umgeben sind, gut gefallen hat. Und auch bei den außerirdischen Wesen nützt man im Vergleich zur klassischen Serie die größere künstlerische Freiheit des Zeichentrickformats wieder einmal sehr gut aus.
Leider macht "Auf der Suche nach Überlebenden" meines Erachtens etwas zu wenig aus dem interessanten Grundkonzept – bzw. halte ich dieses allein auch generell für zu wenig, um über die gesamte Laufzeit der Episode hinweg gut unterhalten zu können. Damit offenbart sich "Auf der Suche nach Überlebenden" als klassische "one-note"-Folge; der Gedanke an sich ist irgendwie deutlich interessanter, als dem Geschehen auf dem TV-Schirm zu folgen. Generell halte ich die Umsetzung der Idee insgesamt für eher suboptimal. So wird man zwar nicht müde uns immer wieder zu erklären, wie hoch entwickelt diese Wesen doch seien – wirklich nachvollziehen konnte ich als Zuschauer es allerdings nicht. Weder ihre Technologie noch ihr Verhalten vermittelten mir diesen Eindruck. Zumal sie sich von der Crew der Enterprise ja auch erstaunlich leicht austricksen lassen. Der Ausgang des Geschehens war dann auch seltsam. Irgendwie gelingt es Scotty – obwohl er nicht so wie Spock über telepathische Fähigkeiten verfügt – mit dem Kind in Kontakt zu treten. Warum nur dieses plötzlich erkennt, dass es sich bei Menschen um ein intelligentes Volk handelt – obwohl wir durchs Weltall reisen, fremde Planeten besuchen, und die Erwachsenen zuvor bereits mit Spock Kontakt hatten – will mir nicht so recht einleuchten. Was genau hat sich am Ende eigentlich geändert? Im Vergleich zu ihnen sind wir ja – angeblich – immer noch sehr rückständig. Generell wird die Episode von der einen oder anderen logischen Schwäche geplagt. Warum lässt sich Kirk nicht direkt zur Quelle des Signals beamen, als den beschwerlichen und angesichts der Monster auch gefährlichen Weg über den Planeten anzutreten? Und was ist das für ein Kraftfeld, das zwar einerseits die Menschen einschließt, es den Wesen aber dennoch erlaubt, ihnen das Medikit und den Kommunikator zu reichen? Diese und ähnliche logische Inkonsistenzen haben meinen Genuss der Folge zusätzlich getrübt.
Fazit:
"Auf der Suche nach Überlebenden" hat eine interessante Grundidee zu bieten – das war's dann aber leider auch schon so ziemlich. Denn abseits dieses Konzepts auf das man sich fixiert fehlt es an Ideen, um die Handlung spannend, einfallsreich und abwechslungsreich zu gestalten. Das Ergebnis ist eine Episode, in der die Handlung wieder einmal überwiegend vor sich hinplätschert. Zudem wird die Episode von der einen oder anderen logischen Schwäche geplagt. Und generell gelang es meines Erachtens nicht, das faszinierende Grundkonzept auch wirklich gelungen umzusetzen. Die recht gut geschriebenen und mit dem einen oder anderen amüsanten Zitat aufwartenden Dialoge sowie die abseits gelegentlicher Schnitzer (an die ich mich aber langsam zu gewöhnen beginne) gute Qualität der Animation helfen zwar ein bisschen über diese Schwächen hinweg, sind für sich allein genommen aber letztendlich auch zu wenig, um "Auf der Suche nach Überlebenden" das volle Potential der interessanten Grundidee ausschöpfen zu lassen.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Filmnation/NBC/Paramount)
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