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Guter Geister-Grusel von Vincenzo Natali Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 29 Oktober 2013
 
Halloween-SPECiAL

 
Haunter
Originaltitel: Haunter
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: Copperheart Entertainment/IFC Midnight
Regie: Vincenzo Natali
Produzenten: U.a. Steven Hoban & Vincenzo Natali
Drehbuch: Matthew Brian King
Filmmusik: n.b.
Kamera: Jon Joffin
Schnitt: Michael Doherty
Genre: Horror/Thriller
Kinostart Deutschland: noch nicht bekannt
Kinostart USA: 18. Oktober 2013
Laufzeit: 97 Minuten
Altersfreigabe: Noch nicht bekannt
Trailer: YouTube
Kaufen: noch nicht erhältlich
Mit: Abigail Breslin, Samantha Weinstein, Stephen McHattie, David Hewlett, Sarah Manninen, Michelle Nolden, Peter Outerbridge, Peter DaCunha, Eleanor Zichy, David Knoll, Marie Dame, Michelle Coburn u.a.


Kurzinhalt: Lisa und ihre Familie wurden vom Geist eines Serienkillers umgebracht und sind seither selbst als Geister in seinem Haus gefangen, dazu verdammt, den Tag vor ihrem Tod wieder und wieder zu durchleben – ein Schicksal, dessen sich Lisa als einzige bewusst zu sein scheint. Eines Tages beginnt Lisa dann auf einmal Stimmen und Musikklänge zu hören. Es sind neue Bewohner in das Haus eingezogen, und deren Tochter Olivia versucht, mit ihr in Kontakt zu treten. Lisa ist jedoch ob dieser Versuche verschreckt und verstört. Darüber hinaus erhält sie schon bald Besuch von ihrem Mörder, der sie dazu anhält, ihre Exkursionen innerhalb des Hauses sowie ihre Nachforschungen zu unterlassen – sonst könnte er ihr ihre Familie ein weiteres Mal wegnehmen und sie vor ihren Augen zu Staub zerfallen lassen. Dann wäre sie völlig allein für alle Ewigkeit in seinem Haus gefangen. Anfangs hält sich Lisa daran, und versucht, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Dann erkennt sie allerdings, dass es ihr Mörder auch auf die neuen Bewohner abgesehen hat, und somit das Leben von Olivia und ihrer Familie in Gefahr ist…

Review: Abigail Breslin hört zunehmend seltsame Stimmen - was geht hier vor sich?Kurz bevor das komplette Programm des diesjährigen /slash Filmfestivals online gestellt wurde, hatte ich noch drei Filme, auf die ich stark gehofft hatte und die mir bis dahin im Programm noch gefehlt hatten: "Byzantium", "You’re Next" und "Haunter". Ersteren werde ich wohl nun leider in der Tat nicht auf der großen Leinwand sondern nur zu Hause im Heimkino zu Gesicht bekommen. Zweiterer war dann die große Überraschung die sich die Verantwortlichen für die Veröffentlichung des kompletten Programms aufgehoben hatten, und war der offizielle Abschlussfilm. Und "Haunter" war mein heißer Tipp für den heurigen Überraschungsfilm. Immerhin durchzog das komplette Programm heuer eine gewisse "Haunted House". Da schien mir "Haunter" perfekt hineinpassen. Und siehe da… der Vorhang geht auf, im Saal wirds dunkel, und nach den Credits der Produktionsfirmen erscheint auf einmal der Name "Abigail Breslin" – und ich freue mich riesig. Nicht nur hatte ich zum ersten Mal den Überraschungsfilm erraten, ich bekam somit noch einen weiteren Film zu sehen, auf den ich schon seit einiger Zeit mit großer Vorfreude gewartet habe.

Meine Vorfreude sollte sich dann auch als durchaus berechtigt herausstellen – denn mir hat "Haunter" wirklich sehr gut gefallen. Ich bin ja generell ein kleiner Fan von Vincenzo Natali, der wenn schon sonst nichts wenigstens visuell sehr ansprechende Filme inszeniert. Von seiner TV-, Doku- und Kurzfilm-Arbeit abgesehen kenne ich seine komplette Filmographie ("Cube", "Cypher", "Nothing" und "Splice"), und fand jeden davon gut bis sehr gut. "Haunter" sehe ich dabei auf einer Stufe mit seinem Erstling, der bis dahin für mich auch seinen bislang besten Film dargestellt hat. Wenn man das Konzept des Films hört, werden zwar einige "The Others!" schreien, und ja, stimmt schon, die Grundidee mag ident sein. Doch was beim Nicole Kidman-Grusler als "The Sixth Sense"-artiger schockierender Twist in letzter Sekunde verwendet wurde, bietet hier nun vielmehr die Ausgangssituation des Films (zusammen mit ein bisschen "Und täglich grüßt das Murmeltier" in den Mix geworfen). "Haunter" erzählt die also Geschichte eines Geisterhauses aus der Sicht der Geister. Das allein ist schon vergleichsweise unverbraucht; dazu gesellt sich dann aber noch die wirklich interessante Idee, dass die Opfer des Geister-Killers in dem Haus gefangen sind – der Schrecken ist somit nicht einfach mit ihrem Tod vorbei. Lisa und ihre Familie sind in einer Art Vorhölle (oder Vorhimmel, oder was auch immer) gefangen, dazu verdammt, den Tag vor ihrem Tod wieder und wieder zu durchleben. Dahin gesellt sich nun eben die aus "The Others" bekannte Idee, dass die Geister quasi von den Lebenden erschreckt und verstört werden – statt (wie üblicherweise) umgekehrt. Und auch die Idee, dass die neuen Bewohner ebenfalls wieder in die Zielscheibe von Lisas Killer geraten, trägt viel zur Spannung des Films bei – da damit das Schicksal einer weiteren unschuldigen Familie auf dem Spiel steht.

Zwischen Lisa und Olivia beginnt sich eine Verbindung aufzubauen.Generell fand ich die Handlung sehr interessant aufgebaut. Denn es geht nicht nur darum, was genau mit Lisa und ihrer Familie passiert ist – und wie sie nun nach ihrem Tod in diesem Haus gefangen sind – sondern auch um die früheren Opfer des Killers (der schon solange er noch am Leben war mit dem Morden begonnen hat), und eben auch die jüngste Familie die es ins Haus verschlagen hat, und die nun von ihm bedroht wird. Das Drehbuch bewegt sich geschickt zwischen diesen Ebenen hin- und her, und beschert uns ein paar wundervolle Momente – wie z.B. als Lisa quasi von Olivia Besitz ergreift und sich in einer für ihr völlig fremden, modernen Welt wiederfindet. Letztendlich ist es an Lisa, mehr über den Killer herauszufinden – und seine Vorgehensweise – in der Hoffnung, damit Olivia und ihre Familie retten zu können. Ein nettes, interessantes und originelles Konzept, dass für einiges an Spannung sorgt. Darüber hinaus gelingt es Lisa auch, mit den früheren Opfern des Killers in Kontakt zu treten. Insgesamt fand ich das Drehbuch jedenfalls nett ausgearbeitet und mit einigen interessanten, recht originellen Ideen gespickt.

Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank gut, wobei vor allem "Little Miss Sunshine" Abigail Breslin gefällt. Sie mag keine Chloe Grace Moretz oder gar eine der beiden Fanning-Schwestern sein, zeigt aber erneut eine sehr überzeugende, natürliche Performance. Auf ihren jungen Schultern ruht auch die schauspielerische Hauptlast, während der Rest des Ensembles gute unterstützende Arbeit leistet. Dennoch ist es Breslin, die hier vor der größten Aufgabe steht, und diese auch wirklich gut meistert. Aus dem Rest der Besetzung sticht dann noch in erster Linie Stephen McHattie als Geister-Killer hervor, der es in seinen wenigen, kurzen Auftritten schafft, die Bedrohlichkeit seiner Figur zu vermitteln. Und natürlich hat Natali auch hier wieder an David Hewlett gedacht, der ebenfalls in einer kleinen aber wichtigen Nebenrolle zu sehen ist. Visuell gesehen ist "Haunter" vielleicht nicht ganz so interessant wie andere Natali-Filme; nach dem diesbezüglich doch überwiegend gewöhnlichen "Splice" (wobei mein diesbezüglicher Eindruck auch der abgefuckten Filmkopie mit der ich damals – kurz vor der endgültigen Umstellung aufs Digitalkino – konfrontiert wurde; da hat man uns nach Österreich wohl nur mehr die Abfallprodukte aus Deutschland geschickt, wo der Film einige Wochen früher gezeigt wurde) ist er aber diesbezüglich definitiv wieder ein Schritt nach vorne. Zumal er nichtsdestotrotz den Film mit einigen netten inszenatorischen Schmankerl – wie z.B. beim Flashback zur Kindheit des Killers – aufwertet. Zudem gelingt es ihm, eine nette, bedrohliche, gruselige Atmosphäre aufzubauen – wobei er sich auch für den einen oder anderen Schockmoment zwischendurch, die überwiegend gut eingestreut sind, nicht zu schade ist. Einzig das doch ziemlich kitschige Ende zieht "Haunter" für mich herunter. Davon abgesehen fand ich ihn sehr gelungen.

Fazit: Auch die Geister der früheren Opfer des Killers kommen nicht zur Ruhe.Ich mag solche Gruselfilme einfach, wenn sie gut gemacht sind. Und "Haunter" ist gut gemacht. Eine nette Story mit der einen oder anderen originellen Idee (allen voran natürlich, den üblichen Geisterhaus-Film quasi auf den Kopf zu stellen), zahlreichen gelungenen Szenen, guten schauspielerischen Leistungen, einer dichten Atmosphäre und einigen netten Bildern. Zwar waren andere Filme aus Natalis Filmographie visuell doch noch eine Spur ausgefeilter, dennoch meinte ich seine Handschrift in der einen oder anderen netten Einstellung oder auch in bestimmten Szenen (wie die Rückblende auf die Kindheit des Killers) erkennen zu können. Darüber hinaus gelingt es ihm, Spannung zu erzeugen, wofür er einen gelungenen Mix aus Schockeffekten und atmosphärisch dichten Szenen verwendet. Ein richtig schöner Film, um den geneigten Zuschauer einen gruselig-kalten Schauer über den Rücken jagen zu lassen. Einzig das übertrieben kitschige Ende trübte meine Freude ein wenig. Davon abgesehen hat "Haunter" meinen Geschmack aber voll und ganz getroffen.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 IFC Midnight)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2013





Kommentare (1)
RSS Kommentare
1. 29.10.2013 17:50
 
Und noch ein Film der gewaltig polarisiert, obwohl ich bisher kaum ähnlich negative Haunter-reviews wie meins gefunden hab =D
 

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