Originaltitel: The Terratin Incident Episodennummer: 1x11 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 17.11.1973 Erstausstrahlung D: 02.11.1976 Drehbuch: Paul Schneider Regie: Hal Sutherland Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura Gastdarsteller: James Doohan als Arex, Gabler & Anführer der Terratin, Nichelle Nichols als Briel, Majel Barrett als Christine Chapel u.a.
Kurzinhalt:
Als die U.S.S. Enterprise die Überreste einer Supernova untersucht, empfängt man plötzlich ein Radiosignal von einem nahegelegenen Planeten. Ist dieses zufällig und aufgrund natürlicher Ursachen entstanden, oder steckt eine Intelligenz dahinter? Um dies herauszufinden, schwenkt man in die Umlaufbahn des Planeten ein. Kurz darauf wird das Schiff von geheimnisvollen strahlen getroffen. Anfangs scheint es so, als hätten diese keine Wirkung. Dann bemerkt die Crew jedoch, dass alles um sie herum größer wird – oder, genauer gesagt: Die Crew und alle anderen Lebewesen und biologischen Materialien an Bord schrumpfen. Der Besatzung bleiben weniger als zwei Stunden um die Ursache herauszufinden und etwas dagegen zu unternehmen, ehe sie das Schiff nicht mehr bedienen werden können…
Denkwürdige Zitate:"Spock, are you slumping?" "I have never slumped in my life, Captain, but I was about to ask you the same."
(Kirk und Spock, als die beiden langsam zu schrumpfen beginnen.)
Review:"Die Rettungsmission" liegt eine interessante Prämisse zugrunde, die wieder einmal die Möglichkeiten der Zeichentrickserie perfekt ausnutzt – denn innerhalb der Realserie wäre das Drehbuch wohl damals aufgrund der erforderlichen Effekte bzw. Set-Bauten nicht umsetzbar gewesen. Die Idee, dass die Besatzung der Enterprise schrumpft, und vor dem Problem steht dass es ihnen schon bald nicht mehr möglich sein wird, das Schiff zu bedienen, ist zweifellos nett, durchaus originell, und sorgt für einige gelungene Szenen. Das Problem ist allerdings, dass sich "Die Rettungsmission" fast ausschließlich auf diese nette Grundidee verlässt und es dabei leider weitestgehend verabsäumt, auch davon abgesehen eine spannende und interessante Geschichte zu erzählen, bzw. generell die Handlung auf packende und unterhaltsame Art und Weise zu erzählen. Damit ist sie eine klassische "one-note"-Episode, die man in meinen Augen noch besser ausarbeiten hätte sollen.
Wenig überzeugt hat mich auch die Deus Ex Machina-Lösung, dass Kirk sobald er sich von der Enterprise beamt sofort wieder seine normale Größe erlangt. Zumal sich damit auch die Frage ergibt, warum eigentlich die Stadt wenn man sie an Bord beamt trotzdem so klein bleibt. Seltsam fand ich auch die Tiere, welche die Enterprise angeblich mitführt um Änderungen der Umweltbedingungen beobachten zu können. Die Idee mag für sich betrachtet nicht einmal so uninteressant sein – aber es fällt halt auf, dass wir davon bislang noch nie etwas gehört haben, weshalb ich es doch eher als störend erachtete. Am Schlechtesten fand ich aber jene Szene, als die tollpatschige Chapel ins Aquarium fällt und mehrmals um Hilfe schreit. Das war wirklich nervig. Trotz dieser Schwächen und der angesprochenen etwas dürftigen Handlung war "Die Rettungsmission" aber ganz unterhaltsam – wobei sie wie so manch andere Folge der Zeichentrickserie zweifellos von der im Vergleich zur Realserie deutlich kürzeren Laufzeit profitiert, weil auf 50 Minuten gestreckt wäre diese Handlung, sofern ihnen nicht noch ein paar netten Ideen eingefallen wären, ziemlich zäh geworden. Etwas mehr als 20 Minuten sind hingegen kurz genug, um keine große Langeweile aufkommen zu lassen. Und neben dem Grundkonzept der schrumpfenden Crew konnte mir dann vor allem noch die Auflösung rund um die Bewohner der Stadt, die aufgrund der vulkanischen Aktivitäten des Planeten vor der Zerstörung stehen, wirklich gut gefallen.
Fazit:Die Grundidee hinter "Die Rettungsmission" rund um eine schrumpfende Enterprise-Crew ist recht interessant, und nutzt auch wieder die größeren Möglichkeiten der Zeichentrickserie perfekt aus. Zudem konnte mir die Auflösung rund um die winzigen Kolonisten, welche durch die vulkanischen Aktivitäten bedroht werden, gut gefallen. Davon abgesehen hatte die Episode aber keine nennenswerten positiven Aspekte zu verzeichnen. Vielmehr hat sich doch auch der eine oder andere markante Kritikpunkt, wie die Deus Ex Machina-Lösung oder die schreckliche Szene mit Schwester Chapel im Aquarium, eingeschlichen. Und so nett die Prämisse auch war, aber davon abgesehen war die Handlung leider absolut nichts Besonderes, und lies es an interessanten Ideen und/oder an Spannung vermissen. Dennoch kam dank der recht kurzen Laufzeit und dem damit einhergehenden anständigen Erzähltempo wenigstens auch nie Langeweile auf. Insgesamt war "Die Rettungsmission" also ganz in Ordnung.