Mit: Miki Mizuno, Sam Hazeldine, Ario Bayu, Les Loveday, Carmen Soo, Jaitov Tigor, Toe Taslim, Mike Lewis, James Taenaka u.a.
Kurzinhalt:
Eine Gruppe von Schatzsuchern ist auf der Suche nach Gold im indonesischen Dschungel. Als sie dort angegriffen werden, flüchten sie sich in eine nahegelegene Mine, deren Eingang aber durch eine Granate zusammenstürzt. Für die eingeschlossene Gruppe gibt es jetzt nur noch die Möglichkeit tiefer in die Mine vorzudringen und nach einem Ausweg zu suchen…
Review:
"Dead Mine" ist ein von HBO Asia produzierter Film des bisher wohl eher unbekannten Regisseurs Steven Sheil ("Mum & Dad"), der tatsächlich in Indonesien gedreht worden und mit einer internationalen Gruppe an Schauspielern besetzt ist. Darunter unter anderen Sam Hazeldine ("Lass ihn nicht rein", "The Raven"), Les Loveday, der bisher meist für kleine Nebenrollen besetzt wurde oder gleich als Stuntdouble zum Einsatz kam, sowie die hierzulande ebenfalls relativ unbekannte japanische Darstellerin Miki Mizuno. Und ohne zu viel vorwegzunehmen, werden sich Fans von Streifen wie "The Descent" oder "Dead Snow" hier wie zu Hause fühlen, auch oder gerade weil der Film nur sehr wenig eigene Ideen mitbringt, und oftmals versucht von solchen "Vorbildern" abzukupfern. Die Hauptfiguren des Films und die Story sind dabei beileibe nicht schlecht, jedoch sind die Charaktere leider genauso austauschbar wie die Elemente der Geschichte, die allesamt unspektakuläre Standardkost darstellen. Da hat man den reichen Anführer und Organisator des ganzen Unternehmens, der allein auf das Gold aus ist und dafür über Leichen geht, ein paar Söldner, über die man erfährt, dass sie irgendeine ganz schrecklich düstere Vergangenheit haben, sowie ein paar "normale" Leute von der Straße.
Leider gibt der Film sich bei der Vorstellung der Charaktere nicht wirklich Mühe zu verschleiern, wohin die Reise geht, und so ist schon recht früh klar, wer aus der Gruppe gute Chancen auf ein Überleben hat, und auf wen man nicht allzu hohe Wetten abschließen sollte. In der Hinsicht gibt es also keine Überraschungen. Mit den Mitgliedern der eingeschlossenen Schatzsuchertruppe kann man sich dabei weder identifizieren, noch irgendwelche Bindungen entwickeln. Das kann allerdings einfach daran liegen, dass es zu jeder Figur zwar eine maßgeschneiderte 0815-Hintergrundgeschichte gibt, diese aber bis auf die üblichen Klischees keine nennenswerten Details enthält. Hinsichtlich der Mine, in der sich eigentlich der gesamte Film abspielt, gibt es dagegen so gut wie gar keine Informationen. Man erfährt lediglich, dass es dort anscheinend irgendwelche finsteren Experimente gegeben hat. Wo ich gerade bei der Mine bin, die ist auch irgendwie nicht dunkel und großartig beklemmend, was bei Filmen dieser Art leider Voraussetzung ist, damit das ganze Konzept funktioniert. Stattdessen ist sie meistens schön ausgeleuchtet und weitläufig gehalten, sodass man sehr schnell merkt, dass sich das Geschehen nicht in einer richtigen Mine abspielt, sondern es sich um einen Set-Aufbau im Studio handelt. Zu den finsteren Bewohnern der Mine bleibt zu sagen, dass diese sich auch nicht so richtig entscheiden können, ob sie jetzt extrem schwer zu töten sind, oder doch gerne umfallen wie die Fliegen. Das mag für das Vorantreiben der Geschichte zwar notwendig sein, irritierend ist es jedenfalls allemal.
An der Blu-ray selbst gibt es dagegen eigentlich kaum etwas Nennenswertes auszusetzen. An Extras gibt es ein rund 36 Minuten langes Video, in dem die Hauptdarsteller interviewt werden, sowie einige Deleted Scenes und ein Blick hinter die Kulissen. Nichts Besonderes also, jedoch für eine Produktion mit einem Budget dieser Größenordnung durchaus angemessen. Vor allem der gut abgemischte Surround-Sound der Blu-ray tut dem Film mehr als gut. Anfangs sind aus allen Richtungen die Insekten des indonesischen Dschungels zu hören, später sind die Echos in den Tunneln der Mine so gut ausgesteuert, dass man geradezu orten kann, wo ihre Bewohner in der Dunkelheit lauern. Was ich allerdings immer ein wenig schade finde und auch nicht verstehe, ist, wenn eine Blu-ray wie in diesem Fall kein Wendecover mit sich bringt. War dafür kein Extra-Cent mehr in der Portokasse über? Aber das dürfte vielen anderen sicherlich egal sein, da man ja zumeist eh nur den Rücken des Covers sieht.
Fazit:Leute, die Filme wie "The Descent" gut fanden und einen leichten Hang zu Trashfilmen haben, dürften mit diesem seichten Streifen durchaus ihren Spaß haben. Dabei sollten aber auch solche Leute nicht zu viel erwarten. "Dead Mine" ist ein durchweg mittelmäßiger Horrorfilm, bei dem jedoch keine für solche Art von Filmen notwendige beklemmende Atmosphäre aufkommen will. Für einen netten Blu-ray/DVD-Abend ist er jedoch absolut zu gebrauchen und mit 87 Minuten auch nicht zu lang.