Spannungstechnisch leider etwas suboptimal
Kategorie:
Literatur & Comics -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 03 August 2013
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Titel: |
"Akte X - Antikörper" |
Originaltitel: |
"The X-Files - Antibodies" |
Bewertung: |
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Autor: |
Kevin J. Anderson |
Übersetzung: |
Thomas Ziegler |
Umfang: |
301 Seiten |
Verlag: |
VGS |
Veröffentlicht: |
1997 (D) bzw. 1997 (USA) |
ISBN: |
3-8025-2388-1 |
Kaufen: |
Deutsch, Englisch |
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Kurzinhalt:
In einem Labor zur Krebsforschung kommt es zu einem verheerenden Brand, der scheinbar von fanatischen Tierschützern gelegt wurde. Allerdings zeigt die Leiche des dabei getöteten Sicherheitswächters seltsame Symptome auf, weshalb Mulder und Scully zu Rate gezogen werden. So scheint es, als wäre sein Körper, noch bevor er verbrannt ist, von einer seltsamen Infektion förmlich aufgefressen worden. Kam er etwa im Forschungszentrum vor der Explosion mit irgendeiner gefährlichen Substanz in Verbindung? Als kurz darauf eine weitere Leiche gefunden wird, welche die gleichen Symptome aufzeigt, befürchten Mulder und Scully, das etwas – oder jemand? – aus dem Labor entkommen ist…
Review:
Auch bei "Antikörper" fängt Kevin J. Anderson den typischen Stil der Serie wieder gut ein, und auch die Figuren sind gut getroffen. Als besonders interessant erweist sich dabei die Idee, "Antikörper" genau in jenem Teil der vierten Staffel anzusiedeln, in dem Scully an Krebs leidet – und man ihr damit in gewisser Weise einen persönlichen Bezug zu den Geschehnissen hier gibt und sie zudem dazu zwingt, sich erneut mit ihrer Erkrankung auseinander zu setzen. Zugleich versteckt sich hier aber schon mein erster Kritikpunkt: Ich bin mir nicht sicher, ob es klug war, mit den Nanniten hier tatsächlich ein Mittel vorzustellen, mit dem es möglich ist, Krebs zu heilen – was Kevin J. Anderson dann auch am Ende zu einer ziemlich erzwungen wirkenden Wendung zwingt, in der sich alle Nanniten auf einmal wieder auflösen und damit nicht weiter erforscht werden können. Und auch sämtliche Forschungsergebnisse wurden bei der Explosion offenbar vernichtet. Etwas konstruiert wirkt dies schon.
Viel schwerer wiegt für mich aber, dass es "Antikörper" im Vergleich zu seinem ersten "Akte X"-Roman "Im Höllenfeuer" doch irgendwie an Spannung mangelt. Die Handlung plätschert überwiegend vor sich hin, und leider gelang es mir auch nicht, zu den Gastfiguren eine Beziehung aufzubauen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich die Konfrontation im Wald schon wie der Showdown anfühlt – es danach aber noch rund 100 Seiten weitergeht. Eben diese empfand ich dann doch eher als antiklimaktisch; hier schien dem Roman dann zunehmend die Luft auszugehen. Last but not least erschien mir auch das Verhalten der handelnden Personen nicht immer Sinn zu ergeben. "Antikörper" ist trotz dieser Schwächen kein schlechter Roman. Er wird nie wirklich langweilig und bietet immerhin durchschnittliche Mystery-Unterhaltung. Auch gibt es ein paar wirklich gelungene Momente, insbesondere eben die erwähnte Konfrontation im Wald, die wirklich sehr spannend geschrieben ist. Ein höheres Prädikat als "solide" kann ich "Antikörper" aber leider – vor allem auch angesichts des sich etwas ziehenden letzten Drittels – nicht verleihen.
Fazit:
"Antikörper" hat mir leider nicht mehr ganz so gut gefallen wie Kevin J. Andersons vorangegangener Roman "Im Höllenfeuer". Zwar trifft er die Figuren erneut wirklich gut und verströmt durch Einfälle wie die Verwendung der aus der Serie bekannten Zeit- und Ortseinblendungen richtige "Akte X"-Atmosphäre. Was die Spannung betrifft, ließ "Antikörper" aber doch ein wenig zu wünschen übrig. Zumal der spannungstechnische Höhepunkt für mich mit Abstand die Konfrontation im Wald war, es danach aber noch rund 100 Seiten weitergeht. Und auch der Ausgang des Geschehens war dann teilweise sehr bequem, und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Insgesamt ist "Antikörper" aber immer noch ein durchaus solider Mystery-Roman.
Bewertung:
2.5/5 Punkten
Christian Siegel
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