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Get the Gringo Drucken E-Mail
Mel Gibson übt wieder einmal bittere Rache Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 12 Juli 2013
 
 
Get the Gringo
Originaltitel: Get the Gringo
Produktionsland/jahr: USA 2012
Bewertung:
Studio/Verleih: Icon Productions/Concorde Filmverleih
Regie: Adrian Grunberg
Produzenten: U.a. Bruce Davey, Stacy Perskie & Mel Gibson
Drehbuch: Mel Gibson, Stacy Perskie & Adrian Grunberg
Filmmusik: Antonio Pinto
Kamera: Benoît Debie
Schnitt: Steven Rosenblum
Genre: Action/Thriller
Kinostart Deutschland: 28. Februar 2013
VOD-Release USA: 01. Mai 2012
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: Ab 18 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray, DVD
Mit: Mel Gibson, Kevin Hernandez, Daniel Giménez Cacho, Jesús Ochoa, Dolores Heredia, Peter Gerety, Roberto Sosa, Peter Stormare u.a.


Kurzinhalt: Nach einem geglückten Überfall wird der Partner des Fluchtfahrers erschossen. Er selbst kann sich gerade noch nach Mexiko flüchten, wird dort jedoch von der Polizei verhaftet. Er landet in einem Gefängnis, das wie eine kleine Stadt geführt wird. Dort beginnt er sich schon bald mit einem kleinen Jungen anzufreunden, dem ein grauenhaftes Schicksal droht. Dies ist jedoch nicht seine einzige Sorge: Bei der Festnahme haben sich die korrupten Cops die Beute unter dem Nagel gerissen. Sofort nach seiner Einweisung beginnt der Fahrer damit, seine Flucht zu planen, und das Geld wieder zurückzuholen. Außerdem sind die Schergen jenes Gangsters, dem er es gestohlen hat, hinter ihm her. Und auch innerhalb des Gefängnisses schafft er sich schon bald Feinde. Trotz dieser widrigen Umstände hält er an seinem Plan fest, und setzt zu einem bitteren Rachefeldzug an…

Review: Mel Gibson gibt wieder einmal den bitteren Racheengel - und das gewohnt überzeugend.Dass es wenig erfolgreiche und/oder Nischenfilme aus den USA hierzulande nicht mehr ins Kino schaffen, sondern direkt auf DVD erscheinen, ist man mittlerweile ja leider gewöhnt. Der umgekehrte Fall, also eine DTV- und VOD-Veröffentlichung in den USA und eine Kinoauswertung in Deutschland, ist hingegen (für eine US-Produktion) doch eher ungewöhnlich. Seit gestern ist "Get the Gringo" nun auch hierzulande in jenem Medium erhältlich, auf das er in Amerika verbannt wurde. Die Entscheidung des US-Verleihs sollte dabei – wie auch im umgekehrten Fall, wenn hierzulande auf Film auf eine Kinoveröffentlichung verzichten muss – nicht automatisch als Merkmal mangelnder Qualität missverstanden werden. Vielmehr dürften dafür Mel Gibsons Telefon-Eskapaden gesorgt haben, die in den USA doch noch einmal deutlich höhere Wellen schlugen, als bei uns, und Gibsons Popularität nicht unwesentlich geschädigt haben. Hinzu kommt nun noch, dass seine beiden letzten Filme, "Auftrag Rache" und "Der Bieber", an den US-Kinokassen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Letztendlich finde ich die Entscheidung dennoch schade – denn "Get the Gringo" zeigt uns Mel Gibson nach langer Zeit endlich wieder einmal in Bestform.

Mel Gibsons neuerlicher Comeback-Versuch hat mich dabei in vielerlei Hinsicht an "Payback" erinnert. So wird das Geschehen auch hier von ihm wieder – teilweise durchaus zynisch – aus dem Off kommentiert. Er scheint einem ähnlichen Beruf nachzugehen, und hat es auch hier auf eine große Menge Geld abgesehen, die man ihm abgeluchst hat – und stellt sich dabei einem gefürchteten Gangsterboss in die Quere. Es gibt noch weitere Überschneidungen, teilweise bis in einzelne Szenen hinein, aber das sind die Wichtigsten und Auffälligsten. Und auch wenn "Get the Gringo" zugegebenermaßen nicht ganz die Qualität von "Payback" erreicht – weder der Kinofassung noch dem Director's Cut – so ist er doch ein knallharter, schnörkelloser Rachethriller, der zu unterhalten versteht. Dabei sollte man bedenken, dass das Budget nicht unbedingt das größte war, und sich daher keine übertrieben spektakulären Actionszenen erwarten. Eigentlich gibt es derer nur drei: Die Verfolgungsjagd zu Beginn, die Schießerei im Gefängnis ca. zur Mitte des Films – die für mich zugleich auch den Action-Höhepunkt darstellt, wurde diese doch von Regisseur … mittels Zeitlupen etc. richtig schon inszeniert und auch zelebriert – sowie der Showdown. Der Rest des Films lebt in erster Linie von Mel Gibsons Performance, der auch hier wieder als Kerl mit rauer, harter Schale, aber weichem Kern, überzeugen kann. Es ist eine Rolle, die er mittlerweile wohl im Schlaf spielen könnte – insofern ist ihm hoch anzurechnen, dass er eben dies nicht tut, sondern vielmehr mit Elan und Spielfreude bei der Sache ist. Seine Präsenz prägt und trägt den Film; ohne ihn bzw. einen ähnlich starken Darsteller in der Rolle wäre "Get the Gringo" wohl nur halb so gut gewesen.

Die Freundschaft des Fahrers mit dem kleinen Jungen verleiht dem Film die nötige Portion Herz.Dennoch gibt es auch abseits von Mel Gibson ein paar positive Aspekte. Adrian Grunbergs Inszenierung stach bei mir bei besagter Schießerei ca. zur Mitte des Films ganz besonders hervor, kann jedoch auch abseits dieser Szene überzeugen. Vor allem die stilistische Farbgebung hat es mir angetan. Auch die Freundschaft zwischen dem namenlosen Fahrer und dem jungen inhaftierten Kind empfand ich als Pluspunkt. Zwar kann "Get the Gringo" an diesen Stellen nicht ganz alle damit üblicherweise einhergehenden Klischees vermeiden, allerdings verleiht eben diese Freundschaft dem Film die nötige Portion Herz, und trägt vor allem auch beim Showdown am Ende sehr viel zur Spannung bei. Zudem gefiel mir, dass der Fahrer bei seinem Rachefeldzug nicht auf brutale Gewalt setzt, sondern sehr überlegt agiert, und seinen Gegnern da und dort auch Fallen stellt, bzw. sie gegeneinander aufhetzt. Auch dies hat mich wiederum an "Payback" denken lassen. Die letzte nennenswerte Stärke ist dann der – angesichts des Schauplatzes natürlich von mexikanischen Klängen geprägte – Soundtrack von Antonio Pinto, der den Film sehr stimmungsvoll unterstützt.

Fazit: "Get the Gringo" ist ein netter kleiner feiner und vor allem knallharter Rache-Thriller, in dem Mel Gibson wieder einmal das machen darf, was er am besten kann: Den erbarmungslosen Rächer mit rauer Schale und weichem Kern zu spielen. Sein Charisma und sein herber Charme prägen diesen Film, und tragen ihn über weite Strecken. Die Action ist verhältnismäßig spärlich gesät, kann jedoch wenn es dann mal soweit ist ebenfalls gefallen, wobei für mich vor allem die Schießerei zur Mitte des Films hervorstach. Damit das Ganze nicht zu oberflächlich wird, darf sich der namenlose Fahrer im Gefängnis mit einem kleinen Jungen anfreunden, was dem Film das nötige Herz (oder Leber?) verleiht, und sowohl für einige emotionale als auch spannende Momente sorgt. Die Inszenierung von Adrian Grunberg weiß zu gefallen und besticht vor allem mit der stilvollen Farbgebung, und auch der Soundtrack von Antonio Pinto ist gelungen. Insgesamt erinnerte mich "Get the Gringo" sehr an "Payback". Dessen Qualität erreicht er zwar letztendlich nicht ganz, dennoch sollte dieser Film insbesondere den Geschmack jener treffen, die "Payback" schon immer sehr mochten. Aber auch Fans knallharter Thriller generell bzw. von Mel Gibson sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen. Wunder sollte man sich zwar keine erwarten, aber für mehr als 90 Minuten harter, schnörkelloser Thriller-Unterhaltung sollte bei "Get the Gringo" auf jeden Fall gesorgt sein!

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Concorde Filmverleih)


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Weiterführende Links:
"Get the Gringo" - Gewinnspiel





Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 15.07.2013 05:10
 
Kommen noch ein paar Gibson-Kritiken? Grade Lethal Weapon und Mad Max wären reizvoll. Natürlich die gesamten Reihen!
 
2. 16.07.2013 11:11
 
Für nächstes Jahr sind die Mad Max-Filme geplant; ob als eigenes Special zum Kinostart des neuen Films oder im Zuge des Advents-Specials, steht noch nicht fest. Darüber hinaus haben wir aktuell aber keine Pläne. Wobei ich schon länger über ein Actionfilm-Special im Sommer nachdenke, da würde die Lethal Weapon-Reihe gut passen. Die Idee ist aber noch lange nicht spruchreif ;)
 
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