Star Wars - Knight Errant: Jägerin der Sith |
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Die Abenteuer von Kerra Holt gehen weiter
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 04 August 2013
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Titel: |
"Star Wars - Knight Errant: Jägerin der Sith" |
Originaltitel: |
"Star Wars: Knight Errant" |
Bewertung: |
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Autor: |
John Jackson Miller |
Übersetzung: |
Andreas Kasprzak |
Umfang: |
505 Seiten |
Verlag: |
Blanvalet |
Veröffentlicht: |
17. April 2012 |
ISBN: |
3-4422-6877-1 |
Kaufen: |
Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E) |
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Kurzinhalt:
Kerra Holt ist nach wie vor hinter den feindlichen Linien gefangen. Auf sich allein gestellt reist sie von Planet zu Planet, um dort Unruhe zu stiften, so viele Menschen wie möglich zu retten, und den Sith das Leben so schwer wie möglich zu machen. Ihre Reise führt sie dabei u.a. nach Darkknell, der von Lord Daiman kontrolliert wird, und wo sie auf den Spion eines feindlichen Sith-Lords trifft. Zusammen mit einem unabhängigen General, der mit seinem Schiff und seiner Söldner-Crew Missionen für verschiedene Sith-Lords ausführt, gelingt es ihr, eine Gruppe von Kindern zu retten, die Lord Daiman in einer Waffenfabrik einsetzen wollte. Auf ihrer Suche nach einem Planeten, wo sie die Kinder absetzen können, verschlägt es sie zuerst in das Reich eines jungen Sith-Geschwisterpärchens, und danach in den Raumbereich der weiblichen Sith-Meisterin Darkania. Deren Heimatwelt erscheint auf den ersten Blick wie ein Paradies – zumindest für Sith-Verhältnisse. Doch der Schein trügt…
Review:
Mit "Jägerin der Sith" knüpft John Jackson Miller in Romanform an seine Comic-Erzählung "Knight Errant: In Flammen" an. War diese noch sehr auf Kerra Holt und die beiden verfeindeten Sith-Brüder Lord Daiman und Lord Odion konzentriert, stellt er hier nun viele weitere Figuren vor, wie z.B. einen Sith-Spion, bei dem man sich bis zuletzt nicht sicher sein kann, wem seine Loyalität gilt; oder auch den Kommandanten eines unabhängigen Schlachtschiffes, der auf Bezahlung Missionen für die einzelnen Sith-Lords durchführt. Auch das Sith-Imperium selbst stellt er uns deutlich vor, und zeigt vor allem auch die unterschiedlichen Führungsansätze der hier näher behandelnden Sith-Meister. Lord Damian ist, man kann es nicht anders sagen, geisteskrank. Er hält sich für den Schöpfer des Universums, und glaubt zudem, dass nur er wirklich existiert – den Rest der Welt gibt es nur in seiner Vorstellung. Dementsprechend geht er auch mit dem von ihm unterdrückten Volk um. Großartig auch, wie sich seine Untergebenen auf diese Wahnvorstellung einstellen, und praktisch jede Information die sie an ihm weitergeben mit den Worten "Wie mein Lord weiß" einleiten oder abschließen.
Auch die beiden anderen Reiche, die Diarchie und das Arkadianat, werden wunderbar beschrieben, und überzeugen mit der einfallsreichen und gut durchdachten Gesellschaftsstruktur, die sich John Jackson Miller für sie ausgedacht hat. Wie diese genau aussehen, sei an dieser Stelle nicht verraten; macht es doch zweifellos mehr Spaß, dies beim Lesen selbst zu entdecken. Zumal ich sie für die größte Stärke des Romans halte und er viel an Reiz verlieren würde, wenn ich dies bereits vorwegnehmen würde. Abseits der sehr unterschiedlich charakterisierten Reiche sind es in erster Linie die Figuren, die gefallen können. Die Handlung an sich ist hingegen überwiegend nichts Besonderes und lässt es auch etwas an Höhepunkten vermissen. Auch Spannung stellte sich bei mir nur eher sporadisch ein. Zudem hat John Jackson Miller uns mit der "Knight Errant"-Reihe ja in eine ganz neue, bisher unbekannte Epoche von "Star Wars" geworfen, wodurch es teilweise doch an Bezugspunkten fehlt. Und vor allem auch die Tragweite einer Wendung/Offenbarung wollte sich mir irgendwie nicht erschließen. Der faszinierende Einblick, den "Jägerin der Sith" in das Sith-Imperium bietet, macht diese Kritikpunkte aber meines Erachtens zumindest ansatzweise wieder wett.
Fazit:
An "Jägerin der Sith" haben mir am besten die Einblicke in die verschiedenen Sith-Kulturen gefallen. Jeder Lord regiert sein Reich ein bisschen anders, und jede der Gesellschaftsstruktur wirkt sehr gut durchdacht und auch durchaus faszinierend. Die Figuren sind ebenfalls sehr gut gelungen und angenehm vielschichtig. Kleinere Abzüge gibt es für die Dramaturgie; teilweise plätschert die Handlung doch eher gemächlich vor sich hin. Auch fehlt es überwiegend an dramatischen Höhepunkten – bzw. verfehlte so mancher von ihnen bei mir die gewünschte Wirkung. Insgesamt mangelte es mir jedenfalls doch ein wenig an Spannung, und schien mir die Handlung etwas ausgedehnt zu sein. Wer jedoch schon immer mal einen Blick ins Innere des Sith-Imperiums werfen wollte, sollte bei "Jägerin der Sith" genug Interessantes finden, um gut unterhalten zu werden.
Bewertung:
3.5/5 Punkten
Christian Siegel
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