Mit: Wesley Snipes, Kevin Howarth, Riley Smith, Tanit Phoenix, Simona Brhilkova, Steven Elder, Patrick Bergin, Jay Grant, Hector Hank, David De Beer, Alyssa Pridham u.a.
Kurzinhalt:
Aman kommt als Waisenkind zu Mistress, die ihn als ihr eigenes Kind zusammen mit ihrer Tochter Sueno großzieht. Es kommt, wie es kommen muss und Aman und Sueno verlieben sich ineinander. Als Sueno eines Tages von Fremden vergewaltigt wird und bei der Geburt ihres Kindes stirbt, geht Aman auf Rachefeldzug gegen die Täter. Dabei wird er jedoch so schwer verletzt, dass er nur noch von seiner leiblichen Mutter gerettet werden kann, die ihr Leben für ihn opfert, indem sie einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Allerdings kommen alle durch Aman getöteten Menschen ab diesem Zeitpunkt als Zombies zurück, und auch die bisher getöteten erwachen zu neuem Leben…
Review:"Gallowwalkers" ist eine Mischung aus Western, Action und Horror-Elementen. Das verspricht zumindest die Werbung. Und was die Orte, an denen die Handlung spielt, angeht, kann man sagen, dass zumindest diese für das Westernsetting perfekt gewählt worden sind. Die meiste Zeit über spielt der Film in der Wüste unter brütender Hitze mit viel Sand und Staub, eingefangen durch wunderschöne Panoramaaufnahmen der Landschaft Namibias. Wenn man sich dann aber der Action und Horrorseite zuwendet, läuft es einem doch kalt den Rücken runter; aber leider nicht etwa aufgrund gut inszenierter Gruselsequenzen. Aus der meiner Meinung nach interessanten Idee, eine Trilogie ähnlich der "Blade"-Reihe im Westernsetting zu realisieren und dem Zuschauer die Hintergrundgeschichte des Hauptcharakters über die drei Teile hinweg nur langsam zu offenbaren, wurde hier leider gar nichts gemacht. Stimmung will irgendwie keine so richtig aufkommen, die Actionszenen sind selten überhaupt vorhanden und dazu noch schlecht inszeniert worden, und auch die spärlich eingesetzten CGI-Effekte sehen so aus, als hätte sie irgendwer in letzter Sekunde zusammengeschustert.
Bitte nicht falsch verstehen. Mir ist durchaus bewusst, dass bei Filmen mit niedrigem Budget die Spezialeffekte nicht wie bei "Transformers 3" oder ähnlichen virtuellen Materialschlachten aussehen werden, jedoch sehen die paar Effekte hier doch sehr stümperhaft aus. Dazu kommt, dass die meisten Schauspieler mit ihrer Leistung sagen wir eher im unteren Bereich der Schauspielkunst anzusiedeln sind, was auch Alt-Actionstar Wesley Snipes ("Blade", "Demolition Man"), der seine Dreharbeiten an dem Film mal kurz wegen eines gut zweijährigen Knastaufenthaltes wegen Steuerhinterziehung unterbrechen musste, hier nicht mehr retten kann. Dies fiel wohl auch irgendwann dem Regisseur Andrew Goth ("Everybody Loves Sunshine", "Cold and Dark") auf, weshalb er im Laufe des Films auf aus alten Westernzeiten bekannte Muster im Sinne von lang gezogenen Blickwechseln in Ultranahaufnahmen oder Körperposen, die wohl unfassbar cool wirken sollen, zurückgreift, um irgendwie den Film noch zu retten. Schöne Idee, funktioniert aber leider trotzdem nicht, wenn die Figuren dermaßen dilettantisch von den sie verkörpernden Schauspielern gespielt werden. Die Charaktere an sich wirken insgesamt schon sehr konturenlos und hohl, was durch die durchweg eher unbekannten und wie bereits gesagt am unteren Ende der Skala schauspielerischer Leistung agierenden Nebendarsteller noch weiter verstärkt wird. So können auch geneigte Zuschauer hier in keinster Weise irgendeine emotionale Bindung aufbauen, egal ob Sympathie zu Aman oder Antipathie hinsichtlich der fiesen Zombie-Bösewichter.
Leider gibt es ebenso wenig Positives zur kaum nennenswerten Story zu sagen. Unvorhergesehene Plot Twists fehlen hier ebenso wie etwa gute Dialoge, die teilweise in end- und vor allem sinnlosem Geseier enden. Die Zusammenhänge der Geschichte werden weitgehend durch Erzählungen Amans oder eingestreuten Rückblenden erzählt, wobei trotzdem noch so manches im Unklaren bleibt und den Zuschauer mit der Zeit eher verwirrt, was aber wohl zum Großteil auch an den massenhaft vorhandenen Logiklöchern liegen dürfte. Zwar sollte man bei den meisten Filmen nicht den Logikhammer ansetzen, aber in diesem Fall sitzt man dann doch ab und an mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf im Fernsehsessel. Das Einzige, woran es neben den Landschaftsaufnahmen wohl kaum etwas auszusetzen gibt, ist die Qualität der Blu-ray an sich. Das Bild ist durchgehend scharf und ohne sichtbares Rauschen, der Ton ist sauber abgemischt und als Extras gibt es Trailer, Aufnahmen von den Dreharbeiten und Interviews. Nichts wirklich Besonderes, aber eben auch nicht unter dem, was man erwarten kann. Und die Blu-ray hat, was ich persönlich immer als sehr positiv empfinde, ein Wendecover, wodurch auch das überproportional große FSK 18 Logo verbannt wird. Insgesamt bleibt aber zu sagen, dass auf dem Cover dick mit "Blade is back" geworben wird. Das ist schön, jedoch stellt sich mir da die Frage, wo ist er denn hin?
Fazit:
"Gallowwalkers" verfolgt einen guten Ansatz und eine interessante, wenn auch hanebüchene Idee, wobei jedoch beides sofort im Keim erstickt wird. Die wenig unterhaltsame und völlig unsinnige Story gepaart mit Schauspielern, die wohl noch ein paar Jahre Berufserfahrung gebrauchen können, um irgendwie zu überzeugen, führt leider dazu, dass ich dem Film wenig Unterhaltsames abgewinnen konnte. Nur ein paar schöne (Natur-)Aufnahmen und ein paar leider schlecht inszenierte Kopfschüsse reichen da einfach nicht aus. Vielleicht können absolute Fans von Wesley Snipes hier aufgrund ihres Idols etwas Gutes aus dem Film ziehen, allen anderen kann ich nur raten, dieses Werk einfach zu ignorieren.