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Star Wars: Darth Scabrous Drucken E-Mail
Zombie-Epidemie in einer Sith-Akademie Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 30 Juni 2013
 
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Titel: "Star Wars: Darth Scabrous"
Originaltitel: "Star Wars: Red Harvest"
Bewertung:
Autor: Joe Schreiber
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 330 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 15. Mai 2012
ISBN: 3-4423-7938-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Darth Scabrous geht auf dem Planeten Odacer-Faustin, auf dem sich eine Sith-Akademie befindet, finsteren Experimenten nach, um Unsterblichkeit zu erlangen. Um den Prozess erfolgreich abzuschließen, braucht er jedoch laut eines alten Sith-Holocrons eine besondere, schwarze Orchidee. Er beauftragt Kopfgeldjäger damit, ihm diese zu besorgen. Als der Whipide Tulkh die Orchidee aus einem botanischen Jedi-Garten stiehlt, findet er heraus, dass die Pflanze ohne ihre Betreuerin, die junge Jedi Hestizo Trace, nicht überlebensfähig ist – und entführt sie. Nachdem der Kopfgeldjäger sowohl die Orchidee als auch die Jedi übergeben hat, setzt Darth Scabrous seine Experimente unvermittelt fort. Er gibt die Orchidee in einen Topf, und flößt die dadurch entstehende Substanz in einen Sith-Schüler ein. Dieser stirbt daraufhin – jedoch nur, um kurz darauf wieder als eine Art Zombie zum Leben zu erwachen. Rein instinkt-gesteuert befreit sich dieser aus seinem Gefängnis, und greift alles an, was ihm in die Quere kommt – und verbreitet so die Infektion rasch innerhalb der gesamten Sith-Akademie. Hestizo Trace gelingt es in der allgemeinen Aufregung, aus dem Turm von Darth Scabrous zu entkommen. Von Sith-Schülern und Zombie-Bestien umgeben, versucht sie verzweifelt vom Planeten zu entkommen – nicht ahnend, dass sie der Schlüssel dazu ist, um Darth Scabrous Experiment erfolgreich zu beenden…

Review: "Darth Scabrous" ist das Prequel zu Joe Schreibers erstem SW-Roman "Der Todeskreuzer", den ich allerdings bislang noch nicht gelesen habe. Ich erinnere mich allerdings noch, dass sein "Star Wars"-Erstling beim Erscheinen für einiges an Aufsehen gesorgt hat, da er aus dem üblichen Genre und Schema der "Star Wars"-Romane ausbrach und eine echte Horrorgeschichte innerhalb der weit, weit entfernten Galaxis erzählte. Manchen mag dieser Zugang nicht gefallen, ich halte es aber von der Grundidee her für eine interessante Idee, und eine durchaus willkommene Abwechslung. Nach mehr als 100 Romanen nach dem mehr oder weniger gleichen Schema darf man meines Erachtens ruhig mal etwas Neues probieren, und einem anderen Genre huldigen. "Darth Scabrous" schlägt in die gleiche Kerbe, und hätte somit das Potential, schon allein aufgrund des innerhalb des "Star Wars"-Universums recht originellen Zugangs zu gefallen. Leider ist die Idee "Wir machen einen Horror-Roman der im Star Wars-Universum spielt" alleine noch nicht genug – denn letztendlich hängt es nun mal auch davon ab, wie gut die Horror-Story an sich denn eigentlich gelungen ist. Und genau daran hapert es bei "Darth Scabrous" leider ein wenig.

"Darth Scabrous" leidet leider an genau jenen Problemen, die auch viele Horrorfilme plagen. Hier ist allen voran der mangelnde Bezug zu den Figuren zu nennen. Joe Schreiber stellt uns zu Beginn des Romans nur 2-3 Sith-Schüler kurz mal vor – aber bei weitem nicht lange und/oder ausführlich genug, als dass man zu ihnen eine Bindung aufbauen könnte; etwas, dass aber bei Sith-Schülern ohnehin von vornherein sehr schwierig ist. Damit bot sich mit letztendlich mit der jungen Jedi-Schülerin Hestizo Trace die einzige Figur, mit der ich ansatzweise mitfiebern konnte. Das Schicksal aller weiteren Protagonisten war mir weitestgehend egal. Dass dies der Spannung nicht zuträglich ist, und dafür sorgt, dass "Darth Scabrous" mangels emotionaler Bindung teilweise zu einem reinen hohlen Splatterfest verkommt, versteht sich wohl von selbst. Und so wollte sich bei mir leider weder Schrecken noch Spannung so richtig einstellen, was das Ganze zu einer recht oberflächlichen Horrorgeschichte gemacht hat.

Was ich Joe Schreiber hingegen zu Gute halten muss, ist die Art der Bedrohung. Anstatt auf reine, klischeehafte Zombies zurückzugreifen, verbindet er sie mit einer Art fleischfressenden Pflanze, und erschafft so eine neue Kreatur, von der ich mich nicht erinnern könnte, dass sie mir in Film, Fernsehen oder Romanen schon mal untergekommen wäre. Quasi eine Mischung aus dem – nie sonderlich gut realisierten – "Ding" des SF-Klassikers aus den 50ern und eben den allseits bekannten Zombies. Eben dies – und die Tatsache, dass die Kreaturen schwer zu töten sind; selbst Enthauptung allein scheint hier noch nicht wirklich etwas zu nutzen – sorgt für einige interessante Momente, und eine nachvollziehbare, abscheuliche Bedrohung. Mit seinem teils sehr plastischen Schreibstil, der auch vor den grausigeren Szenen nicht Halt macht, und einiges an "gore" in den Roman einbringt, wird Joe Schreiber wohl bei manchen anecken – mich hat es als mittlerweile doch eher abgebrühmten Horror-Fan nicht sonderlich gestört; empfand es aber zugleich auch nicht unbedingt als Stärke. Letztendlich war "Darth Scabrous" zwar etwas spannungsarm, aber dank der sich flott fortbewegenden Handlung immerhin noch recht unterhaltsam.

Fazit: Mit seiner Horror-Ausrichtung hätte "Darth Scabrous" das Potential besessen, dass doch etwas enge Korsett in dem sich die meisten "Star Wars"-Romane einordnen lassen zu durchbrechen, und für eine willkommene Abwechslung zu sorgen. Dass ihm dies nicht so recht gelingt, liegt meines Erachtens in erster Linie daran, dass es Joe Schreiber nicht gelingt, einige der Fallgruben die mit dem Genre einhergehen erfolgreich zu umschiffen. In erster Linie die Tatsache, dass ich zu den Sith-Schülern keine emotionale Bindung aufgebaut habe und mir ihr weiteres Schicksal somit eher egal war, ist ein ganz typisches Problem des Genres – und drückte nicht unwesentlich auf die Spannung. Auch Joe Schreibers teils sehr bildlicher Schreibstil, mit dem er selbst die grausamsten Szenen sehr detailreich beschreibt, dürfte wohl nicht jedermanns Sache sein. Den "novelty"-Faktor vermag ich "Darth Scabrous" allerdings ebenso wenig abzusprechen, wie einen – trotz der vorhandenen Schwächen – gewissen Unterhaltungswert.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel






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