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Star Trek: Mission's End Drucken E-Mail
Das letzte Abenteuer der ersten Fünfjahresmission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 02 September 2013
 
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Titel: "Star Trek - Mission's End"
Bewertung:
Autor: Ty Templeton
Zeichnungen: Stephen Molnar
Farben: John Hunt
Lettering: Robbie Robbins & Neil Uyetake
Redaktion: Andy Schmidt & Scott Dunbier
Umfang: 124 Seiten
Verlag: IDW Comics
Veröffentlicht: 14. Dezember 2010
ISBN: 1-6001-0540-1
Kaufen: Omnibus (E)
 

Kurzinhalt: Zu Beginn der Fünfjahresmission verschlägt es die Crew der U.S.S. Enterprise auf den künstlichen Planeten Archernar IV, der von einer dominanten spinnenähnlichen Spezies sowie von Tieren, die wie große Tausendfüßler aussehen, bewohnt wird. Fast fünf Jahre später kehren sie dorthin zurück, um den Feierlichkeiten zur Aufnahme in die Föderation beizuwohnen – und geraten in einen internen Konflikt. Bei einer Revolte innerhalb der Regierung der Arachnoiden wird die Raumstation, die im Orbit des Planeten stationiert wurde, zerstört, und die dort befindlichen Besatzungsmitglieder verlieren ihr Leben. Mit knapper Not gelingt es der U.S.S. Enterprise, zu entkommen. Nachdem der Aufstand niedergeschlagen wurde, kehren Kirk & Co. auf den Planeten zurück. Auf der Suche nach einer seltenen Pflanze werden jedoch Doktor McCoy und sein Außenteam von den "Tausendfüßlern" als Geiseln genommen. Anscheinend sind diese längst nicht so primitiv, wie die "Spinnen" behaupten. Vielmehr handelt es sich auch bei ihnen um denkende und fühlende Wesen, die von den "Spinnen" unterdrückt werden. Als sie einen groß angelegten Angriff auf die Hauptstadt starten und dabei ein Artefakt von jener Maschine stehlen, dem der im Innern eine Raumstation künstlich angelegte Planet seine Energie verdankt, droht Archernar IV die Vernichtung…

Review: Bereits 1986 hat es sich DC Comics zur Aufgabe gemacht, mit "The Final Voyage" die letzte Reise aus der ersten Fünfjahresmission der U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain James T. Kirk zu erzählen – ein Comic, der schon längst vergriffen ist, und den ich auch nie gelesen habe. Dem Comic-Autor Ty Templeton, der weder davor noch danach (bislang) bei einem "Star Trek"-Abenteuer mitgewirkt hat, kam nun im Auftrag von IDW Comics die Aufgabe zu, eine alternative – und die angeblich "wirkliche", kanonische – Geschichte dieser letzten Mission zu erzählen. Das Ergebnis ist für mich trotz kleinerer Kritikpunkte ein Pflichtprogramm für alle Fans von Kirk, Spock, McCoy & Co, dass nicht einfach nur die Fünfjahresmission auf ungemein stimmige Art und Weise ausklingen lässt, sondern zudem die Brücke zum Beginn der Mission schlägt – sehen wir doch in Kapitel 1 den ersten Besuch der U.S.S. Enterprise auf den Planeten, noch mit Lt. Kelso und natürlich auch Gary Mitchell – und damit in gewisser Weise den Eindruck vermittelt, dass sich hier nun ein Kreis schließt.

Der Löwenanteil von "Mission's End" – nämlich vier von fünf Kapiteln – fällt aber natürlich auf die letzte Mission der U.S.S. Enterprise vor ihrer Rückkehr zur Erde. Was mir dabei besonders gut gefallen hat, ist wie die Geschichte den Geist und die Seele von "Star Trek" atmet – insbesondere der Ausklang des Geschehens. Die Handlung wirkt dabei auch durchaus episch, und weiß mit zahlreichenden faszinierenden Einfällen – wie z.B. der Idee, den "Planeten" im inneren einer Raumstation anzusiedeln, und die "Tausendfüßler" und die "Spinnen" als intelligente Nachfahren des zurückgebliebenen Ungeziefers zu offenbaren. Auch die Gesellschafsstruktur ist mir vielen interessanten Merkmalen gespickt. Die wohl größte Stärke dieses Comics sind aber die letzten paar Seiten, wo sich Kirk, Spock und McCoy voneinander verabschieden. Diese allein sind für mich den Kauf des Comics wert. Ty Templeton findet hier nachvollziehbare Motivationen für ihre jeweiligen Entscheidungen, die allesamt überzeugen können – wobei mich vor allem die Entscheidung von Spock diesbezüglich positiv überrascht hat, da sie sich aus den Ereignissen auf Archernar IV ergibt und wie die "logische" Konsequenz daraus wirkt, obwohl der Gedankengang während der Mission selbst nie thematisiert wurde. Auch der letzte Logbucheintrag von Captain Kirk ist perfekt – wie auch das allerletzte Bild, das man nicht passender und aussagekräftiger hätte wählen können.

Optisch kann "Mission's End" nicht ganz mit der Geschichte – oder auch den letzten beiden "Year Four"-Comics "Enterprise Experiment" und "Burden of Knowledge" – anknüpfen. Während die Zeichnungen an sich durchaus gefallen können, wirkten die Farben auf mich etwas ausgewaschen, und waren mir nicht kräftig genug. Da sah die TV-Serie teilweise um einiges knalliger und bunter aus. Gut gefallen haben mir dafür die Weltraumszenen. Diese waren zwar zuletzt auch schon immer eine Augenweide, sahen aber für meinen Geschmack schon fast wieder zu gut und modern aus, und wollten sich nicht so recht in die aus der Serie bekannten Effekte ("Remastered"-Version außer Acht gelassen) einfügen. Dies gelingt "Mission's End" zweifellos besser. Trotzdem, ganz so ein Augenschmaus wie die letzten Comics ist er nicht; optisch hat er mich doch eher an die guten alten "Gold Key"-Comics erinnert – aber vielleicht war ja auch genau dies das Ziel?! Darüber hinaus gibt es auch noch zwei kleinere Kritikpunkte inhaltlicher Natur: Die Anspielung auf Sektion 31 hätte es meines Erachtens nicht gebraucht; und auch der Auftritt der orionischen Piraten erweist sich als narrativ gänzlich überflüssig. Ich verstehe den Wunsch von Templeton, auch der zweiten Reihe etwas zu tun zu geben – aber da hätte sich meines Erachtens auch etwas anderes finden lassen können, dass stärker mit der Haupthandlung auf Archernar IV verknüpft ist.

Fazit: "Mission's End" ist ein überwiegend gelungene rund sehr stimmiger Abschluss der ersten Fünfjahresmission von Kirk und seiner Crew. Die Handlung weist einige faszinierende Elemente auf, und atmet den Geist der Serie. Gut gefallen hat mir auch der Einstieg, der uns zum Anfang der Fünfjahresmission zurückführt und uns ein Wiedersehen mit Kelso und Mitchell beschert. Lediglich zwei Elemente, die wie reines Fan-Service wirken und eigentlich keinen logischen und/oder narrativen Zweck in der Erzählung erfüllen, stechen inhaltlich als Kritikpunkte hervor. Die visuelle Gestaltung kann mir der gefälligen Geschichte hingegen nicht ganz mithalten. Zwar keinesfalls schlecht und durchaus kompetent gezeichnet, waren mir die Farben nicht kräftig und die Bilder nicht stimmungsvoll genug. Da haben wir zuletzt im Bereich der "Star Trek"-Comics schon deutlich besseres gesehen. Die letzten paar Seiten, die uns den Abschied von Kirk, Spock und McCoy zeigen und uns endlich ihre – nachvollziehbaren– Motivationen dafür offenbaren, die U.S.S. Enterprise zu verlassen, entschädigen dann aber für alle Schwachpunkte davor. Dies ist ein derart wichtiger – und stimmiger – Moment, dass die letzten paar Seiten allein meines Erachtens den Kauf für Trekkies schon wert sind. Vom großartigen, passenden letzten Bild ganz zu schweigen.

Bewertung: 4/5 Punkten
Christian Siegel


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