Besetzung:
Thomas Schmuckert als Dorian Hunter,
Claudia Urbschat-Mingues als Coco Zamis,
Frank Felicetti als Donald Chapman,
Till Hagen als Elmar Landrop,
Tim Kreuer als Phillip Hayward,
Konrad Halver als Trevor Sullivan,
Diana Pilger als Madame Picard,
Wolf Frass als Agent Daniel Shorter,
Dirk Döding als Agent Ronnie Murray,
David Nathan als Baron Nicolas de Conde,
K.Dieter Klebsch als Asmodi,
Hasso Zorn als Norbert Helnwein,
Gisela Trowe als Lady Hurst u.a.
Inhalt:
Dorian Hunter hat sich mittlerweile dem britischen Secret Service angeschlossen und ist Leiter einer Sondereinheit, der sogenannten Inquisitionsabteilung. Neben Coco Zamis und Donald Chapman, der mittlerweile Barbie-puppengroß ist, haben sich noch weitere fähige Agenten der Abteilung angeschlossen. Mithilfe seiner Einheit ist Dorian auf der Spur von Lady Hurst, die während der Ereignisse der vorherigen Folge entkommen konnte. Die Spuren führen zu einem Unterschlupf von mehreren Vampiren, unter denen sich jedoch nicht die gesuchte "Person" befindet. Chapman, der eine Unterhaltung über Lady Hurst zwischen einigen dieser Vampire belauschen soll, wird Zeuge, wie dunkle Schattengestalten auftauchen. Unmittelbar danach wird er von den Vampiren entdeckt. Dorian und seine Männer kommen ihm sofort zur Hilfe und vernichten die Vampire. Parallel in einem anderen Teil der Stadt kündigt eine junge Stripperin übereilt ihren Job, weil sie nicht nur dunkle Schattengestalten erblickt hat, sondern auch scheinbar von diesen beeinflusst wurde. Kurze Zeit darauf wird sie ermordet. Als Dorian Hunter am darauffolgenden Tag ihre Leiche beim Pathologen untersuchen soll, kann er nicht glauben, was er da sieht: Denn die Haut der Leiche ist komplett durchgehärtet, kein Messer kann durch sie durchdringen. Weitere Untersuchungen zum Tod der Verstorbenen führen zum Wachsfigurenkabinett der Madame Picard und womöglich auch zu Lady Hurst…
Review:
Auch "Das Wachsfigurenkabinett", die nunmehr vierte Folge der Hörspielreihe "Dorian Hunter", ist wieder ein ansprechender Ohrenschmaus, konnte man doch trotz magerer inhaltlicher Vorlage eine wirklich spannende und gruselige Episode produzieren. Einen Pluspunkt bekommt das Hörspiel bereits für die ersten 100 Sekunden, in denen als rasanter Zusammenschnitt die wichtigsten Ereignisse aus den ersten drei Folgen präsentiert werden. Dies ist natürlich nur eine Gedächtnisstütze und ist keinesfalls dafür gedacht Episode 1 bis 3 zu überspringen, da in diesen Folgen doch wesentlich mehr passiert ist, als in den 100 Sekunden wiedergegeben werden kann. Im Anschluss daran beginnt die eigentliche Episode. In einer längeren Traumpassage beschwört Baron Nicolas de Conde den Dämon Asmodi, um in die schwarze Familie aufgenommen zu werden. Auch wenn man Dorians Träumen mittlerweile mehr Handlung als zuvor entnehmen kann, wird der Zuhörer weiterhin im Unwissen gelassen, wie diese Albträume mit der Geschichte um Dorian Hunter zusammenhängen. Und wie es ausschaut, lässt die Auflösung noch eine Weile auf sich warten, was mich persönlich zu stören beginnt. Es ist zwar eine bravouröse Idee, folgenübergreifende Elemente in die einzelnen Hörspiele einzubauen, aber wenn diese nicht in den nächsten zwei bis drei darauf folgenden Episoden aufgelöst bzw. in den Handlungsstrang eingebunden werden, wirkt es meiner Meinung nach unpassend. Wenn man also nicht warten möchte, bleibt nur noch die unschöne Möglichkeit sich mithilfe der Bücher oder dem Internet selbst zu spoilern.
Dass "Das Wachsfigurenkabinett" wie die Folgen zuvor ohne Erzähler auskommt, ist natürlich keine Überraschung mehr. Jedoch habe ich in dieser Folge den Erzähler an manchen stellen schon etwas vermisst. Einfach deshalb, weil durch die getrennten Ermittlungen der Hauptcharaktere, der Handlungsstrang etwas sprunghaft wirkt und man oftmals den Unterhaltungen der Charaktere für wenige Sekunden lauschen muss, um zu erahnen, wo diese sich derzeit befinden könnten. Was wiederum nicht ganz so schlimm ist, da die Geschichte selbst, wie oben bereits erwähnt nicht sonderlich komplex ist. Nichtsdestotrotz ist Dorian Hunter generell kein Hörspiel, das man nur nebenbei hören sollte. Auch dass die Stimmen der Hauptcharaktere, wie die von Dorian Hunter und Coco Zamis, großartig vom Produzenten und Regisseur Marco Göllner ausgesucht wurden, brauche ich nicht mehr zu erwähnen. Ebenso sind die Nebencharaktere wieder einmal von hervorragender Qualität. So können z.B. Marco Göllner selbst und Diana Pilger als ekliger, wahrscheinlich aus dem osteuropäischen Raum stammender Besitzer eines Striplokals bzw. als verträumte und undurchschaubare Madame Picard überzeugen. Am besten hat mir jedoch Frank Felicetti als Donald Chapman gefallen, denn wie in der Folge zuvor beinhalten seine Kommentare viel oberflächlichen und schnodderigen Witz, aber auch tiefgründigen Zynismus, welche der teilweise doch recht gruseligen Folge die gewisse "Würze" verleihen. Neben der fesselnden Handlung und der tollen Stimmen spielt auch die Musik in der vierten Episode eine große Rolle. Denn in "Das Wachsfigurenkabinett" wird diese auch während Gesprächen hintergründig eingespielt, um die Atmosphäre etwas düsterer und unheimlicher zu gestalten. Und wenn man genau hinhört, merkt man auch schnell, dass es sich diesmal nicht um ein und dieselben Soundschnipsel handelt, sondern dass man sich diesmal einer etwas größeren Bandbreite von technolastigen Klängen bedient hat.
Fazit:
Insgesamt handelt es sich bei "Das Wachsfigurenkabinett" um eine weitere gute und mitreißende Folge der Hörspielserie "Dorian Hunter".
Wertung:4 von 5 Punkten
Bettina Schwarzkopf
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