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Star Trek: Die neue Zeit 4 Drucken E-Mail
Behandelt Hendorff, Keenser & das Spiegeluniversum Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 September 2013
 
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Titel: "Star Trek - Die neue Zeit 4"
Originaltitel: "Star Trek Ongoing Vol. 4"
Bewertung:
Autor: Mike Johnson
Übersetzung: Christian Langhagen
Zeichnungen: Stephen Molnar, Erfan Fajar, Hendri Prasetyo & Miralti Firmansyah
Tusche: n.b.
Farben: John Rauch, Ifansyah Noor & Widya Yuwono/td>
Lettering: Amigo Grafik
Umfang: 104 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 09. Oktober 2013
ISBN: 978-3-86425-206-8
Kaufen: Softcover (D)
 

Kurzinhalt: Der bei der Sicherheit arbeitende Hendorff schickt eine Nachricht an seine Eltern. Darin erinnert er sich nicht nur an seine ersten Begegnungen mit Captain James T. Kirk, sondern berichtet auch von weiteren Mission, und dem Leben eines Rothemds an Bord der U.S.S. Enterprise. Auch Scottys Freund Keenser, der im Maschinenraum arbeitet, schwelgt in Erinnerungen, und denkt an den ersten Kontakt seines Volkes mit der Föderation zurück, und wie es ihn schließlich zuerst an die Sternenflottenakademie und schließlich an Bord der Enterprise verschlug. Die letzte Geschichte widmet sich dann der Frage, wie die Ereignisse aus "Star Trek" wohl verlaufen wären, wenn es Nero und Spock ins vom Imperium beherrschten Spiegeluniversum verschlagen hätte…

Review: Nachdem man sich zuletzt innerhalb der "Die neue Zeit"-Reihe überwiegend darauf verlegt hat, bekannte Episoden innerhalb der neuen Zeitlinie neu zu interpretieren (von Ausnahmen wie "Die Rache der Vulkanier" abgesehen), schlägt man hier nun einen anderen Weg ein. Es findet sich hier kein einziges "Remake" einer bekannten Geschichte. Stattdessen sind die ersten beiden der vier hier versammelten Comics dazu gedacht, zwei Nebenfiguren ins Rampenlicht zu führen – ehe man in "Gespiegelt" dann statt einer Folge der klassischen Serie vielmehr den Reboot-"Star Trek"-Film im Spiegeluniversum neu interpretiert. Mein Höhepunkt der Sammlung war dabei auch gleich die erste Geschichte, die sich mit Hendorff befasst, und einem Sicherheits-Rothemd der Enterprise endlich mal etwas Profil und Charakter verleiht. Hier macht man aus einer Figur, die im ersten Film eher als Gag gedient hat, zu einer echten Bereicherung für die Crew – was es eigentlich umso bedauerlicher macht, dass Hendorff in "Star Trek Into Darkness" so gut wie nichts mehr zu tun bekam; aber da kann "Die neue Zeit 4" nichts dafür, und ist ihr auch entsprechend nicht vorzuwerfen.

Besonders gut gefallen hat mir an "Hendorff" auch, dass die eine oder andere narrative Lücke geschlossen wurde (so sehen wir hier z.B., wie sich Kirk und Hendorff nach den Ereignissen aus "Star Trek" versöhnt haben); aber auch die spannende Außenmission (deren gefährliche Pflanzen mich an die Episode "Die Stunde der Erkenntnis" erinnert haben) fand ich gelungen, und werte ich definitiv als Plus. Jedenfalls hoffe ich, dass wir nun, nachdem wir Hendorff besser kennengelernt haben, ihn auch in Zukunft im einen oder anderen Abenteuer wieder sehen werden. Nicht mehr ganz so gut gefallen hat mir "Keenser", wobei dies sicherlich auch damit zusammenhängt, dass ich mit diesem Rinden-Ewok noch nie wirklich etwas anfangen konnte. Der Comic stellt uns zwar seine durchaus nicht uninteressante Vergangenheit vor – wobei mir vor allem der Widerspruch gefällt, dass der unter Menschen wie ein Zwerg wirkende Keenser auf seinem Heimatplaneten aufgrund seiner Größe gehänselt wurde, nämlich weil er für deren Verhältnisse außergewöhnlich groß war – dennoch werde ich mit der Figur, die ich als absolut überflüssig empfinde, nach wie vor nicht warm. Objektiv ist dem Comic, der zweifellos gut unterhält, nichts vorzuwerfen; aber aufgrund meiner Abneigung gegenüber der Figur (an der dieser auch nichts ändern konnte) konnte er mich leider wenig begeistern.

"Gespiegelt" ist dann ein zweischneidiges Schwert. Oberflächlich betrachtet ist sie durchaus spannend und interessant. Zu zeigen, was wohl passieren würde, wenn es Nero und Spock ins Spiegeluniversum verschlägt – das hat schon etwas. Allerdings: Zu viel Nachdenken darüber darf man nicht. Ich meine… sind da etwa zwei Versionen von Nero und Spock jeweils in unterschiedlichen Universen gelandet? Soll das Ganze einfach ein wild drauflos spekuliertes "Was wäre wenn?"-Szenario sein? Und kommt mir erst gar nicht mit der Rahmenhandlung, die andeutet, Scotty würde diese Geschichte McCoy erzählen, weil das wäre sogar noch dümmer. Wie soll der denn so viele Details vom aus der Serie bekannten Spiegeluniversum wissen? Oder sollen wir etwa glauben, dass er sich das ganz zufällig genau so ausdenkt? Aufgrund dieses – meinem Empfinden nach – eklatanten Logiklochs konnte ich mich leider nie so recht auf die Geschichte einlassen, wenn sie auch für sich genommen durchaus interessant und gelungen war. Ich wünschte nur, sie hätten dafür einen anderen, überzeugenderen Rahmen gefunden. Immerhin: Wie schon die bisherigen Comics der Reihe kann auch "Die neue Zeit 4" optisch wieder überzeugen. Dabei muss ich gestehen, dass mir der Zeichenstil der ersten beiden "Redshirt"-Abenteuer ein wenig besser gefallen hat als jener von "Gespiegelt". Die Farbgebung ist jedoch in allen Geschichten wieder über jeden Zweifel erhaben; sehr kraft- und stimmungsvoll; und insgesamt ist "Die neue Zeit 4" zweifellos wieder schön anzusehen.

Fazit: Der vierte Band der Reihe "Die neue Zeit" hält im Wesentlichen das Niveau der Vorgänger. Am besten hat mir dabei eindeutig die Geschichte rund um Hendorff gefallen. Jene rund um Keenser leidete ein wenig unter meiner Abneigung gegenüber dem Rinden-Ewok, halte ich ihn doch für den Jar Jar Binks von "Star Trek" – nur halt Gott sei Dank nicht gar so präsent. Und die Story rund ums Parallel-Universum war zwar vom Grundansatz recht nett – aber die spitzen Vulkanier-Ohren sollte man beim Lesen besser nicht aufsetzen. Denn wenn man beginnt, nachzudenken und das ganze logisch zu analysieren, fällt die Story in Warpgeschwindigkeit wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Inhaltlich war es also wieder einmal eine etwas durchwachsene Angelegenheit; visuell konnte "Die neue Zeit 4" hingegen, wie schon die Vorgänger, wieder überwiegend überzeugen, wobei ich persönlich den Stil der ersten beiden Abenteuer jenem von "Gespiegelt" vorzog; wobei dieser grundsätzlich ebenfalls nett anzusehen und gelungen war. Ist eine reine Frage des persönlichen Geschmacks, und hat nichts mit der Qualität der Zeichnungen an sich zu tun. Jedenfalls: Wer die Reihe bisher mochte, der macht sicherlich auch bei Band 4 nichts falsch. Auf die von mir bereits nach Band 1 erhoffte Steigerung warte ich aber leider nach wie vor vergeblich.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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Weiterführende Links:
"Star Trek Into Darkness" - SPECiAL





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