Inhalt: Das neue "Star Wars Kochbuch: Eisschwerter" enthält 30 Eis- und Dessertrezepte sowie vier Formen für Eis-Laserschwerter. Das gesamte Paket besteht aus einer recht voluminösen Box mit transparentem Deckel, so dass man den schön präsentierten Inhalt sehen kann. Dieser Inhalt besteht aus dem 16,5 x 22 cm Softcover-Kochbüchlein und einer 4-fach Form für Eis am Stil. Das Buch ist nach folgenden Themen sortiert: Eisschwerter, Handliche Snacks, Kuchen, Eis, Sorbet und Fruchteis sowie Getränke.
Kritik: Da ist es also, das neueste Buch für Star Wars-Gourmets! Passend zum Sommer geht es diesmal hauptsächlich um erfrischende Eis-Rezepte. Die dem Kochbuch beiliegende Form für sogenannte "Eis-Laserschwerter" soll wohl als Blickfänger dienen. Sie ist optisch sehr ansprechend gemacht. Der Stil ist jeweils ein schön detaillierter Lichtschwertgriff und das Eis (etwa in der Größe eines Mili-Milk-Eises) stellt die leuchtende Klinge des Schwertes dar.
Das Kochbuch selbst wirkt auf mich jedoch eher enttäuschend. Vor ca. anderthalb Jahren bekam ich bereits die Möglichkeit, ein Review zum 1. Star Wars Kochbuch zu schreiben. Und so muss sich dieses neue Eisschwerter-Buch zwangsläufig mit dem damaligen Kochbuch messen. Wo mich das alte Kochbuch durch seine Größe und den Hardcover-Einband schon neugierig machte und Vorfreude weckte, hatte ich bei diesem neuen Paperback eher das Gefühl, ein Lösungsbuch für ein PC-Spiel in Händen zu halten. Ansonsten ähnelt dieses Buch vom Aufbau her sehr dem Vorgänger. Wieder gibt es eine kurze Einführung, die sich an "junge Jedi" richtet und sowohl die benötigten Küchengerätschaften nennt als auch auf einen sachgemäßen Umgang hinweist.
Auch bei der Präsentation der Rezepte ähnelt das Eiskochbuch seinem Vorgänger sehr: Oft werden die Rezepte auf einer Doppelseite präsentiert. Dabei befindet sich das Rezept auf der einen Seite und auf der anderen wird das fertige Produkt mit einem ganzseitigen Foto gezeigt. Die Foto-Seite zeigt erneut das fertige Gericht, das hauptsächlich mit Star Wars Hasbro-Actionfiguren der in Szene gesetzt ist. Vereinzelt wurden auch wieder Micromachines-Fahrzeuge verwendet. Allerdings wirken die Bilder im Eiskochbuch frischer und ansprechender als im letzten Kochbuch, was vermutlich daran liegt, dass es auch in den USA erst vor Kurzem erschienen ist und daher deutlich aktuellere Actionfiguren verwendet wurden.
Die Rezepte werden trotz ihrer Einfachheit sehr detailliert beschrieben und bei den drei sehr kurzen Rezepten für die Eis-Laserschwerter gibt es anstatt eines Fotos eine Grafik wie die Form zu befüllen ist. Beim Schoko-Karbonit (sieht aus wie der eingefrorene Han Solo) wurde mit einer Leia in Boush-Disguise-Figur die berühmte Szene aus "Rückkehr der Jedi-Ritter" nachgestellt, in der Leia vor dem eingefrorenen Han Solo steht. Bein Ewoki-Eisbecher sieht man Ewok-Figuren, die zwischen den Eiskugeln stehen.
Praxistest: Genau wie beim ersten SW-Kochbuch möchte ich auch dieses Mal einen kleinen Praxistest durchführen. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für drei Versionen der "Eis-Laserschwerter" sowie das "R2D2-Fruchtgelage" entschieden. Leider sagten mir die Original-Rezepte der Eisschwerter aus dem Kochbuch nicht zu, da sie für mein Empfinden für so kleine Eisportionen einfach zu teuer und aufwändig sind und weil in guter amerikanischer Tradition mit Lebensmittelfarbe gearbeitet wird. Aus diesem Grund vereinfachte ich die Rezepte massiv, indem ich die Laserschwerter aus verschiedenen Säften fertigte. Nachdem ich für die "Hellroten Punica-Sith-Schwerter" das Rote Früchte-Getränk noch nachträglich gesüßt hatte, befüllte ich die Eis-Formen und erhielt recht leckere hellrote Laserschwerter.
Die gelben Laserschwerter, die ich aus Original Orangina gemacht habe waren die größte Enttäuschung: Zum einen zeigten sie mir, dass es unerlässlich ist, das zugrunde liegende Getränk nachträglich (stark) zu süßen und zum andern waren sie so brüchig, dass ich nur zwie der vier Schwerter unbeschädigt aus den Formen lösen konnte. Die anderen zwei brachen leider in der Mitte ab. Auch vom Geschmack her konnten mich die "Gelben Orangina-Laserschwerter" nicht überzeugen, was aber wohl hauptsächlich am fehlenden zusätzlichen Zucker lag.
Die aus nachgesüßtem Kirschsaft gemachten "Dunkelroten Kirschsaft-Sith-Schwerter" waren zwar wirklich sehr lecker, aber sie zeigten auch, dass die Eis-Formen ein großes Problem haben: Die Eisschwerter neigen dazu, abzubrechen. Erneut brachen zwei der Schwerter beim Herausziehen. Und ein drittes zerbröselte unmittelbar nachdem ich das Foto gemacht hatte.
Beim "R2D2-Fruchtgelage" handelt es sich um einen sehr leckeren Beeren-Eisbecher aus Erdbeer-Eis mit Himbeersoße und (möglichst) frischen Heidelbeeren sowie einem Klacks Schlagsahne. Zwar haben die Zutaten durchaus ihren Preis, aber es lassen sich auch problemlos mehr als die im Rezept genannten vier Portionen daraus machen. Insgesamt also eine echte Empfehlung für SW-Gourmets, die sich eine sommerliche Erfrischung gönnen wollen, ohne sich mit den brüchigen Eisschwertern rumärgern zu müssen.
Fazit: Nachdem mich das letzte Star Wars-Kochbuch wirklich begeistern konnte, vermag es dieses Eis-Kochbuch leider gar nicht. Zwar werde ich den getesteten R2-D2-Früchtebecher sicher wieder einmal machen, aber trotzdem ist die Aufmachung des Buchs im Verhältnis zum Preis ein absoluter Witz. Würde nicht Star Wars auf dem Cover stehen, würde man das Büchlein wohl eher für unter 5 Euro in den Buchläden finden.
Die als supertolles Extra beworbenen Eisschwerter-Formen steigern den Wert auch nicht wirklich. Zum einen ist die Konstruktion im befüllten Zustand so groß, dass sie in kein Gefrierfach passt und gleichzeitig hat auch ein erster Test mit Leitungswasser gezeigt, dass die Formen nicht so dicht sind, dass man sie beim Gefrieren hinlegen könnte, ohne dass etwas ausläuft. Zum andern fehlt die Markierung, bis zu der man die Laserschwerter laut der in den Rezepten abgebildeten Grafik befüllen soll. Hier hätten die Hersteller eine etwas durchdachtere Lösung finden können, die durch den hohen Preis von knapp 20 Euro eigentlich erwartet werden darf. Die Rezepte sind zudem für meinen Geschmack einfach zu amerikanisch und zu teuer. Oft wird mit Lebensmittelfarbe gearbeitet und es kommen zahlreiche Früchte und Beeren zum Einsatz, die es hierzulande nur recht teuer zu kaufen gibt. Oder es werden exotische Zutaten wie Erdnusspralinen und Mini-Marshmellows benötigt.
Abschließend muss ich feststellen, dass ich für das "Star Wars Kochbuch: Eisschwerter" gar keine Kaufempfehlung aussprechen kann. Das Kochbuch enthält zwar einige leckere Rezepte, aber das enthält auch jedes andere Eis-Kochbuch, das man beim Buchhändler seines Vertrauens für einen günstigeren Preis kaufen kann. Wenn man also nicht unbedingt Eis-Laserschwerter herstellen oder die Formen als Sammlerstück haben will, ist man mit einem normalen Kochbuch für Eisbecher sicher besser bedient.