Mit: Dane Cook, Stacy Keach, Brad Garrett, Teri Hatcher, Julia Louis-Dreyfus, John Cleese u.a. (Originalbesetzung)
Kurzinhalt:
Dusty, ein Agrarflugzeug mit Höhenangst aus dem mittleren Westen der USA, träumt davon, eines Tages an einem Flugzeugrennen teilnehmen zu können. Gelangweilt von seiner stupiden Tätigkeit, sucht er Rat bei einem alten Marineflieger und tritt schließlich – entgegen aller Erwartungen – beim "Wings Around the Globe" an, um zu beweisen, dass ein kleines Propellerflugzeug was drauf hat…
Review:"Planes" spielt in derselben Welt wie "Cars", nur wird diesmal die Geschichte über die Wolken verlagert. Leider kennen wir die Geschichte nur allzu gut, denn im Grunde wird die von "Cars" noch einmal erzählt, und die Komik fühlt sich durchweg seltsam gezwungen an. Dieselben Floskeln und "Wendungen", wie in anderen aber ganz besonders eben in den "Cars"-Filmen, haben mich extrem gelangweilt. Hier gibt es nichts Neues und die Hoffnung, dass die Geschichte im Grunde egal ist, solange uns nur mechanische Charaktere mit Augen wieder in diese Welt befördern, wird enttäuscht. Das hier sind nicht die Minions, und die seltenen Gags zünden einfach nicht. Klar, Dusty ist im Gegensatz zu Lightning McQueen von Anfang an der Außenseiter, durchläuft aber im Grunde genau die gleiche Entwicklung; vom Aspekt, dass schon wieder ein Wettrennen im Mittelpunkt steht, mal ganz abgesehen. Ja, "Planes" ist schön animiert und bleibt dem Stil treu, den Cars angefangen hat, und das 3D sieht, wie sollte es bei nativem 3D anders sein, auch gut aus. Aber das trifft heute auf alle Animationsfilme zu und ist kein Alleinstellungsmerkmal.
Kinder dürften der Geschichte problemlos folgen können und das zu Grunde liegende Thema um Freundschaft und Hilfsbereitschaft wird erneut mit dem größtmöglichen Holzhammer verteilt, nicht ohne entlang des Weges jedes Stereotyp mit einer Figur zu verbinden. Das Schlimmste für mich war wohl die Deutschland-(Bayern-)Szenerie, in der sie sich nicht zu blöde waren Autos mit blonden geflochtenen Haaren und bayrischer Montur auszustatten. Mir ist schon klar das solche Filme sehr gerne auf plakative Aspekte reduzieren um stilisierte Figuren unterscheidbar zu machen, aber egal ob es um Gut & Böse geht oder eben die Herkunft, ich habe davon einfach genug. "Planes" vermittelt ganz stark den Eindruck, dass Disney schnell einen Film brauchte, der ihnen Merchandise-Einnahmen bringt. Schnell die Geschichte zum dritten Mal recyclen und jeglichem fahrbaren Gerät große Augen auf die Windschutzscheibe malen. Ich weiß nicht, wen das noch ins Kino locken soll. John Lasseter gab diesmal den Regiestuhl auf und ist nur noch als Produzent tätig, des Weiteren sei gesagt, dass nicht Pixar hinter "Planes" steckt, sondern DisneyToon Studios, eine weitere Tochter der Walt Disney Animation Studios. Alle drei Studios werden aber von denselben Leuten geleitet (Edwin Catmull & John Lasseter), so dass es im Grunde egal ist, welches Label einem von der Leinwand entgegenscheint. DisneyToon produziert hauptsächlich DTV-Titel, die auf den Franchises basieren, die gut im Kino liefen, und genau so fühlt sich Planes auch an.
Für 2014 ist bereits ein zweiter Teil unter dem Titel "Planes: Fire & Rescue" in Planung, was wohl dem US-Einspielergebnis, das bisher gerade so über seinem Produktionsbudget liegt, geschuldet ist. Wer mit seinen Kindern in eine Vorstellung muss, kann sich wenigstens freuen, dass der Film nur 90 Minuten dauert. Irgendwie ist 2013 bei Animation generell der Wurm drin. Bis auf "Ich – Einfach Unverbesserlich 2", dass auch nur wegen der Slapstick-Einlagen funktioniert, gibt es nichts wirklich Sehenswertes, was in allen Altersstufen funktioniert (vielleicht noch "Monsters University", den hab ich nicht gesehen). Vielleicht müsst ihr auch einfach Kinder fragen, wie sie den Film fanden, mich hat er gelangweilt. Keine Überraschung, keine ausgefallene Action, keine beeindruckenden Bilder, stattdessen gibt’s Animationskost von der Stange.
Fazit:
Hat man bisher immer versucht, alle Altersgruppen anzusprechen, geht man bei DisneyToon ganz klar den Weg sich auf Kinder zu konzentrieren – und das muss ja nicht schlecht sein. Ich hätte mir einfach nur eine etwas andere Story gewünscht, als die des Außenseiters, der zum Helden der Herzen wird. Wo alle möglichen furchtbaren Klischees bedient werden und nicht auch nur ansatzweise ein Gefühl von Freiheit vermittelt wird, obwohl es hier um Flugzeuge geht, die über den Wolken einen Wettflug um die Welt ausfechten. Ja, das sieht handwerklich alles gut aus, aber es ist einfach viel zu nah am geistigen Vorgänger "Cars". Zu viel Energie floss in die Begrifflichkeiten des Fliegens und die trotz aller Cartoonigkeit detailverliebte Darstellung von Fluggerät. Einen Teil davon für die Geschichte abzuzweigen, hätte nicht geschadet.