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Star Trek - TOS: From History's Shadow Drucken E-Mail
"Star Trek" goes "Akte X" Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 12 August 2013
 
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Titel: "Star Trek: From History's Shadow"
Bewertung:
Autor: Dayton Ward
Übersetzung: -
Umfang: 386 Seiten
Verlag: Pocket Books
Veröffentlicht: 30. Juli 2013 (USA)
ISBN: 1-4767-1900-4
Kaufen: Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die U.S.S. Enterprise ist gerade erst von ihrer Zeitreise ins Jahr 1968 – wo sie zusammen mit Gary Seven erfolgreich die Sabotage eines Weltraumstarts der USA verhindert haben – da findet man plötzlich zwei Eindringlinge: Den Vulkanier Mistral, sowie Gejalik, eine Vertreterin des Volkes der Certoss. Diese sind eigentlich Verbündete der Föderation; Gejalik entstammt aber einer – dem Temporalen Kalten Krieg geschuldeten – alternativen Zeitlinie, in der die Föderation für die Zerstörung ihres Planeten verantwortlich war. Sie wurde zusammen mit drei anderen certossischen Agenten in die Vergangenheit der Erde geschickt, um zu verhindern, dass sie Menschheit jemals eine Bedrohung für ihr Volk wird. Davon, dass der Temporale Kalte Krieg in den 40er Jahren beendet und die alte Zeitlinie wiederhergestellt wurde –und damit ihre Mission obsolet gemacht wurde – wissen sie nichts. Von Mistral erfahren Kirk und Spock schließlich, wie nach dem Absturz eines Ferengi-Raumschiffs 1947 in Roswell auf der Erde eine Organisation gegründet wurde, die nach Hinweisen auf Begegnungen mit außerirdischen Wesen suchen sollte. Zwei der betreffenden Agenten, James Wainwright und Allison Marshall, haben in den darauffolgenden Jahren die Wege von Mistral gekreuzt, der ihnen dabei geholfen hat, die Saboteure von Certoss ausfindig zu machen und auszuschalten. Hilfe erhielten sie dabei auch von den Agenten der Aegis, zu denen auch Gary Seven zählt. Und schließlich müssen auch Kirk und Spock aushelfen und neuerlich in die Vergangenheit aufbrechen, um Gary Sevens Assistentin Roberta Lincoln dabei zu helfen, die Certoss-Agenten aufzuhalten…

Review: Dem Nachwort von Dayton Ward zufolge, war "From History's Shadow" eine Herzensangelegenheit und ein absolutes Wunschprojekt von ihm. So gesehen freue ich mich natürlich für ihn, dass es ihm doch noch gelungen ist, diesen Roman bei den Verantwortlichen von Pocket Books durchzusetzen und seinen Traum zu verwirklichen. Allerdings muss ich für mich als Leser sagen: Wenn es "From History's Shadow" nicht gegeben bzw. ich ihn nicht gelesen hätte, würde mir auch nichts fehlen. Dayton Ward versucht mit "From History's Shadow" in gewisser Weise an die "The Eugenics Wars"-Bücher von Greg Cox anzuknüpfen; bzw. geht diesen narrativ voraus. Was die (Um-)Interpretation historischer Ereignisse, interessante Charaktere und eine spannende Handlung betrifft, kann es sein Roman aber mit seinen Vorbildern meines Erachtens in keinster Weise aufnehmen.

Objektiv kann ich ihn zwar für den Einfall loben, die geplante Sabotage des Raketenstarts aus "Ein Planet genannt Erde" mit dem Temporalen Kalten Krieg zu verknüpfen; leider hielt ich diesen schon immer für eine der schlechtesten Ideen in der Geschichte von "Star Trek". Aus meiner Sicht ergibt solch ein Konflikt einfach überhaupt keinen Sinn. Weshalb ich leider diese Verbindung – im Vergleich zu anderen Romanen, die auf bekannten Ereignissen, Figuren usw. aufbauen – nicht als Stärke ansehen konnte. Generell war mir die Verknüpfung mit "Star Trek" teilweise zu lose. Der Vulkanier Mestral sagte mir ebenso wenig wie das außerirdische Volk der Certoss (ich schließe nicht aus, dass dieses in weiterer Folge bei "Enterprise" vorkam; wo ich gegen Ende der 3. Staffel, genauer gesagt nach der Episode "Brutstätte", ausgestiegen bin). Auch die DS9-Folge mit den in Roswell abstürzenden Ferengi habe ich schon seit über 15 Jahren nicht mehr gesehen. Die "Eugenics Wars"-Reihe hatte wenigstens mit Gary Seven noch eine prominente Nebenfigur als "Anker". Bei "From History's Shadow" hat zumindest mir ein ebensolcher leider überwiegend gefehlt.

Dies hätte noch kein Beinbruch sein müssen, wenn ich die hier vorgestellten Figuren interessant gefunden hätte. Leider aber gelang es Dayton Word nie, mir James Wainwright und Allison Marshall – die von der Konstellation her automatisch Erinnerungen an Mulder und Scully wecken – so richtig sympathisch zu machen, weshalb ich ihre Abenteuer doch eher unbeteiligt verfolgte. Generell empfand ich die Handlung leider als nicht sonderlich packend und interessant. Wo mich an "Eugenics Wars" die Uminterpretation historischer Ereignisse fasziniert hat, hat "From History's Shadow" diesbezüglich leider kaum etwas zu bieten. Zudem wirkte der Roman teilweise etwas zerfahren. Wenn wir in erster Linie nur den Abenteuern von Wainwright und Marshall gefolgt wären, hätte ich vielleicht eine stärkere Bindung zu ihnen aufgebaut. Stattdessen gibt es mehrere parallele Handlungsstränge, denen ähnlich viel Aufmerksamkeit und Umfang gewidmet wird, wie z.B. den Certoss, den Agenten der Aegis, und in weiterer Folge auch dem Vulkanier Mestral.

Und dann ist da noch die Handlung auf der U.S.S. Enterprise. Auch diese ist vom Umfang her ansehnlich und lässt somit wenigstens zwischendurch immer wieder mal ein wenig "Star Trek"-Atmosphäre aufkommen. Leider fand ich die Ereignisse rund um Kirk & Co. wenig einfallsreich und/oder überzeugend. Fast wirkt dieser Teil des Romans ein wenig wie ein nachträglicher Einfall – fast so als hätte ihn Dayton Word erst im Nachhinein eingefügt, als Zugeständnis an die "powers that be", um "From History's Shadow" doch noch schreiben zu dürfen (da man vielleicht gezögert hat, einen Roman zu veröffentlichen, in dem Kirk & Co. kaum vorkommen). Das ist natürlich nur Spekulation meinerseits; jedenfalls fand ich die Handlung auf und rund um die U.S.S. Enterprise wenig interessant, da viel zu gewöhnlich. Während des gesamten Konflikts, der auf mich sehr konstruiert gewirkt hat – und eine weitere mir unbekannte außerirdische Rasse beinhaltet – kam bei mir keine Sekunde lang Spannung auf. Damit hat selbst dieser Teil der Handlung aus meiner Sicht sein Ziel verfehlt.

Es gibt ein paar rettende Elemente: Wie schon bei "Ein Planet genannt Erde" konnte mir auch hier der Auftritt von Roberta Lincoln gefallen – die sich in dem Jahr das aus ihrer Sicht zwischen der TOS-Episode und den Ereignissen hier vergangen ist auch merklich weiterentwickelt hat. Ihr Vorgesetzter Gary Seven glänzt hingegen überwiegend mit Abwesenheit, was ich wiederum ein wenig schade fand. Dafür gefiel mir, wie Dayton Ward hier den Autounfall der beiden Aegis-Agenten, von dem wir in "Ein Planet genannt Erde" nur nebenbei erfahren, logisch in die Handlung einbaut, und sogar genau erklärt, wie es dazu kam. Interessant auch, wie auf den späteren – aber für Kirk & Co. früher stattfindende – neuerlichen Besuch der Enterprise auf der Erde (siehe Episode "Morgen ist Gestern") Bezug genommen wird; wobei mich wiederum die Tatsache, dass sich Captain Christopher nun doch schemenhaft an sein Erlebnis an Bord der Enterprise erinnern kann, überhaupt nicht überzeugt. Die Deus Ex Machina-Lösung in der Folge war auch so schon schlimm genug; da muss man diese jetzt nicht noch zusätzlich "belasten". Ihr seht: Selbst an den meisten der positiven Aspekte habe ich letztendlich wieder ein bisschen etwas zu bemängeln. Letztendlich hat mich "From History's Shadow" jedenfalls doch ziemlich enttäuscht, und konnte mich nur sehr sporadisch gut unterhalten.

Fazit: Ich freue mich für Dayton Ward, dass es sich seinen Traum verwirklichen und diese Geschichte, die ihm auf dem Herzen gelegen ist, erzählen konnte; mich konnte er nur halt leider damit kaum ansprechen. Ich fand die Handlung nicht spannend und die Figuren nicht interessant genug. Der Bezug zu "Star Trek" war mir persönlich zu zart, wobei leider selbst der diesbezügliche Hauptanker, die Handlung auf der U.S.S. Enterprise, sehr klischeehaft rüberkommt, nicht überzeugen kann, und fast ein wenig wie ein Störfaktor wirkt. Generell hätte ich es vorgezogen, wenn wir nicht ständig zwischen Zeiten und Schauplätzen herumgesprungen wären, und stattdessen alles ein wenig fokussierter erzählt worden wäre. Vielleicht hätte ich dann ja besser in die Handlung eintauchen und diese besser genießen können. Letztendlich hätte es zumindest ich nicht als großen Verlust erachtet, wenn diese Geschichte auch weiterhin im Schatten der "Star Trek"-Vergangenheit verborgen geblieben wäre.
Christian Siegel

Bewertung: 1.5/5 Punkten


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Weiterführende Links:
Review zu "Ein Planet genannt Erde"
Review zu "Gestern ist Morgen"
Review zu "The Eugenics Wars - Vol. 1"
Review zu "The Eugenics Wars - Vol. 2"





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