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Zombie Hunter Drucken E-Mail
Leider nicht trashig, sondern einfach nur schlecht Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 17 Oktober 2013
 
Halloween-SPECiAL

 
Zombie Hunter
Originaltitel: Zombie Hunter
Produktionsland/jahr: USA 2013
Bewertung:
Studio/Verleih: The Klimax/Arrowstorm Entertainment
Regie: K. King
Produzenten: U.a. K. King, Jennifer Kirkham & Chris Le
Drehbuch: K. King & Kurt Knight
Filmmusik: Christian Davis
Kamera: Ephraim Smith
Schnitt: nicht bekannt
Genre: Horror/Action
Kinostart Deutschland: noch nicht bekannt
Kinostart Österreich: noch nicht bekannt
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: noch nicht bekannt
Trailer: YouTube
Kaufen: noch nicht erhältlich
Mit: Martin Copping, Danny Trejo, Clare Niederpruem, Terry Guthrie, Jeff Kirkman, Michael Monasterio, Jarrod Phillips, Jade Regier u.a.


Kurzinhalt: Eine neue Mode-Droge, Natas, hat sich leider als krankheitserregend herausgestellt und eine Zombie-Epidemie ausgelöst. Einige Zeit später ist Hunter mit seinem Camaro voller Waffe und Alkohol in dieser post-apokalyptischen Welt unterwegs, und tötet einen "Fleischesser" nach dem anderen. Eines Tages wird er jedoch im Auto angeschossen, woraufhin er sich überschlägt und das Bewusstsein verliert. Als er wieder aufwacht, findet er sich in einer kleinen Siedlung von Überlebenden wieder. Er ist gerade dabei, sie kennenzulernen und darüber nachzudenken, bei ihnen zu bleiben, als die Zombies über das Lager herfallen. Danach ist es an Hunter, die Handvoll Überlebender anzuführen und eine neue sichere Heimat für sie zu finden…

Review: Martin Copping erweist sich leider als absolute Fehlbesetzung.Das Screening von "Piranha 2" beim letztjährigen /slash Filmfestival war wohl mit Abstand jenes mit der besten Stimmung, und heuer wurde u.a. "Sharknado" gefeiert und durchaus wohlwollend und in bester Stimmung aufgenommen. Ich wage daher zu behaupten: Das /slash-Publikum weiß einen coolen Trash-Film durchaus zu schätzen. Insofern ist es schon ein Armutszeugnis, wenn ein vermeintliches Trash-Juwel wie "Zombie Hunter", der immerhin mit Zombies, einem mit Kettensäge bewaffneten Killer-Clown und Kultstar Danny Trejo aufwarten kann, dem überwiegenden Teil des Publikums nicht mal ein müdes Lächeln entlockt. Ja, es gab hie und da den einen oder anderen Lacher – aber diese waren in jeglicher Hinsicht (damit meine ich einerseits was die Laufzeit des Films und andererseits was die Anzahl der Belustigten im Publikum betrifft) nicht zahlreich genug. Der überwiegende Teil der Kinobesucher zeigte sich den überwiegenden Teil des Films doch eher gelangweilt bis genervt. Und wenn du als Trash-Film bei diesem Publikum versagst, dann hast du wirklich versagt.

Es gibt halt nun mal einen wesentlichen Unterschied zwischen "trashig" und "schlecht", und "Zombie Hunter" ist nun mal leider nicht trashig, sondern eben einfach nur schlecht. Alles an ihm ist auf pseudo-cool getrimmt – und das entscheidende Wort ist hier leider pseudo, und nicht cool. Das fängt schon beim Hauptdarsteller Martin Copping an, den ich für absolut fehlbesetzt halte. Er versucht, die coole, harte, raubeinige Sau zu spielen – allein, es bleibt beim Versuchen. Müsste ich für ihn ein Dienstzeugnis ausstellen, würde ich mich der üblichen Floskel "hat sich stets bemüht, die ihm übertragenen Aufgaben zufriedenstellend zu erledigen" bedienen. Das entscheidende Wort dabei ist "bemüht"; denn genau so wirkte die Performance auf mich. Teilweise war es für mich richtiggehend schmerzhaft, ihm dabei zuzusehen, wie er krampfhaft versucht den harten Kerl raushängen zu lassen. Dem Rest der Besetzung ergeht es nicht viel besser – wobei es leider angesichts einer sehr ungeordneten Liste bei der IMDB und der Tatsache, dass mir die Figurennamen nicht sonderlich gut in Erinnerung geblieben ist, relativ schwer ist, die Übeltäter beim Namen zu nennen. Zwar schlagen sie sich allesamt nicht gar so schlecht wie Copping, der sich in der Hauptrolle abmüht, aber wirklich überzeugen konnten mich nur die wenigsten von ihnen. Am ehesten (und positivsten) ist mir noch Clare Niederpruem in Erinnerung geblieben – wenn diese auch in einigen Einstellungen Kata Mara derart zum Verwechseln ähnlich gesehen hat, dass es mich schon richtiggehend zu irritieren begann; aber dafür kann sie natürlich nichts, demnach sei es ihr auch nicht vorgeworfen. Und natürlich: Der kurze Gastauftritt von Danny Trejo war zweifellos ein Highlight. Leider ist es aber halt auch wirklich nur das: Ein kurzer Gastauftritt – wobei es mich nicht überraschen würde, wenn man ihn auf einer deutschen Veröffentlichung trotzdem ganz groß aufs DVD-Cover klatscht.

Gegen solch eine Inszenierung ist selbst ein axtschwingender Danny Trejo machtlos.Letztendlich können aber natürlich die SchauspielerInnen nur das spielen, was ihnen das Drehbuch vorgibt bzw. ihnen der Regisseur aufträgt. Insofern möchte ich auch gar nicht zu sehr auf die Darsteller draufhauen, und sehe vielmehr in Regisseur und Drehbuch(ko-)autor K. King – der sich hier als legitimer Nachfolger von Uwe Boll empfiehlt – als den Hauptverantwortlichen für dieses filmische Desaster. Seine Inszenierung ist zweifellos der Hauptgrund, warum selbst potentiell coole Momente die gewünschte Wirkung verfehlen. Ich meine… in "Zombie Hunter" gibt es eine Szene, in der Danny Trejo Zombies mit einer Axt abschlachtet. Und aufgrund des seltsamen rosanen Filters den King drüberlegt, wirkt es nicht im Geringsten cool. In gewisser Weise ist das ja eigentlich auch schon wieder eine Leistung. Nun mal ehrlich… es muss doch schon fast schwieriger sein, solch eine Szene zu versemmeln, als sie nicht zu versemmeln. Danny Trejo. Axt. Zombies. Das schreit ja förmlich nach einer Kultszene. Doch mit der pinken Farbgebung entzieht Kind selbst einer solchen Szene jegliche Coolness. Ähnlich ergeht es übrigens einem verrückten Clowns-Kannibalen mit Kettensäge.

Der rosa Farbfilter ist nicht das einzige nervige Stilmittel, dessen sich King bedient. So gibt es auch immer wieder – und viel zu oft – Spritzer von rosa Blut (nein, nicht von Klingonen, sondern den Zombies) auf der Kamera. Und dann sind da noch die absolut nervtötenden Voice Over-Kommentare. Schlimm genug, wenn uns der pseudo-coole Hunter mit seinen pseudo-coolen Sprüchen versorgt, aber später darf dann auch noch Alison in einem ziemlich eklatanten Bruch der Erzählperspektive den Zuschauer an ihren Gedanken teilhaben lassen. Spätestens da war's dann für mich vorbei. Die Dialoge waren auch überwiegend grauenhaft, und fielen zudem mit immer wieder eingestreuten, völlig unnatürlich und aufgesetzt wirkenden Filmzitaten negativ auf (ich kann mich jetzt nicht mehr 100%ig erinnern, aber ich glaube, in einer Szene meint z.B. Danny Trejo "The force is strong with this one."). Der letzte Nagel im Sarg sind dann die Effekte. Dass man sich von so einem Low-Budget-Film kein "Gravity"-Niveau erwarten darf, ist ja eh klar. Aber, ganz ehrlich… was uns hier an CGI-Effekten vorgesetzt wird, halte ich für absolut indiskutabel, und ist sogar nochmal einige Stufen unter den üblichen SyFy-Trashfilmen wie den zuvor bereits erwähnten "Sharknado" anzusiedeln. Selbst auf aktuellen Konsolen oder High-End-PCs bekommt man heutzutage schon besser animierte Figuren zu sehen – und das im bzw. während dem Spiel! Gleiches gilt für so manchen für lau entstandenen Fan-Film. Wie man so etwas ernsthaft auf die eigenen Zuschauer loslassen kann, ist mir unverständlich. Jedenfalls: Im kompletten Film gab es eigentlich nur eine einzige Szene, die mir gut gefallen hat, und das war der Blick von Kate Mara-Lookalike Clare Niederpruem, als Hunter ihr die Pistole in die Hand drückt, den ich als "bitch, please…" interpretiert habe – woraufhin sie sich eine Uzi geschnappt hat. Der Rest war zum in die Tonne treten.

Fazit: Kate Mara-Lookalike Clare Niederpruem bekommt noch die besten Momente des Films."Zombie Hunter" ist ein Film, der verzweifelt versucht, auf coole und kultige Art und Weise trashig zu sein – und damit phänomenal scheitert. Dies liegt zu einem nicht unwesentlichen Anteil an Hauptdarsteller Martin Copping, dem zumindest meiner Ansicht nach gänzlich die Coolness und das Charisma für so eine Rolle gefehlt haben. Er bemüht sich zwar redlich, die coole, harte Sau mit markigen Sprüchen zu geben – allein, es bleibt beim Bemühen. Der Rest der Besetzung schlägt sich zwar etwas besser, wobei neben einer soliden Clare Niederpruem natürlich vor allem Danny Trejo in seinem – leider viel zu kurzen – Gastauftritt besticht. Letztendlich werden sie aber von Regisseur und Drehbuch-Coautor K. King gänzlich im Stich gelassen. Die Inszenierung ist nämlich überwiegend grauenhaft, angefangen von der beliebig eingestreuten rosa Farbgebung, über die nervtötenden Voice Over-Kommentare, bis hin zu den ständigen (rosa) Blutspritzern auf der Kamera. Das Drehbuch strotzt nur so vor schlechten Dialogen, und auch die zahlreichen verkrampften Filmzitate und Anspielungen fallen negativ auf. Letztendlich beweist "Zombie Hunter" leider eindrucksvoll, dass zwischen trashig und schlecht nun mal eben doch ein maßgeblicher Unterschied besteht. Ich kann euch jedenfalls nur raten, diesem Zombiejäger aus dem Weg zu gehen.

Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Arrowstorm Entertainment)


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Weiterführende Links:
Halloween-SPECiAL 2013





Kommentare (1)
RSS Kommentare
1. 30.10.2013 00:18
 
Ja, da geb ich dir recht. Der war ziemlicher Dreck. Ist auf der Imdb schon bei 3,3. Da war ja mein 4/10 richtig generös ;)
 

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