Originaltitel: The Slaver Weapon Episodennummer: 1x14 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15.12.1973 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Larry Niven Regie: Hal Sutherland Hauptdarsteller: Leonard Nimoy als Mr. Spock, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: James Doohan als Chuft Captain, Kzinti Telepath & Kzin flyer, Majel Barrett als Slaver weapon computer voice u.a.
Kurzinhalt:
Spock, Sulu und Uhura sidn mit einem Shuttle zu einer Sternenbasis unterwegs, um dort eine Stasis-Box – ein Artefakt einer längst vergangenen Zivilisation – abzuliefern. Als sie sich in die Nähe eines Planeten begeben, beginnt die Box jedoch auf einmal zu glühen – was bedeuten muss, dass sich noch eine zweite solche Box in der Nähe befindet, da sich diese nur gegenseitig aufspüren lassen und Scans gegenüber verborgen bleiben. Spock gibt den Befehl, auf dem Planeten zu landen – woraufhin der Landetrupp von einer Gruppe Kzinti angegriffen wird. Bei diesen handelt es sich um katzenähnlichen, aggressiven Wesen, mit denen sich die Menschheit bereits einige Scharmützel geliefert hat. Den Kzinti gelingt es, die Stasis-Box zu öffnen, wo sie eine Waffe vorfinden. Falls sich diese als sehr mächtig und der Technologie der Föderation weit überlegen herausstellen sollte, würden die Kzinti einen entscheidenden Vorteil erhalten, und ein neuer Krieg könnte vom Zaun brechen…
Denkwürdige Zitate:"Are you forgetting Kzinti females are dumb animals? In an emergency the Kzinti may forget a human female is an intelligent creature." "Thanks. Thanks a lot."
(Uhura ist über Spocks Wortwahl nicht gerade glücklich.)
"Strange, how the past sometimes breaks through into the present. That ancient war could have sparked a new war between man and Kzinti."
(Spock's treffende Analyse am Ende der Folge.)
Review:Ich bin mit Larry Nivens "Known Space"-Werken nicht vertraut (vermute aber nach "Das Geheimnis der Stasis-Box" nun stark, dass die Kzinti die "Wing Commander"-Spielereihe maßgeblich beeinflusst haben) und will daher nicht beurteilen, wie gut oder schlecht die hier verwendete Story in der Kurzgeschichte "Soft Weapon" funktioniert hat. Und grundsätzlich finde ich die Idee, auch für die Zeichentrickserie – wie zu Beginn der klassischen Serie vermehrt versucht – gestandene Science Fiction-Autoren an Bord zu holen, ja sehr gut und vielversprechend. Im Falle von "Das Geheimnis der Stasis-Box" hat dies jedoch meines Erachtens hinten und vorne nicht funktioniert. Dies liegt in erster Linie am Crossover-Versuch beider Universen, der in meinen Augen von vornherein zum Scheitern verurteilt war, und den man sich unbedingt hätte sparen sollen. Denn so ergeben sich aufgrund der hier vermittelten Hintergrundinformationen zum Konflikt nur unnötige Kontinuitätsfehler, da sich Fakten wie "der letzte von fünf Kriegen mit den Kzinti liegt 200 Jahre zurück" nicht mit der bekannten Timeline des Star Trek-Universums in Einklang bringen lassen.
Generell hätte ich es besser gefunden, man hätte die Kzinti durch eine andere, bekannte Rasse aus "Star Trek" ersetzt. Neben den Klingonen hätten sich hier insbesondere die Romulaner angeboten, aufgrund des Krieges den wir mit ihnen in der Vergangenheit geführt haben. Auf diese Weise hätte die Handlung schon mal mehr Gewicht gehabt, man hätte sich die Kontinuitätsfehler gespart und insgesamt hätte "Das Geheimnis der Stasis-Box" dann schon mal ein bisschen besser funktioniert. Wirkliches Highlight wäre die Folge aber meines Erachtens selbst dann noch nicht geworden. Einerseits, weil sich auch abseits der Kzinti noch ein paar Probleme ergeben, die auf die Adaptierung der Vorlage ins "Star Trek"-Universum zurückzuführen sind. So stellt man sich die Frage, warum Spock, Sulu und Uhura mit einem Shuttle unterwegs sind – noch dazu zu einer Sternenbasis! Shuttles sind ja sonst eigentlich nur für Kurzstrecken gedacht – und von der Enterprise weit und breit jede Spur fehlt. Andererseits aber, weil ich offen gestanden die Geschichte – zumindest in der hier präsentierten Form – für nicht sonderlich überragend halte. Letztendlich geht es nur darum, dass in der Statis-Box eine Waffe mit verschiedenen Einstellungen gefunden wird, wobei die Kzinti just die mächstigste – und damit eigentlich genau jene, nach der sie suchen – übersehen. Mehr passiert die Folge über nicht. Nun ist mir schon klar, dass man die Zeichentrickserie was die Komplexität der Handlung betrifft nicht mit der Realserie vergleichen kann. Aber das war mir dann doch deutlich zu dürftig. Zumal mir die Stasis-Box bzw. die Waffe allein als faszinierendes Element zu wenig waren, um mein Interesse zu wecken oder gar einen gewissen "sense of wonder" zu verströmen.
Der letzte Kritikpunkt sind dann einige unlogische bzw. unkluge Verhaltensweisen, die von den Protagonisten an den Tag gelegt werden, damit sich die Handlung wie vom Autor gewünscht entwickeln kann. Da wird auf dem Planeten scheinbar nicht nach Lebenszeichen gesucht – weshalb es den Kzinti gelang, Spock, Sulu und Uhura zu überlisten. Da flieht Uhura aus dem sie festhaltenden "Spinnennetz" – zwei Mal! – und lässt sich beide Male wieder einfangen. Da entzieht eine Einstellung der Waffe allen umliegenden Geräten ihre Energie (wie eben dem besagten Netz das sie gefangen hält), aber die Lebenserhaltungssystems-Gürtel sind davon Gott sei Dank nicht betroffen. Und die Kzinti werden nicht nach Hilfe rufen weil sie sich von Vegetarier Spock in ihrer Ehre verletzt fühlen. Eh klar! Weitere negative Aspekte abseits des Drehbuchs – wie das mir James Doohans Stimme diesmal zu deutlich aufgefallen ist, oder auch vereinzelte Animationsfehler (so sind die Lebenserhaltungsschirme teilweise weiß statt gelb, und fehlen in einigen Einstellungen auch ganz) – runden den sich für mich ergebenden, überwiegend negativen Gesamteindruck dann schließlich ab.
Fazit:
Ich muss gestehen, die Geschichte von "Das Geheimnis der Stasis-Box" – zumindest so, wie sie uns hier präsentiert wird – ja für sich genommen schon nicht so besonders zu finden. Aber spätestens dadurch, dass man krampfhaft versucht hat, sie ins "Star Trek"-Universum zu zwängen, geht die Episode dann letztendlich für mich den Bach herunter – ergeben sich dadurch doch zahlreiche Kontinuitätsfehler, und will zu vieles nicht ins uns bekannte Universum passen. Aus meiner Sicht wäre es wesentlich klüger gewesen, die Kzinti durch eine bereits bekannte "Star Trek"-Rasse zu ersetzen, und generell stärkere Anpassungen an der als Vorlage dienenden Kurzgeschichte (aus einem völlig anderen Universum) vorzunehmen. die als Vorlage gedient hat vorzunehmen. Wobei ich gestehen muss: Selbst davon abgesehen war mir die Geschichte rund um diese Waffe irgendwie nicht interessant genug; zumal ich mich hie und da am Verhalten der Protagonisten gestört habe. Immerhin: Die Kzinti sahen vom Design her gut aus, und von ein paar Schnitzern abgesehen wussten die Animationen mit einigen netten Einstellungen und Bildern gefallen. Aufgrund der schwachen Handlung empfand ich "Das Geheimnis der Stasis-Box" aber als den bisherigen Tiefpunkt der Zeichentrickserie.