Mit: Charlie Hunnam, Rinko Kikuchi, Idris Elba, Diego Klattenhoff, Charlie Day, Burn Gorman, Max Martini, Robert Kazinsky, Clifton Collins Jr., Ron Perlman u.a.
Kurzinhalt:Eines Tages taucht ein riesiges Monster aus dem Pazifik auf und verwüstet San Francisco. Nachdem es unter hohen Verlusten besiegt werden konnte, glaubt man noch, dass es sich um einen einzelnen Vorfall handelt. Als jedoch die nächste Stadt in Trümmern liegt, wird das Jaeger-Programm ins Leben gerufen. Zwei Piloten steuern riesige Kampfroboter, die die Bedrohung aus der Tiefe – nun als Kaiju bekannt – aufhalten sollen. Die zwei Piloten werden über eine Gedankenverbindung miteinander und der Maschine verbunden, die sie steuern sollen. Diese Verbindung kommt nur selten zu Stande und Piloten sind rar. Als die Angriffe zunehmen, glaubt man, das Jaeger-Programm sei gescheitert und baut riesige Mauern um die Länder, die an den Pazifik grenzen zu schützen. Am Ende konnten nur vier Jaeger vor dem Schrottplatz bewahrt werden, die in einem verwegenen Plan die drohende Vernichtung abwenden sollen…
Review:
Jeder der japanische Animes kennt, kennt auch Monster, die gegen riesige Kampfroboter kämpfen. Seien es beispielsweise "Godzilla" oder das "Neon Genesis Evangelion". Dass das Wort Kaiju (japanisch für Monster) also immer wieder auftaucht, ist in der Natur der Sache. Tatsächlich fühlt sich "Pacific Rim" wie eine Mischung aus "Godzilla" und "NGE" an. Jedes Monster bekommt einen Namen und jeder Kampf erinnert an die Gummikostüm-Filme. Natürlich wurde hier mit sehr viel mehr Geld und Effekten um sich geworfen, aber im Grunde hat es genau den seltsamen Charme dieser Klassiker. Dafür fehlt "Pacific Rim" der christliche Mystizisimus, der bei "NGE" an jeder Ecke lauert. Tatsächlich fehlt diesem Film jegliche Symbolik, wodurch er so leicht verdaulich wird wie Popcorn. Das "Schauspiel" der Darsteller ist unterirdisch und alles etwas überdreht, aber das macht den Film auch irgendwie aus. Vermutlich hätte es die Füllszenen zwischen den Kämpfen auch nicht gebraucht. Am Schärfsten ist wohl der Rockstar-Wissenschaftler, der wohl nicht zufällig aussieht wie J.J. Abrams und redet als wäre er auf Speed. Das hier ist Trash. Aber doch sehr gut gemachter Trash. Man muss natürlich so absichtlich aufs Wesentliche reduzierte Kost mögen können – hier gibt es immerhin für die Soundsysteme und Sehnerven viel zu tun.
Regisseur Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") traue ich zu, "Pacific Rim" ganz absichtlich zur Hälfte als Hommage an all die Monsterfilme (er widmet den Film auch Ray Harryhausen und Ishiro Honda) und zur anderen Hälfte als Persiflage auf das Genre, und seine Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit - samt der darin vorkommenden "schauspielerischen Leistungen" – gestaltet zu haben. Jede traurige Abschiedsszene, die je in so einem Film vorkam wurde hier überzogen. Jeder den Tag rettende Wissenschaftlertyp aus solchen Filmen kulminiert in den beiden Figuren jener Gattung, die uns Guillermo del Toro hier präsentiert. "Pacific Rim" ist damit die zusammengenommene überspannte Bogenseite eines jeden Klischees, jeder Action und jeder schlimmen Dialogsituation. Zugegeben, es fehlte das Schmachtdrama Bollywoods, aber in der Actionfilm-Kategorie deckt es wirklich alles ab. Die Monster und Kampfmaschinen sind ordentliche Geräte, die sich in eindrucksvollen Szenerien den Garaus machen. Charlie Hunnams ("Sons of Anarchy") Oberkörper hat mehr Screentime als Idris Elba in "Thor", und Ron Perlman ist Ron Perlman. Riesenmonster kämpfen gegen Riesenroboter. Es ist ganz einfach, was gibt es da schon zu erklären? Hirnabgabe an der Garderobe ist obligatorisch.
Fazit:
Ich möchte bei "Pacific Rim" Bewertung und Fanboyism voneinander trennen, denn der Film als Film ohne seine Metaebene ist echt trashig und – zumindest was die Handlung und die Charaktere angeht – kaum besser als eine Asylum-Produktion ("Sharknado" anyone?). Trotzdem kann ich "Pacific Rim" nur empfehlen, denn er macht trotzdem richtig Spaß. Hier lohnt sich auch endlich mal wieder der Einsatz von 3D.