Mit: Steve Carell, Kristen Wiig, Benjamin Bratt, Miranda Cosgrove, Russell Brand, Ken Jeong, Steve Coogan, Elsie Fisher, Dana Gaier, Moises Arias, Nasim Pedrad, Kristen Schaal u.a. (Originalbesetzung)
Kurzinhalt:
Gru und seine drei Adoptivtöchter leben ein glückliches Familienleben, allein eine Frau an seiner Seite fehlt. Die Minions helfen im Haushalt und brauen Blaubeermarmelade im alten Bösewichtunterschlupf in den Kellergewölben. Als ein neuer Bösewicht auf den Plan tritt, rekrutiert die AVL (Anti Verbrecher Liga) Gru, um diesen Superschurken in einem Einkaufszentrum ausfindig zu machen. Ihm zur Seite stehen Agentin Lucy Wilde, seine drei Schützlinge und die allerhand Schabernack treibenden Minions…
Review:
Ich habe mich dieses Jahr bisher tatsächlich von allen Animationsfilmen ferngehalten, da sie mich entweder überhaupt nicht anzogen ("Die Croods") oder wie ein Antz-Aufguss wirkten ("Epic"). "Ich – Einfach unverbesserlich 2" macht nun dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat und bringt die bekannten Zutaten mit. Die drei Mädchen haben sich eingelebt und während Agnes ("IT'S SO FLUFFY!") ein Jahr älter wird, beginnt sich Margo für Jungs zu interessieren – mit den typischen Vater-Tochter-Diskussionen im Schlepptau. Die Story ist geradlinig und leicht zu verfolgen, was der Komik keinen Abbruch tut. Natürlich lebt der Film von den Minions, ihren Kostümen und ihrem Schabernack. Die drei Mädchen treten dabei tatsächlich etwas in den Hintergrund, da Gru nun auch einen erwachsenen weiblichen Gegenpart bekommt. Es gibt trotzdem noch süße familiäre Momente, gerade zu Anfang des Films. Aber schon der Storyverlauf bedingt, dass es sich hier hauptsächlich um die Minions dreht. Wer den Kurzfilm 'Banana' gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen, wie die 98 Minuten von "Ich – Einfach unverbesserlich 2" in 3D aussehen. Etwas schade ist es, dass einige der besten Jokes schon wieder in den Trailern verbraten wurden.
Was sich nicht geändert hat ist der deutsche Titel, der wirklich so leicht von der Zunge rollt, wie ein Satz rostige Nägel. Das spielt natürlich für den Film an sich keine große Rolle, denn die Synchronisation ist hier durchaus gut gelungen. Man merkt eben, wenn professionelle Sprecher (und nicht Schauspieler) das übernehmen und so konnte wieder Oliver Rohrbeck (Justus Jonas bei "Die drei ???" / Stimme von Ben Stiller) für Gru gewonnen werden und Schnellsprecherin Lucy wird von der anbetungswürdigen Martina Hill (u.a. "Switch") gesprochen. Die Musik von Heitor Pereira passt wunderbar zu der Geheimagentennummer, die in diesem zweiten Teil gefahren wird und Cee-Lo Green & Pharrell Williams dürfen ein paar Songs beisteuern. Wir befinden uns nicht in einem Disney-Film, aber die Minions könnten aus der Musicalzeit dieses Studios stammen - sie singen nämlich auch ausgesprochen gern. Die Witze sind trotz des ganzen Gelbs nicht total überladen, sondern genau richtig dosiert. Man hat nie das Gefühl ununterbrochen von Schenkelklopfer zu Schenkelklopfer gereicht zu werden. Es funktioniert einfach.
Ich weiß gar nicht was ich noch schreiben soll, außer eine unumwundene Empfehlung auszusprechen. "Ich – Einfach unverbesserlich 2" macht genauso viel Spaß, wie die Werbung es verspricht und das Publikum wechselt von Grinsen und Kichern zu lautem Lachen und wenn das für euch keinen Unterhaltungswert hat, dann kann ich euch auch nicht helfen. Er gehört zu den recht seltenen Fällen, die wirklich jedes Publikum ansprechen. Illumination Entertainment hat einfach den perfekten Mix aus Niedlichkeitsfaktor, zugänglicher Geschichte und witzigen, stilisierten Charakteren gefunden, was ihnen damals bei "Der Lorax" irgendwie nicht gelungen ist. Es soll ja wohl tatsächlich schon nächstes Jahr ein reiner Minion-Film herauskommen - wir dürfen gespannt sein. Ich hoffe sie überziehen den Bogen nicht und lassen es nicht in Schlechtwitzterritorium abgleiten. Hier entsteht der Charme gerade durch die Abwechslung. Durch die Einführung von ein paar "Hero-Minions" mit Namen und verschiedenen äußerlichen Eigenschaften, kann der geneigte Zuschauer und die geneigte Zuschauerin es tatsächlich hinbekommen, Minions zu unterscheiden. Clever gemacht.
Fazit:
Ein wunderbarer Spaß für wirklich alle. Liebevoll animiert und vertont. So muss das sein.